Bibel über Moral

11 Antworten

Du findest immer etwas über Moral in der Bibel. Und ich wette es werden noch ein paar Menschen hier schöne Zitate bringen. Um auch die andere Seite zu präsentieren, hier ein paar Statements der Bibel, die sich eindeutig mit Moral befassen, wir aber heute kaum noch hören, bzw lesen wollen.

Wenn ein anderer Mensch, selbst ein Familienmitglied an einen anderen Gott glauben sollte:

"Wenn dich dein Bruder, deiner Mutter Sohn, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau (...) heimlich überreden würde und sagen: Lass uns hingehen und andern Göttern dienen, (...) so willige nicht ein (...) Du sollst dich seiner nicht erbarmen und seine Schuld nicht verheimlichen, sondern sollst ihn zum Tode bringen. Deine Hand soll die erste wider ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volks."
  1. Mose 13,7-11

Skaverei und Moral:

"Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten."

(1 Tim 6,1)

und:

"Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden. Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld."

(2. Mose 21,20-21)

Nun, diese Stellen haben einen eindeutigen moralischen Bezug. Aber wir tendieren dazu derartige Stellen - und davon gibt es einige- zu ignorieren. Also: Ja, es gibt schöne Stellen in der Bibel, aber auch solche.


Counsellor  15.06.2014, 15:06

Eine kleine Bitte, pRiot:

Wenn du weißt, das dein Kommentar weder hilfreich noch neutral und völlig kontextfrei ist, dann lass es bitte gleich.

Erlaube mir, den historischen Kontext zu erklären:

Zuerst etwas zum Sklavenwesen: "Wenn ihr euch einen hebräischen Sklaven kauft, soll er euch nur sechs Jahre lang dienen. Im siebten Jahr sollt ihr ihn freilassen; er muss euch für seine Freiheit nichts bezahlen." (2.Mose 21,2)

" Ihr Sklaven sollt euren irdischen Herren gehorchen. Achtet und ehrt sie und dient ihnen mit aufrichtigen Herzen, wie ihr Christus dient. (...) Und genauso sollt auch ihr Herren eure Sklaven behandeln. Droht ihnen nicht, sondern denkt immer daran, dass ihr beide denselben Herrn im Himmel habt, der keinen Menschen bevorzugt." (Epheser 6, 5+9)

Das Verhältnis zwischen Sklave und Herr war also bei weitem nicht so unmenschlich, wie es vllt. scheint.

Dann noch etwas zur ersten Stelle. Das Volk Israel war damals das einzige Volk, das dem biblischen Gott diente. Wenn dort sich also ein Aberglaube/ Götzendienst breit machen würde, würde der Glaube an diesen Gott verschwinden, da es keinen Repräsentanten gab. Daher musste Gott ein paar radikale/ radikal formulierte Gesetze aufstellen, um den Glauben an ihn in der Welt zu bewahren, Im Neuen Testament, wo dieser Glaube weit genug verbreitet war, gab es keinen Grund mehr für diese abschreckende Radikalität.

Ich hoffe, ich habe ein bisschen mehr Neutralität und Kontext reingebracht.

Gruß, counsellor :-)

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pRiot  15.06.2014, 15:58
@Counsellor

Wenn du weißt, das dein Kommentar weder hilfreich noch neutral und völlig kontextfrei ist, dann lass es bitte gleich.

Ich habe die Frage aus meiner Sicht klar beantwortet. Ich habe Bibelzitate die sich mit Moral befassen zitiert. Bitten nach freiwilliger Selbstzensur stehe ich im Allgemeinen nicht wohlwollend gegenüber.

Erlaube mir, den historischen Kontext zu erklären:

Ist das wirklich eine Sache, die zu erlauben oder verbieten mir zusteht?

Das Verhältnis zwischen Sklave und Herr war also bei weitem nicht so unmenschlich, wie es vllt. scheint.

