Bleifarbe auf dekorativem Metalleinsatz im Wohnraum?
Hallo zusammen,
ich ziehe bald um in eine neue Wohnung (sanierter Altbau), die eine Maisonette-Schlafebene hat. Als Hingucker ist zwischen dem Schlaf- und Wohnbereich ein "Fenster" eingelassen worden. Dieses besteht aus altem Metall, ich weiß aber nicht, woher es stammt. Ich vermute es könnte vielleicht Teil eines Fensters oder eines Gartentors gewesen sein (Außenbereich?)
Bei der Besichtigung ist mir bereits aufgefallen, dass die Farbe des Gitters stark abblättert, aber habe mir in dem Moment der kurzen Besichtigung zugegeben nicht viel dabei gedacht. Nun ist es mir wieder in den Kopf gekommen und habe Sorge, ob es sich hier vielleicht um alte Bleifarbe handeln könnte, die hier (unwissentlich) in den Wohnraum eingezogen ist. Ich füge ein paar Bilder von der Wohnungsanzeige hinzu, leider habe ich selbst noch keine schärferen Bilder.
Gibt es im Baumarkt Schnelltests für Laien wie mich, um noch vor dem Umzug eine Einschätzung zu haben? Besteht bei normalem Umgang, z.B. staubwischen, ein Risiko?
Danke für alle Tipps!
3 Antworten
Lass dir die Vorfreude nicht vermiesen.
Was das für ein Anstrich ist, lässt sich nur Labortests einer Probe analysieren. Alleine das Vorhandensein von Blei erzeugt aber keine Belastung der Luft.
Nur beim Anschleifen würde ich ggf. mit Umsicht arbeiten wenn eine Orange Grundierung zum Vorschein kommt. Das könnte dann der früher häufig verwendete Korrosionsschutz-Anstrich „Bleimennige“ sein. So lange du Bleimennige nicht durch Schleifen bearbeitest, ist aber auch eher unkritisch.
Findet man Bleimennige vor, kann man durch Nassschleifen oder Kratzen alte Anstriche lösen und Bleistäube verhindern.
Kritisch ist Blei heute eigentlich im Wohnumfeld eigentlich nur noch, wenn es in der Trinkwasserinstallation eingebaut ist. Dort kann es dann in das Trinkwasser übergehen.
Das wäre für mich im Altbau die wichtigere Frage - also ob alle Bleirohre ersetzt wurden.
Blei zu schmelzen, setzt giftige Dämpfe frei. Aber das wird bei Privatpersonen wohl eh nicht zum Tragen kommen.
Ja, das Google-Phänomen. Gibt man Symptome ein, dann spuken die dir ne Krankheit aus, bei der du gleich den Bestatter anrufst. Und eigentlich war’s nur ne Erkältung 😉
Nimm zum Putzen einen extra Lappen (man unterscheidet die Lappen ja eh nach Einsatz und Farbe) und einen kleine extra Eimer. Dadurch wird nichts durch Putzzeug verteilt.
Ja, Blei ist - bei Leichtsinn - gefährlich. Aber „Weltraumherpes“ ist’s nun auch wieder nicht.
Neben der sicherlich verwendeten Bleifarbe kann ich dir noch eine nette Info geben:
Der ausgehärtete Fensterkit, der da so schön zerbröselt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit asbesthaltig.
Ich muss sagen, dass mir das ganze Thema gerade ganz schön viele Fragen gibt - habe als junge Person bisher überwiegend in Neubauten gewohnt und gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass man sich heutzutage und bei so einem "Deko-Element" noch darüber Gedanken machen muss...
Es ist jetzt aber alles nicht so suuuuper kritisch. Das Teil dünstet ja nichts aus. Und so lange du den Kit nicht zerreibst ist auch alles OK.
Was man machen kann: Mit einer dicken Farbe (es gibt ja solche Versiegelungen für z.B. für Garagenböden. Hier würde ich einen Maler und Anstreicher beauftragen. Der weiss das) kann man den Rahmen und den Kit überstreichen und fertig. Dann alles an Schadstoffen unter der Versiegelung und du brauchst dir keine Gedanken mehr zu machen.
Solange du nicht im Fenster nuckelst: alles gut
Das habe ich natürlich nicht vor ;) , aber ich habe zum Beispiel auch oft Besuch von Freunden mit kleinen Kindern.
Leider hat mich eine kurze Internetrecherche zum Thema Bleifarbe jetzt sehr verunsichert, da dort auch steht, dass Einatmen von Farbpartikeln in der Luft/Staub auch schädlich wäre :(
Bei Kindern weiß man nie :D Ablecken mal ausgenommen, würde ich halt direkt daneben auch schlafen.. Deshalb frage ich mich, ob es Tests gibt, die man kaufen kann, oder wie kann man das herausfinden?
Danke für die Hinweise, das beruhigt mich :) Orange habe ich auf den ersten Eindruck nicht entdeckt, entweder diese grün-graue Farbe oder darunter das Metall (und Rost). Schmelzen oder schleifen habe ich als Laie nicht vor. Da die Farbe an vielen Stellen ein rissiges Muster und zum Teil größere Splitter hat, was mich laut Google dann zur Bleifarbe gebracht hat, kann es aber sein, dass beim Saubermachen oder so weiter Farbe abfällt. Bei Google kommen natürlich direkt die schlimmsten Berichte zuerst :D Aber dann ist "Staub" wahrscheinlich eher als Staub vom Schleifen usw. gemeint