Bringt der Bevölkerung es etwas , in einen Reichen Ölstaat zu leben?
Also damit meine ich Arbeitsplätze , zb das Land Äquatorialguinea, es ist von BIP das reichste Land Afrika. Allerdings wohne von denn 1,4 Millionen Menschen dort Trotzdem in Armut.
Das meine ich mit der Frage, schaffen diese Ölproduktion und Verkauf von Rohstoffen der Bevölkerung Arbeitsplätze ja oder nein
Äquatorialguinea war nur Beispiele
4 Antworten
Ressourcenreichtum führt keineswegs zwangsläufig zu allgemeinem Wohlstand.
Länder wie die Demokratische Republik Kongo platzen vor Ressourcen; hier hat jedoch eine mangelnde staatliche Verwaltung und gleichberechtigte Teilhabe zu Ressourcenkonflikten geführt; nun nähren diese Ressourcen Rebellengruppen und Warlords, die sich daran bereichern. In anderen Fällen bereichert sich daran nur eine politische Elite, während weite Teile der Bevölkerung arm bleiben, wie beispielsweise in Sierra Leone oder in Libyen unter Gaddafi. In manchen Fällen wird Ölreichtum gar als Herrschaftslegitimation verwendet, wie in den Golfmonarchien wie Saudi Arabien und die VAE; durch großzügige Geschenke wie kostenlose Krankenversicherungen, hochmoderne Städte etc. wird die Bevölkerung korrumpiert. Doch dass das in Anbetracht der Begrenztheit dieser Ressourcen ein wakliges Gerüst ist, ist absehbar.
Es hängt davon ab, inwiefern die politische Führung an der Bevölkerung interessiert ist und demokratisch legitimiert ist, oder ob sie lediglich am Machterhalt interessiert ist, wie in autokratischen bis diktatorischen Systemen, zu denen Äquatorialguinea gehört. Aber auch, inwiefern gesellschaftlicher Frieden garantiert ist und der Staat das Gewaltmonopol auf sich vereint.
Ein Musterbeispiel ist hierfür Botswana im südlichen Afrika. Hier werden die Ressourcen durch entsprechende Umverteilungsmechanismen und Zertifizierung im Sinne des Allgemeinwohls gehandhabt; Missbrauch und illegitime Bereicherung ist dadurch sehr schwierig.
LG
Korrumpiert in dem Sinne, dass die Bevölkerung dadurch nicht die Herrschaftslegitimität der Sauds oder der dort Herrschenden in Frage stellt und politische Partizipation unterlässt.
Meines Wissens ist Südafrika wohlhabender; Südafrika hat aber auch eine größere Schere zwischen Arm und Reich (leider immer noch entlang der Hautfarbe) und die Korruption/Kriminalität ist dadurch stärker verbreitet.
Also, zumindest können sie doch wahrscheinlich schöne teure Autos sehen, das ist ja auch schon einmal etwas oder?
Es gibt ein paar Faktoren wann ein Land seinen Rohstoffreichtum gut nutzen kann.
- Stabiler Staat, niedrige Korruption
- Gute u. kostengünstige Erreichbarkeit der Rohstoffe
- Zugang zu Exportmärkte
- Geringe Bevölkerung im Verhältnis zu den Rohstoffreserven
- Veredelung der Rohstoffe im eigenen Land.
Norwegen oder Australien wechseln sich regelmäßig im Ranking um den höchsten HDI ab. Beides rohstoffreiche Länder die mit den Einnahmen aus den Rohstoffen gut umgehen. Beides sind stabile Staaten, die gute Abbaubedingungen für ihre Rohstoffe und relativ kleine Bevölkerungen im Verhältnis zu den Vorkommen unter denen man den Reichtum aufteilen kann, haben.
Venezuela, das Land mit den größten Ölvorkommen der Erde, geht es sehr schlecht. Hier hat man mit absolut inkompetenter Wirtschaftspolitik eines der ärmsten und kriminellsten Länder Südamerikas geschaffen. Genauso kann man hier den Kongo erwähnen. Rohstoffabbau ist mit massiven Investitonen verbunden. Dafür braucht man zwingen Stabilität. Das von Bürgerkriegen übersähte Kongo kommt leider nicht zur Ruhe. Aufgrund ihrer großen Rohstoffvorkommen könnten sie ein reiches Land sein, aber solange kein Frieden herrscht ist der Abbau nur unter schlimmen und mittelalterlichen Bedingungen möglich.
Es gibt noch ein weiteres Problem mit plötzlichem Rohstoffreichtum und dieses nennt sich die holländische Krankheit.
In den 60igern hatte Holland große Erdgasvorkommen entdeckt und ein regelrechter Boom brach aus. Die Gasförderung brachte so hohe Einnahmen, dass andere Branchen mit den hohen Löhnen schlicht nicht mithalten konnten und abwanderten. Die Wirtschaft versteifte sich immer mehr auf den Abbau von Erdgas und als die Vorkommen erschöpft waren, erlebten die Niederlande eine Wirtschaftskrise und mussten wieder ganz unten anfangen.
Genau aus diesem Grund hat der norwegische Staat in kluger Vorraussicht statt Steuervergünstigungen und einem ausufernden Staatshaushalt einen Ölfonds aufgelegt. Von den Kapitalerträgen können die Norwegen hoffentlich immer noch leben, auch wenn die Ölvorkommen erschöpft sind.
Öl und Rohstoffreichtum können einem Land einen guten Startvorteil geben. Diese Staaten müssen aber klug mit ihrem Glück umgehen und alle in der Bevölkerung daran partizipieren lassen. Außerdem muss eine Regierung immer auch die Diversifzierung der Wirtschaft im Blick behalten, damit andere Wirtschaftszweige nicht verkümmern.
- Stabiler Staat, niedrige Korruption
- Gute u. kostengünstige Erreichbarkeit der Rohstoffe
- Zugang zu Exportmärkte
- Geringe Bevölkerung im Verhältnis zu den Rohstoffreserven
- Veredelung der Rohstoffe im eigenen Land
Trifft alles auch auf Äquatorialguinea zu, und trotzdem leided die Bevölkerung
Manchen dort bringt es sehr viel und Vielen NICHTS !
Mir ist kein reicher Ölstaat bekannt, der eine Demokratie ist, was heißt daß ein paar Reiche über Alles entscheiden - auch über Recht und Unrecht !
Während bei uns z. B. das einfache Volk demokratisch
entscheidet, welches Land von Deutschland als nächstes
überfallen wird.
Ist Botswana reicher wie Südafrika?
Und
durch großzügige Geschenke wie kostenlose Krankenversicherungen, hochmoderne Städte etc. wird die Bevölkerung korrumpiert.( was meinst du genau korrumpiert?)