Darf ich als Nachbar einer Nachbarin bei privaten Problemen beratend helfen- oder begehe ich somit eine Straftat, infolge von Belästigung oder gar Stalking?
Hallo,
ich, m, 35 Jahre, wohne seit knapp 2 Jahren mit mehreren Nachbarn in einer Doppelhaushälfte. Über mir wohnt eine 10 jahre jüngere Nachbarin (Sie ist 26 J.). Möglicherweise hat sie private Probleme, wahrscheinlich beruflich oder mit Ihren Eltern.
Da ich ein sehr sozialer, aber auch ein wenig introvertierter Mensch bin und wir ab und zu- also ich und meine jüngere Nachbarin miteinander mündlich und mal schriftlich Kontakt hatten, möchte ich Ihr gerne bei privaten Problemen beratend behilflich sein, habe jedoch Angst, dass dies als Belästigung oder gar Stalking angesehen wird, obwohl mir von Ihr auch einmal ein Glas Bier auf einer Dorffeier, in der unmittelbaren Nähe unserer Doppelhaushälfte, die ich und sie, sowie die anderen Nachbarn bewohnen ausgegeben hat und wir uns unter Nachbarn ganz gut verstehen, obwohl sie lt. Ihrer Aussage Menschen hasst und mich auch nicht mag, aber dennoch wohl Kontakt zu Freunden/ Bekannten hält. Mich hat sie dennoch auch ab und zu gegrüßt. Auch haben wir mal gequatscht.
Ich möchte Ihr gerne helfen!, weiß aber nicht, was ich machen soll?
Viele Grüße
6 Antworten
Also grundsätzlich: es gibt keine pauschale Antwort wann etwas von einer Person als Stalking oder Belästigung empfunden wird. Deshalb kann dich auch hier keiner von dieser Sorge freisprechen. Der einfachste Wege herauszufinden, ob sie deine Hilfe als Hilfe oder eher als störend empfinden würde besteht darin sie einfach zu fragen, ob sie Hilfe braucht bzw. möchte und ihr zu sagen, dass sie sich gern jederzeit melden kann, wenn sie etwas braucht. Das wird sie dann entsprechend tun - oder eben nicht. Wenn sie darauf nicht eingeht und du sie bedrängst, ihr unbedingten helfen willst und nicht locker lässt kann das natürlich trotzdem irgendwann Belästigung sein, aber sie einfach zu fragen ist erstmal völlig ungefährlich.
Dass sie dir mal ein Bier ausgegeben hat heißt dabei nichts. Das macht man eben manchmal für Leute, manchmal nur aus reiner Höflichkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Das solltest du nicht überinterpretieren. Deine Hilfe anbieten kannst du ihr trotzdem.
Klar kannst du ihr deine Hilfe anbieten. Dann kann sie entscheiden ob sie diese in Anspruch nimmt.
Wenn sie dich um Hilfe bittet, kannst du das tun. Ansonsten lass es. Denn sie wird Menschen in ihrem Leben haben, denen sie näher steht als dir. Sie könnte auch die von dir anfänglich gut gefundene Hilfe irgendwann nicht mehr wollen und fühlt sich, ohne das du es weißt, belästigt.
Fragen. "Nein" dann nicht helfen, "ja" dann helfen, so schwer ist das nicht.
weiß aber nicht, was ich machen soll?
Abwarten, bis sie sich bei dir meldet und um Hilfe bittet. Keinesfalls deine Hilfe aufdrängen.