Bewerbungsprofile sind unrealistisch?

11 Antworten

Das was du angibst sind Wünsche seitens der Firma. Das nicht jeder alles erfüllen kann sollte jedem klar sein - auch der Firma welche am Ende die Bewerbungen durchgeht wird klar sein das niemand bzw nur in den seltensten Fällen die optimalen Ansprüche erreicht. Trotzdem bewerben, vorstellen und von seiner Person überzeugen.

Ganz ehrlich, wer will schon Mitarbeiter die durchschnittlich und nicht engagiert arbeiten? Dann hast du am Ende alles voller Mitarbeiter nach dem Motto "Kein Bock, aber irgendwas muss ich ja machen."


KaltesBier 
Beitragsersteller
 23.11.2017, 14:25

Ich hätte als Unternehmer lieber durchschnittliche Mitarbeiter die geregelt ihrer Aufgabe nachgehen als einen übereifrigen Mitarbeiter zu haben der mir nach 2 Jahren ausbrennt und 6 Monate wegen Burnout krankgeschrieben ist. 

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phiLue  23.11.2017, 14:27
@KaltesBier

Da hast du recht, aber Engagiert bedeutet ja nicht übereifrig seine persönlichen Grenzen zu überschreiten. 

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Freundlich, engagiert, fokussiert, gepflegt, Kundenfreundlich und kompetent sind Standardsachen, das trifft auf jeden zu.
Belastbar und flexibel kommt immer ganz auf den Beruf an (wird ja auch nicht bei jeder Stellenbeschreibung hinzugeschrieben).
Wenn der Beruf verlangt, dass man schwere Kisten trägt, muss der Mitarbeiter auch belastbar sein. Ändern sich kurzfristig Termine/Aufgaben oder geht es um Schichtarbeit, muss der Mitarbeiter natürlich auch flexibel sein.

3-sprachig habe ich noch nirgendwo gelesen, dass soetwas verlangt wird. Zumindest nicht im IT-Bereich, vielleicht ja bei Berufen in Richtung Dolmetscher, Übersetzer.

Computerversiert ist heutzutage ebenfalls standard für Bürojobs, gehört eigentlich auch oben mit zu. Es ist halt schwer jemanden Arbeit am Computer zu geben, wenn der nicht weiss wie man einen solchen überhaupt einschaltet.

Sportlich und gutaussehend wird garantiert nicht bei "gewöhnlichen" Jobs verlangt, das darf es auch garnicht, da solche Voraussetzungen gegen das AGG verstoßen würden.
Soetwas ist nur in Ausnahmen zulässig, etwa bei Modeljobs und ähnlichem.

Was Du aufzählst, was so übertrieben viel klingt, sind einerseits einfach Standard und kann getrost ignoriert werden und teilt sich andererseits auf viele verschiedene Berufsbereiche auf. Eine Stellenbeschreibung mit all diesen Anforderungen wirst Du schlichtweg nirgendwo finden.

Was die Beschreibung der Arbeitsstelle angeht, wird kein Betrieb etwas schlechtes schreiben, das wäre absolut unlogisch und kontaproduktiv.
Was Aufstiegschancen angeht, wenn welche da sind, sollte man damit auch werben. 

Auch ist Deine Klischee-Anwort nicht mehr als ein Klischee. Bei ernsthaften Bewerbungsgesprächen sagt das niemand.

Das ist leider traurige Realität.

Nachdem ich meine Ausbildung, im Büro, 2005 abgeschlossen hatte, wurden die Anforderungen erhöht. Mindestens Hochschulreife, am besten nicht älter als 20 Jahre, davon aber 15 Jahre Berufserfahrung. 

99% der Angebote sind total unrealistisch. Das Jobcenter hingegen sieht keine Fehler. 


apophis  23.11.2017, 14:34

Natürlich sieht das Jobcenter keine Fehler, was haben die denn damit zu tun?
Die Stellenangebote kommen von den Unternehmen selber.
Das Jobcenter dient da lediglich als Kontakthilfe.

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Tja, da hast Du wohl recht...aber letztendlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Jedes Unternehmen sucht nach dem perfekten Mitarbeiter und jeder Suchende sucht nach dem perfekten Unternehmen. Da ist es legitim, dass man die Eierlegendewollmilchsau sucht - auf beiden Seiten. Das diese Stellenausschreibungen immer den Idealfall schildern, ist, so glaube ich allen klar, aber es stimmt schon...weniger ist manchmal mehr und man müsste die Texte den jeweiligen Stellen anpassen.

Leider ist das so. Aber da sind wir doch ehrlich gesagt auch selbst Schuld, wenn wir den Bildungswahn mitmachen. Es muß halt jeder Abitur machen, sonst zählt die Schulbildung doch nichts mehr. Geauso wird dann im Job mehr erwartet. Daher sollte die Politik etwas dagegen tun und die Haupt und Realschulen wieder Salonfähig machen. 

In der Deutschen Bank arbeitet unser Personal wie Roboter, sagte neulich der Vorstand der Deutschen Bank AG. Das ist ihm aber nicht genug. Er möchte, daß das Personal wenn möglich trotzdem halbiert wird und sie durch intelligente Maschinen ersetzen. Bei solchen Aussagen müßte man die Deutsche Bank von vornherein boykottieren und sofort sein Konto kündigen und sein Vermögen zu einer anderen Bank transferieren. Leider tut das niemand, daher sind wir selbst Schuld, wenn das Chaos der Anforderungen seinen Lauf nimmt.