Bin ich gefirmt?

6 Antworten

Hallo HamblochM,

du kannst dich erst einmal bei deiner Pfarrgemeinde, bei der du gefirmt wurdest, erkundigen. Dort gibt es ein Pfarrbüro, die sogenannte Verwaltung der Pfarrgemeinde. Außerdem gibt es im Stammbuch, zumindest bei mir, einen Vordruck, den man bei der Pfarrgemeinde einreichen kann, wo die Firmung, ähnlich wie bei der Taufe, bestätigt wird. Das ist aber nicht zwingend notwendig und wird meist auch nicht wirklich gemacht. Als letzte Möglichkeit gibt es eine Firmbescheinigung, die du am Tag deiner Firmung oder in den darauffolgenden Wochen erhalten hast. Gegebenenfalls hast du ja einen Ordner mit wichtigen Unterlagen irgendwo bei dir rumstehen und findest diese Bestätigung.

Viel Erfolg!

  1. Bist du überhaupt getauft? Das müsste beim Einwohnermeldeamt vermerkt sein.
  2. Geh zu deinem Wohnsitzpfarramt, die können dir meistens sagen, ob dir gefirmt bist. Wenn sie nichts wissen, weil du zugezogen bist, gehe
  3. zu deinem Taufpfarramt, meistens, aber nicht immer dort, wo du zum Zeitpunkt deiner Geburt gewohnt hast.
  4. wenn die alle dir keinen Auskunft geben können kannst du noch beim Kirchenbuchamt deines Bistums nachfragen. Dort sind auch alle Daten gespeichert.

Aber, wenn du dich gar nicht an deine Firmung erinnerst, denke ich, du bist es nicht, denn da warst du um die 14/15 Jahre, oder etwas jünger, oder älter (das hängt etwas von der Pfarrgemeinde ab)

Viel Erfolg!

Puh, es ist schon ungewöhnlich, sich nicht an die eigene Firmung erinnern zu können. Das ist gewiss ein starkes Indiz dafür, dass noch keine Firmfeier in deinem Leben gab. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich an meine Firmung (2007) selbst nur sehr verschwommen erinnere. Das liegt wohl daran, dass ich dem Sakrament wie dem Leben aus dem Glauben heraus mit 16 nicht dieselbe Bedeutung beigemessen habe, wie das heute der Fall wäre. Trotzdem weiß ich natürlich in freudiger Gewissheit, dass ich damals gültig und erlaubt dieses Sakrament empfangen durfte. Darüber habe ich eine Bescheinigung, die ich in das Familienstammbuch geheftet habe.

Für mich stellt sich in einem solchen ungewöhnlichen Fall (das ist nicht negativ gemeint) direkt die Frage, warum du das wissen möchtest. Wenn sich niemand aus deinem nächsten Umfeld sicher ist, ob du die Firmung empfangen hast, scheint dieser Sache, sofern stattgefunden, keine all zu große Bedeutung zugemessen worden zu sein. Ist es Dir jetzt wichtig, um das Sakrament zu wissen und, falls Du noch nicht gefirmt bist, im Zuge Deiner christlichen Initiation um dessen Empfang zu bitten? Dann wäre das natürlich eine sehr wichtige Sache.

Bist Du Katholik und Mitglied der Lateinischen Kirche? Die Frage klingt vielleicht komisch, soll aber Missverständnisse vermeiden. Falls Du nämlich orthodox bist oder einer Katholischen Ostkirche angehörst und einfach entsprechend deines westlichen Sprachgebrauchs das Wort "Firmung" statt "Myronsalbung" oder "Chrismation" benutzt, ist der Fall klar. Dann kannst Du Dich wohl an nichts erinnern, sofern Du als Kleinkind getauft wurdest, da in der Ostkirche Taufe und Firmung in einer Feier gespendet werden.

Falls Du aber, so wie ich und die meisten deutschsprachigen Katholiken, ein lateinischer (römischer) Katholik bist, kann ich Dir eins versichern: Solltest Du gefirmt sein und nicht gerade zufällig bei Dir etwas in der Verwaltung schief gelaufen sein, ist dies irgendwo vermerkt. Das kannst Du wie folgt heraus finden:

  1. Zunächst könntest Du mit Deinem Vater nach Dokumenten oder ähnlichen Nachweisen/Indizien (Fotos, Karten) suchen.
  2. Du weißt, wie alt du bist. Überprüfe, wo du ab einem Alter von ca. 7 Jahren wohnhaft warst und finde heraus, wie in diesen Gegenden die Gewohnheit zum Firmalter aussieht. Das kann durchaus regional (stark) variieren. Zwischen 7 Jahren (darunter ist die Firmspendung außer im Notfall unerlaubt) und 18 Jahren ist das übliche Firmalter. Damit kannst du Möglichkeiten eingrenzen, ob, wo und wann du möglicherweise gefirmt wurdest.
  3. Nun kannst Du die Pfarreien, auf deren Gebiet Du mal wohnhaft warst und die ins Raster passen, um Auskunft bitten. Es ist nicht (universal-)kirchenrechtlich vorgeschrieben, dass die Pfarreien selbst Buch über die Firmspendungen im Pfarrarchiv führen, i.d.R. ist dies aber so und ich bin davon überzeugt (aber nicht sicher), dass dies allen deutschen Diözesen partikularrechtlich so geregelt ist (so z.B. im Erzbistum Köln oder im Bistum Essen). Ich denke, da hast Du Glück.
  4. Sicherheit kannst Du bekommen durch Auskunft bei der Pfarrei, auf deren Gebiet Du getauft wurdest, sofern dies für Dich feststellbar ist. Denn in jedem Fall muss die Firmung in das Taufbuch eingetragen werden. Die Pfarrei, auf dessen Gebiet Du vermeintlich die Firmung gespendet bekommen hast, war also in jedem Fall verpflichtet, die Pfarrei, in der Du getauft wurdest, von dieser Firmspendung, sofern stattgefunden, zu informieren.
  5. Auf Diözesanebene wirst Du auch Sicherheit bekommen können. Du kannst durch Deine Wohnorte eingrenzen, in welchen Diözesen Du wohnhaft warst und gegebenenfalls gefirmt wurdest. Bist Du mal gefirmt worden, findet sich Dein Name im Firmregister eines Diözesanarchivs. Dort findet sich: Dein Name, Datum und Ort Deiner Firmung und die Namen von Firmspender, Eltern und Paten. Ich würde mich an das Sekretariat des Generalvikars der möglichen Diözese(n) wenden, die leiten Dich notfalls garantiert weiter.

Sollte sich kein Nachweis finden und solltest Du keine Indizien vorbringen können, die den Verdacht nähren, dass Du mal gefirmt wurdest und sowohl Erinnerung als auch Verwaltung an dieser Stelle versagt haben, steht alles auf: Noch nicht gefirmt. Dann kannst Du ohne Probleme um die Firmung bitten, am besten beim Pfarrer Deiner aktuellen Heimatpfarrei.

Ich weiß ja nicht, auf welchen Grundlagen Deine Annahme beruht, möglicherweise doch gefirmt zu sein. Sollte es aber für Dich trotz des möglicherweise nicht auffindbaren Nachweises Indizien dafür geben, dass Du möglicherweise mal gefirmt wurdest, teile dies bitte, falls Du mal um die Firmung bittest, dem zuständigen Pfarrer oder Generalvikariat mit, damit diese notfalls entscheiden können. Denn es wäre eine schwerwiegende Störung der (sakramentalen) Rechtsordnung, wenn an einem bereits Gefirmten erneut aufgrund eines Tatsachenzweifels der Versuch der Sakramentenspendung unternommen werden würde, da die Firmung wie die Taufe absolut unwiederholbar ist. In einem solchen Fall wäre zu überlegen, Dich aufgrund dieses Zweifels sub conditione, also unter der Bedingung, dass Du noch nicht gefirmt bist, zu firmen.

Viel Erfolg bei der Suche! :)


HamblochM 
Beitragsersteller
 07.01.2018, 13:15

Danke erstmal für diese ausführliche Antwort. Der Grund weshalb ich mir diese Frage stelle ist folgender. Ich soll dieses Jahr Patenonkel werden und wurde in diesem Zusammenhang gefragt.

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HamblochM 
Beitragsersteller
 07.01.2018, 13:18

Es geht eigentlich nicht direkt um mich sondern um die zukünftige Patentante. Ich bin katholisch und sie ist evangelisch. Da sie evangelisch ist würde das nicht funktionieren, und jetzt kommt der Punkt. Es wäre wohl nur möglich, wenn der andere Pate, also ich gefirmt ist.

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Beim zuständigen Pfarramt kannst du das nachfragen. Viel Erfolg! :)

Meistens hat man ein Familienstammbuch. Dort ist auch die Firmung eingetragen oder man bekommt eine Extra-Firmurkunde.

In der Pfarrei, wo du getauft wurdest, wird eingetragen, ob du gefirmt wurdest. Deine Taufkirche steht ebenfalls im Familienstammbuch und deiner Taufurkunde drin.

Wenn du Firmung gehabt hättest, hättest du sicher eine Erinnerung daran. Sowas vergisst man nicht: Vorher ein halbes Jahr Firmunterricht in der 8. Klasse oder so. Dann der Gottesdienst, wo man mit den anderen Jugendlichen nach vorn zum Bischof kommen musste. Und schließlich die Familienfeier, Geschenke, ...