Ehm dagegen spechen eben die anderen Zitate der Bibel. Wie schon gesagt: Die Bibel ist nicht ohne Widersprüche. Dein Zitat hebt meines eben nicht auf und es gilt genauso sehr wie jedes Andere. Das du die, aus heutiger Sicht, moralisch "besseren" stärker gewichtest ist deine persönliche Sache. Abgesehen davon, dass es dabei natürlich immernoch um Skalverei geht, über die wir hier reden. Auch "gute" Sklaverei ist unmenschlich und unmoralisch, ich hoffe darüber müssen wir nicht diskutieren.

enn dort sich also ein Aberglaube/ Götzendienst breit machen würde, würde der Glaube an diesen Gott verschwinden, da es keinen Repräsentanten gab. Daher musste Gott ein paar radikale/ radikal formulierte Gesetze aufstellen, um den Glauben an ihn in der Welt zu bewahren

Ich gehe mal davon aus, dass du das nicht so meinst, wie du das gerade geschrieben hast, denn du rechtfertigst damit gerade Mord. -Ich weiß, das wird dir nicht sofort auffallen und du reagierst vielleicht schokiert oder brüskiert darüber, das ich dies schreibe, aber bitte denk noch einmal darüber nach, was du geschrieben hast. Ich kann nur darauf setzen, dass es dir selbst auffällt.

Und jetzt noch eine persönliche Anmerkung: Gäbe es diesen Gott des Alten Testamentes wirklich, wäre dieser ein Gott der es wert wäre angebetet zu werden, wenn er, um sich selbst Glaubwürdigkeit unter den Menschen zu verschaffen diese Methoden wählt? Wenn dieser Gott keine anderen Mittel hätte die Menschen von sich zu überzeugen als durch diese, wie du sagst, "radikal formulierte Gesetze", dann wäre es sicher kein Gott den ich anbeten wollen würde.

Aus der Sichtweise, dass die Menschen aus der Zeit, mit der Moralvorstellung aus der Zeit sich, wenn sie sich Götter vorstellen, sie mit einer Moralvostellung ausstatten, die ihrer eigenen entspricht, löst sich natürlich die Frage auf und das Gottesbild erklärt sich.

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Counsellor  15.06.2014, 21:59
@pRiot

Danke für deine ausführliche Antwort.

Welche Methoden würdest du denn an Gottes Stelle vorschlagen/ vorgeben, um dein Volk vom Götzendienst reinzuhalten? Bedenke dabei 2 Sachen: Die Methoden müssen für mehrere Jahrhunderte gültig sein und effektiv wirken.

Wenn die Konsequenzen für Regelverstoß nämlich zu weich gewählt werden, fällt es dem Volk nicht schwer, die Regeln zu brechen und somit von ihrem Gott abzufallen.

Was wäre deine Wahl?

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pRiot  16.06.2014, 00:12
@Counsellor

Diese Frage stellt sich mir nicht, da ich nicht im Geringsten an Götter glaube, weder an Zeus, Allah, Wotan oder den Gott der Christen.

Aber erdachte ich mir ein Gottesbild, welches allwissend, allmächtig und gütig ist, würde es Wege finden sich Gehör zu finden ohne Mord. Wie wäre es damit, durch die Allmacht alle Menschen schlicht davon zu überzeugen zu existieren? Wie wäre es für einen dezenten Herzschlag für jeden Menschen, der einen anderen aus niederen Beweggründen foltert, quält oder tötet? Nur so als Idee.

Ich halte es ja für, um es in den sanftesten Worten zu formulieren, "brachial", um einen Ägyptischen Pharao zu überzeugen seine Sklaven frei zu lassen, das unschuldige Volk des Pharaos mit Plagen zu überziehen, darunter so "dezente" wie die Tötung der Erstgeborenen, die ja nun als Letzte etwas für diese Situation können.

Nein, im Ernst, das klingt nach der Vorgehensweise eines unmoralischen, egozentrischen Tyrannen, wenn wir die Sache mal nicht durch die rosa-rote Brille betrachten, oder etwa nicht? Ich meine, müssen wir wirklich darüber diskutieren, ob es "angemessen" ist, Menschen, die einen anderen Glauben haben zu ermorden? Das kanns ja nicht so richtig sein gerade, oder?

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hauseltr  14.06.2014, 15:11

Schöne Moral! :-(

Das ist Aufforderung zum Mord, zur Unterwürfigkeit und zum Todschlag.

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pRiot  14.06.2014, 15:54
@hauseltr

Aber es ist Moral. Keine die wir Heute unbedingt vertreten möchten, aber eben Moral.

Es entspricht aber völlig der Moral des Zeitgeistes, der vorherrschte, als die Autoren der Bibel lebten. Wir finden auch völlig unterschiedliche, zum Teil widersprüchliche Auffassungen und Anweisungen über Moral, die sich durch die verschiedenen Lebensumstände und Zeiträume der verschiedenen Autoren erklären lassen.

Im Großen und ganzen, so finde ich, trifft folgendes Statement immer und immer wieder zu:

"Nicht Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild, es waren die Menschen, die Gott nach ihrem Ebenbild erschufen."

