Breking Bad - Knallquecksilber Explosion, realistisch?
Ist die Explosion des Knallquecksilbers in Breaking Bad realistisch?
3 Antworten
Hg(ONC)2 ist in der Tat ein starker Sprengstoff, weshalb es damals auch zur Zündung in Feuerwaffen eingesetzt wurde. Es ist einfach zu synthetisieren: Quecksilber wird in Nitriersäure (nitric acid) aufgelöst und Ethanol zu der Lösung hinzugegeben. Dann erhält man allerdings ein - je nach Reinheit - gräuliches bis weißes Pulver und keine großen, klaren Kristalle wie Walter sie in der Serie zeigt. Das Pulver als Meth getarnt bis zu Tuco durchzuschmuggeln wäre aber weniger ein Problem als die Tatsache, dass Knallquecksilber gegen Druck, Reibung, Funken, Hitze, d.h. so ziemlich alles empfindlich ist und Walter sein Leben aufs Spiel setzt, wenn er mit einer derart großen Menge Hg(ONC)2 in der Hand herumläuft.
Nach der Explosion: gibt es die Überraschung! Das ist eher der Punkt der keinen Sinn ergibt. Alle sind noch am Leben und abgesehen von Walts blutiger Nase unversehrt. Bei einer Explosion, die genug Kraft hat, um sämtliche Fenster des Stockwerks zu zerlegen,.... Wäre die Freude wäre sicher nicht von großer Dauer: Quecksilber und insbesondere seine Verbindungen sind toxisch und spätestens nach ein paar Tagen würden die Beteiligten zumindest nach längerer Exposition an der Vergiftung sterben. Wie giftig? Beim Dimethylquecksilber beispielsweise reichen bereits wenige Mikroliter (0,001 Milliliter) auf der Haut, um einen Menschen zu töten..
Aber es ist immerhin noch eine Serie und Chemisch wurde am manchen Stellen nicht akkurat gearbeitet.
Ich denke dann würde es aber auch keinen Spaß mehr machen die Serien anzugucken.
Schreibt mir gerne bei Fragen zu Chemie.
Die Mythbusters haben das mal ausprobiert und die im Film gezeigte Kanallquecksilber mänge hätte das niemals anriechen können und ein Mensch könnte niemals das Knallsilber mit nem Wurf auf den Boden zünden der Mythos ist zerstört.
Die größe der Meth Kristalle wurden mit ca. 3cm angegeben in der Serie (an späteren Stellen), demnach wäre das Stück rund 3x1,5cm groß gewesen, bei einer Dichte von 4,42 g/cm³ macht das 20-25g Knallquecksilber. Ich kann zwar nicht ausrechnen was für eine Energie da frei wird, aber zum Vergleich: in den allgemein bekannten Knallerbsen ist ebenfalls Knallquecksilber enthalten und zwar gesetzlich festgelegt maximal 2,5 mg. Demnach wäre das etwa die 1000fache Energie einer Knallerbse...