Bildröhre flimmert bei heller stelle ( CRT)?

2 Antworten

Das Flackern kommt fast immer durch "verbrauchte" Kondensatoren. Wenn man die austauscht, dann sind solche Röhrengeräte "wieder wie neu".

Das Problem ist, dass der Strom aus der Steckdose pulsiert. Die Kondensatoren müssen diese Pulspausen überbrücken, sich während der Pulse schnell aufladen und diese Energie dann während der Pausen abgeben.

Elektrolytkondensatoren trocknen mit der Zeit aus, das Elektrolyt entweicht langsam. Damit können die immer weniger Energie speichern.

Da wo das Bild hell ist wird viel mehr Strom verbraucht und macht sich da am ehesten bemerkbar. Irgendwann fängt dann auch das Bild an zu pumpen. Wird der Strahl langsammer weil die Hochspannung sinkt, dann wirken die Ablenkspulen länger auf den Strahl und das Bild wird größer.

Bis Mitte der 1970er war das normal, dass ein Fernsehbild seine Größe mit der Helligkeit des Bildes verändert hatte. Erst etwa 1974 kamen die ersten vollelektronischen Spannungsregler auf den Markt die schnell genug ausregeln konnten.

Die Röhren selber verschleißen auf zwei Arten:

  1. Die Leuchtschicht ist verbraucht. Das sieht man dann gerade bei Computern als "Einbrände". Also Stellen die bei ausgeschaltetem gerät als helleres Grau auf der Bildröhre sichtbar sind und wenn er an ist als dunklere Stellen im Bild.
  2. "Vakuumvergiftung". Der Heizdraht aber auch andere Teile in der Röhre können Gase in das Vakuum einbringen. Mit der Zeit wird das immer mehr und das beeinflusst den Elektronenstrahl. Der wird nicht nur schwächer sondern auch durch Kollisionen mit Gasatomen gestreut. Da der Strahl zu den Bildschirmecken den längsten Weg zurücklegt kann man das irgendwann deutlich sehen weil die Ecken des Bildes unscharf werden.

Die Vakuumvergiftung kann man messen und so den Zustand der Röhre selber genau bewerten. Die Einbrände muss man durch angucken der Bildfläche schätzen.

Fun-Fact, in den 1980ern hatte ich einen alten S/W Monitor für meinen C64 geschenkt bekommen. Der war ein Überwachungsmonitor in einer Bank. Wenn der aus war hatte man ein Perfektes Bild des Schalterraumes der Bank ganz deutlich gesehen. Nur die Topfpflanze war komplett unscharf, der Klappzahlen Kalender hatte keine Zahlen (Außer der 19) und die Uhr hatte keine Zeiger.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man merkt es zumindest nicht am Flackern. Das hellere Bereiche mit einem stärkeren Flackern empfunden werden liegt in der Technik selbst. Allerdings kann es auch sein, das die Ansteuerungselektronik des Monitors/Fernsehers damit erste Ausfallerscheinungen zeigt.

Eine Bildröhre ist dann verbraucht, wenn die Farben nicht mehr korrekt abgeglichen werden können, in meiner Ausbildung habe ich so etwas mit einem speziellen Messgerät getestet.

https://www.ebay.at/itm/185778254414?hash=item2b413f324e:g:TB4AAOSwPFVj7Mjp&amdata=enc%3AAQAIAAAA4Efz%2BQ%2Bt2vSCyUwdUzCPDjKCoErx4p7HzZnsbXswbCI7QtppWzUncGIwakvqMAVMA6uUpmJ2e4DwFleSX6fsgfSxcGK8zsS8kSculxX7wC9MfqOlFWcsdPd22lkeS2ta3%2B%2BTh281HqFsTRx%2BPhnhRyw7hQQtQDhX%2F15JSct9zc%2FBN%2BBkI0X1zLIKjsupaRRzGcFTVCiQsJ2kg1b49u0bfpZtk%2FAR4Fy6trCtgpncv%2FrAayeUOJX77m5plBJ7lp369Z3MtqLjvpcVT0BJnM8xgREIrpHrhR7BFB9tjgB%2FDCYP%7Ctkp%3ABk9SR7Ltu92oYg


Commodore64  11.07.2023, 21:38
Eine Bildröhre ist dann verbraucht, wenn die Farben nicht mehr korrekt abgeglichen werden können,

Ja, die Gase in der Röhre streuen den Strahl. Damit trifft ein Strahl nicht nur seine für ihn bestimmte Farbe sondern streut in die anderen Farben mit rein.

Das Bild wird dann flauer, hat aber eigentlich noch seine richtige Farbe. Das kann man Anfangs mit der Sättigung des Videosignals kompensieren. Irgendwann aber halt nicht mehr. Deutlicher merkt man die Unschärfe in den Ecken, also da wo der Strahl den längsten Weg zurück legt. Je kürzer die Röhre, desto stärker der Effekt.

Eigentlich regt man sich über die Unscharfen Ecken schon lange auf bevor die Farben viel zu blass werden.

in meiner Ausbildung habe ich so etwas mit einem speziellen Messgerät getestet.

Ja, das schaltet die Röhre zu einer Diode und kann dann das Vakuum messen. Wie das genau physikalisch funktioniert habe ich vergessen. Aber das ist unabhängig von der Bauart der Röhre. Ein Röhrenprüfgerät hat an dem Drehspuhlinstrument eine eigene Skala von "Gut" bis "Schlecht" und eine Grenzwertmarkierung wo man die Röhre austauschen sollte. Das ist also immer gleich, egal welche Röhre man da prüft. Die anderen Grenzwerte standen auf einer Karte, die waren Röhrenspezifisch.