Was ist die Botschaft des Bildes der Schlacht von Tours und Poitiers?

Die Schlacht von Tours und Poitiers - (Geschichte, Hausaufgaben, Bildbeschreibung)

2 Antworten

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Die Abbildung ist ein Auschnitt aus einem Historiengemälde:

Charles de Steuben, Bataille de Poitiers (Schlacht von Poitiers; 1834 – 1837)
Mit Elementen sind die Bestandteile des Bildes gemeint.

Ein Symbol ist ein Zeichen/Sinnbild, das in einer Darstellung für etwas steht (als Bedeutungsträger).

Zu sehen ist eine hügelige Landschaft, in der zwei Truppen gegeneinander kämpfen (bei denen im Hintergrund sind eine Anzahl Fahnen/Feldzeichen zu sehen).

Wie ist aus dem Bildtitel hervorgeht, handelt es sich um die Schlacht von Poitiers (Oktober 732).

In der Bildbeschreibung können die Elemente (Bestandteile) des Bildes angegeben werden, z. B. was die Menschen tun, ob welche verwundet oder tot sind, welche Kleidung und Ausrüstung/Waffen sie haben, wie ihre Miene/ihr Gesichtsausdruck ist (beispielsweise energisch, entschlossen und angespannt, einige ängstlich), Pferde.

Die Einzelheiten dazu ausführlich anzugeben, ist selbst möglich.

In der Bildmitte ist links ein Mann auf einem Schimmel, in dunklem Harnisch und Helm mit einer Krone, der mit ausgestrecktem Arm eine Streitaxt hochhält. Rechts steht ein schon etwas älterer großer und kräftiger Mann, der mit seiner rechten Hand einen Säbel/ein Krummschwert schingt, in der linken Hand einen Schild hält. Er ist von einem Pfeil in seinen linlen Oberschenkel verwundet.

Die beiden sind offenbar die Anführer Karl Martell und Abd ar-Rahman, der in der Schlacht getötete Anführer der muslimischen Araber.

Dazwischen sinkt eine Frau mit teilweise entblößtem Oberkörper zu Boden, die ein Kind schützend umklammert.

Auf der rechten Seite scheinen einige der muslimischen Araber die Flucht anzutreten darunter auch Frauen. Die Abbildung von Frauen und Kindern in der Schlacht steigert den Eindruck von der Bedeutung, die sie für die Gesamtbevölkerung hat.

Vorne auf der Seite der Franken (und ihrer Verbündeten) stehen drei kräftige Kämpfer, einer mit Pfeil und Bogen, einer mit Lanze/Spieß, einer mit Schwert und Schild. So kommen verschiedene Waffen zusammen, mit denen gekämpft und ein Sieg erreicht wird.

Auf der linken Seite ist ein besonders wichtiges Symbol, ein sehr großes steinernes Kreuz. Es steht für Christentum.

Ein Symbol ist auch die Krone und zwar als Zeichen des Herrschertums. Karl Martell war allerdings tatsächlich nur ein Hausmeiner. Zwar lag bei den Hausmeiern damals die tatsähliche Macht und Ausübung der Regierung, aber die Könige der Franken kamen noch aus der Dynastie/Herrscherfamilie der Merowinger.

Die Schlacht erscheint als Kampf von großer weltgeschichlicher Bedeutung zwischen Christen und Muslimen, Abendland (Okzident) und Morgenland (Orient).

Die Botschaft des Bildes ist die einer Rettung des christlichen Abendlandes /Europas gegen vordringende Muslime.

Die Frage einer historischen Wahrheit oder Lüge ist davon abhängig, wie die tatsächlichen Ereignisse eingeschätzt werden und wie gut der Maler sich über das Geschehen informiert hatte (nur absichtliche falsche Darstellungen sind Lügen).

Die Schlacht wird erhöht dargestellt und ihre Bedeutung übersteigert.

Ein Sieg der Franken unter Führung Karl Martells ist richtig. Die Schlacht ist einer von mehreren Abwehrfolgen gegen eine weiter in Europa vorstoßende islamische Expansion gewesen. Genaugenommen hat aber diese Schlacht als Einzelereignis islamische Vorstöße nördlich der Pyrenäen noch nicht gestoppt. 737 gab es in diesem Zusammenhang Feldzüge Karl Martells, die in zeitgenössischen Quellen noch mehr Raum erhielten. Erst Pippin eroberte 759 Narbonne von den Sarazenen/Mauren/islamischen Arabern zurück.

Die Schlacht ist schwierig anhand von Quellen genau zu rekonstruieren und einzuschätzen. Die Anzahl der Kämpfer und Toten ist später teilweise weitaus zu hoch angegeben worden. Es ist nicht völlig klar, wo in einer großen Bandbreite von riesengroßer Schlacht (mehrere hundertausend Kämpfer) und kleinem Scharmützel die Wahrheit liegt. Die muslimischen Araber haben wohl eher einen Raub- und Plünderungszug unternommen als ein Eroberungsfeldzug. Allerdings hätten sie bei einem Erfolg wohl weiter nachgesetzt und dies hätte auch zu einer weiteren Ausdehnung ihres Machtbereichs führen können.

Für Karl Martell und spätere Hausmeier aus seiner Familie brachte der Sieg (ebenso wie weitere militärische Erfolge) einen Machtausbau.


Mmarco98 
Beitragsersteller
 28.02.2016, 16:37

Vielen Dank!! ;)

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earnest  28.01.2016, 08:30

Eine wie immer souveräne Antwort, Albrecht.

Aber warum erledigst du für einen User die gesamte Hausaufgabe?

2

Zum historischen Hintergrund: Karl Martell hat mit diesem Sieg mitten im Frankenreich das weitere Vordringen der Araber in den christlich-europäischen Raum gestoppt. (siehe islamische Expansion: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion)

Den Rest kannst Du Dir eigentlich selber zusammenbasteln.