Charakter der Merope aus "Medea Stimmen"
Hallo Leute, ich habe eine Frage zu der Figur Merope aus dem Buch "Medea Stimmen" von Christa Wolf. Und zwar soll ich einen inneren Monolog aus der Sicht der Merope zu den Geschehnissen in Korinth schreiben. Mein Problem ist, dass es über die Person selbst kaum Angaben in dem Buch gibt und ich somit meine einzigen Informationen in 5 Sätzen habe. Meine Frage ist demnach, wie sich ihr Charakter und ihr Verhalten bsp durch die Abgrenzung bzw Zurückziehung oder durch ihren eigentlichen Stimmverlust in einem inneren Monolog verdeutlichen lässt. Ist sie wahnsinnig, sprachlos, irritiert, steht sie auf der Seite der Medea?
Ich bin euch total Dankbar für Tipps =)
1 Antwort
Hi, es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, daher sind alle Angaben ohne Gewähr :) Ich glaube Merope ist an ihrer Trauer um das verlorene Kind und den gesellschaftlichen Zwängen als Königin zerbrochen. Merope beabsichtigte einen politischen und gesellschaftlichen Machtwechsel, indem sie ihre Tochter zur Nachfolgerin Kreons, ihres Mannes ausrief. Kreon erträgt diesen Gedanken nicht und lässt seine Tochter von den eigenen Männern umbringen. Fassunglos von der Skrupelosigkeit ihres Mannes und der allgemeinen Unterdrückung der Frau, zieht sich Merope in ihre Trauer zurück. Sie ist gefangen in einem System der Unterdrückung und Anpassung. Ihre Machtlosigkeit lähmt sie. Ich denke Medea ruft in ihr Sympathie hervor. Medea ist noch jung und strotzt vor Kraft und Unbändigkeit. Die alte Königin hat das bereits durch die Jahre der Enttäuschung verloren. Dennoch erkennt sie Medeas Kampfgeist und ist ihr innerlich zugetan, dennoch erlaubt sie sich diese Gedanken kaum. Die jahrelange Unterdrückung hat Merope in ihrer Rolle erstarren lassen. Ich vermute, dass sie zu keiner heroischen Tat mehr in der Lage gewesen wäre.