Darf man im Wald trails bauen?
Hi,
Ich bin leidenschaftliche Mountainbikerin doch das Problem ist bei uns gibt keine Trails und keine Bikeparks doch jtz hab ich geplant in einem Nahe liegendem Waldstück mir einen Trail zu bauen doch darf ich das?
4 Antworten
Einfach so? Natürlich nicht. Ich hoffe nicht, dass es irgend jemanden gibt, der einfach so eine Strecke in den Wald zimmert, der glaubt das sei legal. Dafür müsste man schon ziemlich weltfremd sein.
Denn einmal begehst du natürlich Hausfriedensbruch, wenn du einfach irgendwas auf einem Grundstück machst, das dir nicht gehört. Du würdest auch ziemlich blöd schauen, wenn plötzlich irgendjemand einen Pool in deinem Garten gräbt. Also muss der Eigentümer des Grundstücks zustimmen.
Außerdem errichtest du damit auf öffentlich zugänglichem Gelände (jeder darf den Wald betreten!) eine Sportstätte. Die muss also so beschaffen sein, dass sie keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Es muss einen Betreiber geben und zumindest eine Haftpflichtversicherung - wenn irgendein fremdes Kind über eines eurer Bauwerke stolpert und sich dabei verletzt, muss ja jemand den finanziellen Schaden begleichen. Das sind schnell Summen, die eine Privatperson nicht aufbringen kann, weshalb eine Haftpflichtversicherung existieren muss.
Die Bauwerke müssen natürlich so ausgeführt werden, dass die Natur nicht geschädigt wird. Also z.B. keine Bäume geschädigt werden, die Erdschicht nicht großflächig verletzt wird, keine fremde Erde eingebracht wird, kein Totholz eine Armada Borkenkäfer einschleppt... Sprich, das Amt will auch eine genaue Beschreibung sehen, was und wie genau ihr bauen wollt.
Zu guter letzt ist ggf. erst seitens der Gemeinde eine Änderung im Flächennutzungsplan vonnöten. Denn eine Wirtschaftsfläche (Holz-Anbaufläche) ist natürlich keine Sportstätte.
Ich empfehle dir dringend, diesen und ähnliche Artikel zu lesen.
Nein, natürlich darfst du das nicht.
Ein Wald ist ja kein "Freiland", das niemandem gehört. Ein Wald hat immer einen Eigentümer und alleine der (und das Waldgesetz) bestimmt, was im Wald passieren darf.
Du bräuchtest also für so einen Plan, bzw. dessen Verwirklichung zumindest das Einverständnis des Eigentümers.
Moin,
Das ist nicht erlaubt, es sei denn, du hast eine Erlaubnis dafür vom Förster erhalten.
Viele Grüße
MrDog
Es kommt darauf an, wer der Eigentümer ist. In manchen Fällen kann der Förster es selbst entscheiden. In anderen Fällen hingegen ist evtl. sogar die Erlaubnis des Land NRW notwendig.
Der größte Anteil der Waldflächen in Deutschland sind in Privateigentum und für diese Flächen sind Förster nicht zuständig. Es sei denn, ein Großgrundbesitzer hat einen eigenen Förster angestellt. Somit entscheidet in diesen Wäldern weder der Förster, noch die Forstverwaltung oder irgend eine Landesbehörde ob ein Trail gebaut werden darf, wenn der Eigentümer des Waldes das nicht will
So sieht's aus, daher ja wie gesagt: "Es kommt darauf an, wer der Eigentümer ist". Gern gesehen wird der Trailbau aber meistens nicht. Es wird auch recht häufig aktiv dagegengesteuert, indem Äste und Baumstämme auf die Strecke platziert werden o.Ä.
Bei uns sind sehr viele Trails im Wald, zum großen Teil von Homies von mir gebaut. Da sagt keiner was....
zum großen Teil von Homies von mir gebaut.
Hm. Ich habe mich immer wieder gefragt, woher das kommt: So viele Leute denken bei "Mountainbiker" an irgendwelche Rowdies, die sich illegale Bauwerke in den Wald stellen, um dort dann ohne Rücksicht auf Waldbewohner und Fußgänger drüber zu rasen.
Ich danke dir hiermit herzlich dafür, dass du zu den wenigen Vollhonks gehörst, die die Masse der anständigen Biker diskreditieren und dafür verantwortlich sind, dass Lokalpolitiker sagen "mit Kriminellen gibt es keinen Dialog".
Schonmal drüber nachgedacht, dass es ein Gewinn für alle Mountainbiker sein könnte, sich auf legale Strecken zu beschränken? Nämlich, weil es dann viel mehr legale Strecken gäbe...
die die das gebaut haben sind keine richtigen Mountainbiker, haben auch keine gescheiten Bikes und wollen auch nur Sprünge und sowas machen. Mit einzwei Freunden von mir gehe ich regelmäßig richtig in den Bergen biken. Naja, auf jeden Fall sind die Trails fernab aller Wege, aber auch nicht im Naturschutzgebiet gelegen, sondern im Waldstück neben zwischen ner Landstraße und nem Park mit öffentlichen Sportplätzen das eigentlich nur von Fahrradfahrern genutzt wird. Da stört man denke ich niemanden. War aber erst zweimal dort und jetzt auch die ganzen Sommerferien über weg, kann sein dass es inzwischen auch alles wieder abgebaut und abgetragen wurde, weil doch jemand was dagegen gesagt hat. Ich lebe auch ziemlich nah am Schwarzwald und habe sowas eh nicht nötig. Im Grunde genommen habe ich nur die Frage mit einem Erfahrungsbericht beantwortet und wollte nicht ausdrücken dass ich sowas unterstütze.
Naja, es wird dann jemanden stören, wenn mal etwas schief geht. Das ist in vielen Dingen so: Solange alles gut geht, kann man viele Regeln missachten. Der Punkt ist nur, dass niemand garantieren kann, dass es gut geht.
Lass' mal einen Querfeldein-Spaziergänger über ein "Bauwerk" stolpern und sich verletzen. Das ist keine waldtypische Gefahr, also verklagt er den Eigentümer des Waldes. Der stellt fest, dass das Bauwerk gar nicht von ihm ist, sondern dass da jemand illegal was gebaut hat. Und leitet die Klage des Spaziergängers an deine Kumpel weiter, in Kombination mit einer Klage wegen des unerlaubten Errichtens von Bauwerken. Dann schaut da aber jemand in die Röhre.
Wie kann das ein Förster erlauben, wenn der Eigentümer des Waldes das nicht möchte?
Ich wäre da nicht mit einverstanden, wenn man in meinem Wald so einen Trail bauen würde, zumal der Förster das überhaupt nicht entscheiden kann