Chef will bereits genehmigten Urlaub streichen....?
, und zwar aus keinem Existenzgefähdendem oder anderem Ausnahmegrund, sondern weil ich mit einem Projekt nicht Termingerecht fertig werde. Diesen Termin wurde aber ohne meine Rücksprache auf Drängen des Kunden festgesetzt.
Eigentlich ja rechtswidrig, aber ich bin Azubi im letzten Lehrjahr (Softwareentwickler) und wills mir jetzt nicht noch mit dem Chef verscherzen und eventuell bis August 2020 leiden müssen, bzw. keine neue Ausbildungstelle zum wechseln noch finden.
Das Internet sagt mir der Urlaub darf nur mit Einverständnis des Arbeitnehmers wieder gestrichen werden auch bei Ausnahmefällen.
Jetzt meine Frage: Ist es legitim zu fordern, dass ich nur zustimme, wenn ich dann wenigstens die gestrichene Woche Homeoffice machen kann (hätte vor dann das Projekt zuhause fertig zu amchen inkl. ausschlafen und exkl. Kundentelefonate)?
Wenn ja, wie fängt man so ein Gespräch/eine Bitte an?
4 Antworten
"Diesen Termin wurde aber ohne meine Rücksprache auf Drängen des Kunden festgesetzt"
Dein Chef kann muss aber nicht mit dir über Fertigstellungstermine sprechen, die er mit den Kunden vereinbart. Wenn der Kunde etwas schneller benötigt als geplant, wird dein Chef, wenn er der Meinung ist, dass das zu schaffen ist natürlich zustimmen um den Kunden zu behalten. Nicht dein Chef zahlt dein Gehalt, sondern die Kunden, die das Unternehmen oder die Firma hat. Es ist nicht immer einfach neue und/oder gute Kunden zu bekommen.
Natürlich kannst du deinen Chef ansprechen und ihn bitten, das Projekt im Homeoffice zu beenden, aber er muss nicht zustimmen.
Ich würde an deiner Stelle an meine berufliche Zukunft denken und das Projekt fristgerecht zu Ende bringen und dann entspannt in den Urlaub gehen, als jetzt auf den Urlaub zu pochen.
Auf gut Deutsch: Deiner Meinung nach kann der Chef machen, was er will und muss sich an keinerlei Gesetze halten?
Dieser Nebensatz des Fragestellers, wie der Termin zustande kam, hat gar keine Relevanz. Genehmigter Urlaub ist genehmigter Urlaub. Es liegt keine Existenz-gefährdende Situation vor und wenn doch, dann aufgrund fehlerhafter Personalplanung.
Wie kann ein Azubi der relevante Faktor sein, ob ein Prioritäts-Projekt rechtzeitig fertiggestellt wird? Was wäre, wenn er einfach krank geworden wäre? Kann das Projekt dann auch nicht rechtzeitig fertig gestellt werden? --> Fehlplanung.
Ob man in einer Firma, die so arbeitet, über die Ausbildung hinaus bleiben wollen würde, sollte man sich sowieso überlegen. Innerhalb der Ausbildung ist der Azubi so gut wie unkündbar... mit Sicherheit nicht dafür, dass er seinen genehmigten Urlaub haben möchte.
Da macht es sich dein chef zu einfach den er ist dafür verantwortlich das Termine eingehalten werden können und wen das nicht möglich ist Dan darf er dich dafür nicht bestrafen außerdem kannst du auch nu zb zu bestimmten Zeiten Urlaub nehmen zb nur un den freien oder wen keine Berufsschule ist.
Wen du allein das Projekt machts wäre das was da gemahct worden ist eine frechheit!
Kündigen kann er dich nicht einfach als Azubi bist du unkündbar!
Um eine Azubi in dem Lehrjahr zu kündigen muss er entweder mehrfach abgemannt werden oder zb stehlen oä schlimmeres.
"Und das Unternehmen ist nicht verpflichtet, Azubis zu übernehmen."
In dem Fall hört es sich aber eher so an, als wäre der Betrieb dringend auf die Kompetenz des Azubi angewiesen. Und genau dann kann er es sich durchaus auch leisten, nicht einseitig ausgenutzt zu werden. Oder sich zu überlegen, ob er nicht einen besseren Betrieb findet.
Das stimmt Die Frage ist aber Läst die Neue Firma ihn auch so viel machen oder nicht ?
Willkommen im echten Leben!
Dass Urlaub wegen unbeendeter Projekte gestrichen wird, kommt häufig vor. Ein Projekt, das nicht zum vorgegebenen Zeitpunkt fertig wird, kann existenzgefährdend sein. Meist sind dann auch Konventionalstrafen fällig.
Du kannst natürlich ablehnen und auf Deinem Urlaub bestehen - wahrscheinlich wirst Du dann nach Deiner Ausbildung nicht übernommen. Auch unter Kollegen kommt so ein Verhalten nicht gut an. Die müssen schließlich Deine Arbeit mitmachen.
Denk noch mal darüber nach!
Naja, wenn die Zukunft eines Betriebs von der Arbeit eines Azubi abhängig ist, würde ich mir Gedanken machen, wie es mit den Qualitäten der anderen Mitarbeiter aussieht. Und mit der Arbeitsorganisation. Auch im Krankheitsfall müsste eigentlich eine Vertretungsregelung funktionieren.
Bei kleinen Firmen ist das manchmal schwierig mit der Vertretung.
Auch ein Azubi kann (und soll) schon anspruchsvolle Aufgaben übernehmen. Und fachlich ausgebildete Arbeitnehmer wachsen auch nicht auf den Bäumen.
Das ein Azubi schon anspruchsvolle Aufgaben übernehmen kann, ist sicher richtig - ändert aber nichts an der Aussage, dass die Umsetzung eines Projektes nicht von einem Azubi abhängig sein kann. Dann ist das Personal falsch geplant.
Es sollte ja wohl auch einen ausgelernten Mitarbeiter geben, der die Kontrolle dessen übernimmt, was der Azubi macht, die Zeitvorgabe kennt und rechtzeitig feststellt: Das wird nix mehr.
"Und fachlich ausgebildete Arbeitnehmer wachsen auch nicht auf den Bäumen."
Aber wenn ein Betrieb ausbildet, erwartet ich, dass es mindestens einen Mitarbeiter gibt, der mindestens so kompetent ist wie der Ausgebildete. Und ich erwarte gerade im Sinne des Kundenservice, dass - zum Beispiel auch im Krankheitsfall - der Kunde trotzdem bedient wird, indem für eine Vertretung gesorgt wird.
Eine Bekannte hat ihre Ausbildung in einer Werbeagentur gemacht, die aus exakt zwei Leuten bestand - der Chef und die Azubine. Da kann unter Zeitdruck mal jede Hand gebraucht werden.
Wenn der Urlaub einmal genehmigt ist, kann er nur noch mit WICHTIGEM Grund widerrufen werden. Dann wird der Betrieb aber auch schadensersatzpflichtig, wenn du z.B. Stornogebühren zahlen musst.
Natürlich kann man auch einem Azubi kündigen. Allerdings nicht wegen der Geschichte des FS.
Ob der FS noch viel Freude im Umgang mit den Kollegen haben wird, wenn er auf seinem Urlaub besteht, sei dahin gestellt. Und das Unternehmen ist nicht verpflichtet, Azubis zu übernehmen.