Bücher für männliche Leser mit weiblicher Hauptfigur?
Hallo zusammen. Ich denke ich habe gleich mehrere Fragen, die mich in letzter zeit beschäftigen. Und zwar gibt es in der Fantasy-Bücherabteilung ja unglaublich viele (oder fast alle) Bücher, die weder besonders für männliche noch besonders für weibliche Leser geschrieben sind (So kommt es mir zumindest vor) sondern eher für beide gleichermaßen. Davon handeln die meisten aber eher über das Leben einer männlichen Hauptperson.
Meine erste Frage wäre, lesen Männer oder Jungs auch Bücher mit einer weiblichen Hauptfigur?
Wenn ja, denken sie dann dass das alles viel zu mädchenhaft ist?
Oder wenn nein, was könnte man als Autor machen, der nicht darum herum kommt, eine Geschichte zumindest zur Hälfte aus der Sicht einer Frau zu schreiben?
Bekommt man generell mehr Leser, wenn man über einen Jungen als Protagonist schreibt?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen. LG :-)
4 Antworten
Das Geschlecht ist ja mal sowas von egal.
Ich m bevorzuge weibliche Hauptcharaktere, die alles zerschlitzen oder sich als Jungen ausgeben um ihre Träume zu erfüllen.
Ein klassischer Bottom to the Top ist natürlich auch Spitze.
Waisenkind etc. wird am Ende der Überkrieger usw.
Ich finde oft, dass die Gefühlswelt bei weiblichen Charakteren belebter ist und mehr Einblicke in den Charakter vermittelt. Irgendwo auch bis in die Zügellosigkeit, was z.B. Zorn angeht. Dagegen sind männliche Figuren meiner Erfahrung nach im Ernstfall eher emotionslos oder zumindest sehr schweigsam.
Die redsame Variante gefällt mir da besser :D
Das hat aber nichts mit dem Geschlecht der Hauptperson zu tun, sondern eher mit den Gedankenwelten, die die Autoren mit diesen Charakteren assoziieren.
Mir ist das Geschlecht gleich.
Also meine Lieblingsbücher haben eine weibliche Protagonistin. Und die Mitagierenden sind - bis auf ihren Freund - auch weiblich. Dabei ist es auf keinen Fall typische "Frauenliteratur". Sie agieren als Menschen. Und es geht weder um Fingernägel noch Mode noch wieschnappeichmirdiegeilstenTypen oder Shchuheshoppen oder sowas. Im Gegenteil. Sie sind witzig und tiefgründig gleichermaßen.
Warum der Autor das gemacht hat; eine weibliche Hauptfigur zu kreieren - keine Ahnung. Vielleicht hat er sich sogar selber seine "Traumfrau" zusammengeschrieben. Aber das wäre spekulativ...
Sagen wir mal, eine ganze Reihe potentieller Leser hängt gedanklich bei den Rollenklischees von männlichen und weiblichen Handlungen. Es hat sich ja nicht geändert, dass Jungs in der Grundschule einander gerne mal als Mädchen beschimpfen, wenn mal einer Weint oder so. Daraus ergibt sich einfach so eine Grundhaltung.
Bei dieser Zielgruppe ist es einfach sicherer, bei den Rollenklischees zu bleiben. Je weniger Leute denken "hä, was soll das denn?", desto mehr Bücher kannst du verkaufen.
Außerdem hängen auch viele Autoren selbst noch bei den Rollenklischees.
Übrigens gibs durchaus auch Bücher mit weiblichen Hauptrollen, die die meisten Jungs gut finden dürften, wenn sie sich mal dafür interessieren. Beispielsweise die Reihe "Die Tribute von Panem".
Nur zwei Beispiele.
Die Grisha-Trilogie (Leigh Bardugo):
- Goldene Flammen
- Eisige Wellen
- Lodernde Schwingen
Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt.
Der Pakt der Bücher (Kai Meyer)
Londons Straße der Buchhändler – Labyrinthe aus Regalen, Läden voller Geschichten auf vergilbtem Papier. Mercy Amberdale führt hier das Antiquariat ihres Stiefvaters und praktiziert die Magie der Bücher.