Jedenfalls lassen sich unter diesem Aspekt die meisten "heiligen Schriften" am Besten erklären.

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ArchEnema  14.06.2014, 17:21
@hauseltr

Moral heißt ja auch nur Sitte(n). Von "gut" oder "schlecht" ist da nirgends die Rede, nur von "üblich".

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Römer 13 8 Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn das: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, laß dich nicht gelüsten", und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Worte zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Summe des Gesetzes

  1. Korinther 13 4 Die Liebe ist langmütig, ist gütig; die Liebe neidet nicht; die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, 5 sie gebärdet sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihrige, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit, 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles

lg

ich bin gerade auf der Suche nach ein paar Bibelzitaten über die Moral.

Noch was zur "Theorie der Moral", also keine moralischen Vorschriften, sondern gewissermaßen eine Ebene abstrakter:

Röm 4,1 Wie war es denn bei unserem leiblichen Stammvater Abraham? Wird von ihm nicht gesagt, dass er »Gnade gefunden« hat? 2 Wenn er, wie man sagt, aufgrund seiner Gehorsamsleistungen als gerecht anerkannt wurde, hat er Grund, sich zu rühmen – aber nicht vor Gott! 3 Wie heißt es denn in den Heiligen Schriften? »Abraham vertraute Gott und glaubte seiner Zusage, und dies rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an.« 4 Nun, einem Arbeiter, der Leistungen erbracht hat, wird sein Lohn nicht als etwas Unverdientes angerechnet, sondern als etwas, worauf er Anspruch hat. 5 Wenn dagegen ein Mensch vor Gott keine Leistungen vorzuweisen hat, aber er vertraut auf den, der die Gottlosen annimmt, dann wird ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.

1.Tim 1,7 Sie wollen Lehrer des göttlichen Gesetzes sein; aber sie wissen nicht, was sie sagen, und haben keine Ahnung von dem, worüber sie so selbstsicher ihre Behauptungen aufstellen. 8 Wir dagegen wissen: Das Gesetz, das Gott gegeben hat, ist gut, wenn es in der rechten Weise gebraucht wird. 9 Wir dürfen nämlich eines nicht vergessen: Das Gesetz ist nicht für Menschen da, die tun, was Gott will, sondern für solche, die sich um Recht und Ordnung nicht kümmern. Es ist für Sünder bestimmt, ...

Oder um es mit [einem Ausschnitt aus] einer von Jesus erzählten Geschichte zu illustrieren:

Lk 15,20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen. 21 ›Vater‹, sagte der Sohn, ›ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein!‹ 22 Aber der Vater rief seinen Dienern zu: ›Schnell, holt die besten Kleider für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe! 23 Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen! 24 Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden.‹

Das ist ein weites Feld, dazu ließen sich noch viele weitere Stellen anführen.

Gehe auf Jw.org


geschoepf  15.06.2014, 12:43

Könnt ihr mal die Zeugen Jehovas-Werbung unterlassen?!

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asteppert  16.06.2014, 15:20
@geschoepf

@geschoepf,

hast du etwas Besseres anzubieten? Glaub ich nicht.

Lg Alfred

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Z.B. das Blutbad zu Sichem, das "unmoralische" Verhalten der Tochter und Schwester, die sich von einem fremden Mann hatte verführen lassen, musste irgendwie gesühnt werden.

http://www.bibel-online.net/buch/dual/luther_1912/1_mose/34/neue_evangelistische...

Ein Mädchen wurde verführt. Bei den damaligen Juden galt jede Verführung einer Jüdin durch einen Nichtjuden als Vergewaltigung. Das Liebespaar wollte heiraten, über die Glaubensgrenzen hinweg. Sagen Jakob und sein Sohn Levi: "Nichts da, ihr lasst euch alle beschneiden und werdet zu Juden, oder ihr kriegt unsere Tochter und Schwester nicht."

Vertrauensselig lässt sich die gesamte Familie des Bräutigams auf eine Beschneidung ein. 3 Tage später liegen sie im Wundfieber und sind wehrlos. Da werden sie von Jakobs Söhnen erschlagen und ihre Familien versklavt.

Da hat "Gott" keinen Mucks zu gesagt. Z.B. Levi wurde hoch gesegnet und zum Stammvater der Leviten, von denen bis zum heutigen Tag die jüdischen Tempeldiener abstammen.

P.S. Die Braut durfte natürlich zu allem nichts sagen, denn sie wurde ja nicht gefragt.