Björn Höcke: Was war an der Aussage, das Holocaustmahnmal in Berlin wäre ein Denkmal der Schande, falsch? Es ist doch kein Denkmal der Freude?
10 Antworten
Erst einmal, kein Interview von Höcke geht sprachlich zu öffnen in der RSA und somit ist die Bedeutung seiner Rede nicht einzuordnen. Absicht oder Zufall ist hier die Frage, somit hätten diese Videos erst gar nicht eingestellt werden sollen. Meinungsfreiheit ausgehebelt, oder wie sollte das anders verstanden werden?
Aus dem Zusammenhang ergibt sich, dass er es als Schande empfindet, dass sich die Deutschen wegen dem Holocaust immer noch Vorwürfe machen und nicht der Anlass, warum es da steht.
Der Kontext.
Es gibt die Rede auf Video und das erklärt im Zusammenhang sowohl die Aussage von Höcke als auch die absolut widerwärtige Reaktion des Publikums. Solche Leute sind eine Schande für Deutschland.
https://www.youtube.com/watch?v=7E_Mvgsk6PY
Auch das Originalzitat ist im Kontext absolut klar:
"Wir Deutschen, und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier und heute versammelt haben, wir Deutschen, also unser Volk ist das einzige Volk, das sich ein Denkmal der Schande ..."
Jeder der einen Integrationskurs "Deutsch für Anfänger" erfolgreich abgeschlossen hat, sollte den Zusammenhang verstehen können.
Wenn wir die Aussage einfach mal so in den Raum werfen und völlig wertungsfrei entscheiden, dann ja, dann hat er damit Recht.
Ich kenne kein anderes Land, was sich ein Denkmal der Schande aufstellt. Ich wüsste nicht, dass z. B. die Amerikaner ein Denkmal für die Sklaverei hätten - von Sklavenhaltern (den Gründungsväter z.B.) gibt es aber mehr als genug Denkmäler!
Allerdings ist seine Aussage als solche verwerflich, da sie polarisieren und bewusst Hass schüren soll. Auch sollten wir nicht vergessen, dass es ein Mahnmal und kein Denkmal ist.
Es wurde aufgestellt, damit wir nie vergessen, zu was Hass und Polarisierung, wie sie ein Björn Höcke betreibt, führen können, wenn man sie nicht direkt im Keim erstickt!
Mahnmal ungleich Denkmal! Es ist eher als Warnung an zukünftige Generationen zu verstehen: "Hass führt zu nichts Gutem!"
Dass es Höcke an dem Abend um die Grundsatzbestimmung einer völlig veränderten Erinnerungskultur ging, zeigte sich auch daran, dass er sich auf die Rede bezog, die 1985 der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker zur Erinnerung an das Kriegsende am 8. Mai 1945 gehalten hatte.
Jenen Tag hatte Weizsäcker damals „Tag der Befreiung“ genannt, während in rechtsextremen Kreisen das Kriegsende immer wieder als „Tag der Schande“ (Genitivkonstruktion!) bezeichnet wird. Höcke sagte am Dienstag, Weizsäckers damalige Rede sei „eine Rede gegen das eigene Volk“ gewesen.
Höcke wettert gegen die Alliierten
Zudem bezeichnete Höcke am Tag des Karlsruher NPD-Urteils die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 nicht nur als „Kriegsverbrechen“. Vielmehr unterstellte Höcke den Alllierten auch, sie hätten den Deutschen mit solchen Bombardierungen „nicht anderes als unsere kollektive deutsche Identität nehmen“ wollen. „Man wollte unsere Wurzeln roden“, behauptete Höcke, „und zusammen mit der nach 1945 begonnenen Umerziehung hat man das auch fast geschafft.“ Heute drohe „unsere Kultur nach einer umfassenden Amerikanisierung unterzugehen“.
Unterbrochen wurde Höcke bei seiner Rede von den rund 200 begeisterten AfD-Anhängern immer wieder durch rhythmisches Klatschen, zum Teil im Stehen, und durch Rufe wie „Höcke, Höcke“ oder „Wir sind das Volk“. Auf große Zustimmung stieß der Rechtsaußen seiner Partei auch, als er sagte, dass derzeit in Deutschland die Geschichte des Landes „mies und lächerlich“ gemacht werde.
Anstatt, so Höcke weiter, „die nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten, weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben, ... vielleicht mehr als jedes andere Volk auf dieser Welt“.