Berufsaussichten mit Anglistik und Pädagogik?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Dir muss bewusst sein, dass du mit den meisten universitären Studiengängen nicht auf einen konkreten wirtschaftlichen Beruf, sondern auf eine Wissenschaftslaufbahn hinarbeitest. Ausnahmen sind zum Beispiel Medizin oder Jura. Da arbeitet man eindeutig auf Arzt oder Jurist hin. Wissenschaftslaufbahn bedeutet in dem Moment: nach deinem Abschluss dann eine Tätigkeit als Dozent/Doktorand, dann eben promovieren, an einer Universität forschen, vielleicht irgendwann habilitieren.

Die wenigsten gehen allerdings diese Wissenschaftslaufbahn - geht auch gar nicht anders, denn es gibt verhältnismäßig wenig Stellen an den Hochschulen. Dennoch bereitet dich die Uni eben genau auf das vor und nicht auf die Wirtschaft.

Wie gelangst du nun aber in die Wirtschaft? Im Grunde ganz einfach: durch alles, was du NEBEN dem Studium machst. Dh. du musst ein wirtschaftliches Berufsfeld finden (und zwar selbstständig) und in diesem zum Beispiel durch eine Werkstudententätigkeit Fuß fassen. Das kann mit deinen Fächern mehr oder weniger direkt zu tun haben, muss aber nicht.

Anglistik schadet sicher nie, denn jeder der dich einstellt geht dann davon aus, dass du fließend englisch sprichst. Dass ein Anglistik-Studium auch einen literarischen und kulturellen Aspekt hat ist für einen Einstieg in die deutsche Wirtschaft eher egal. Das könnte aber zum Beispiel interessant sein, wenn du dich irgendwann mal für eine Tätigkeit beim Goethe-Institut im Ausland bewirbst.

Pädagogik passt natürlich zu allem was irgendwie mit Bildung zu tun hat. Da gibts eine großes Angebot von privaten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen bishin zu den Weiterbildungsabteilungen großer Unternehmen bzw. Konzerne.

Und dann gibts noch all die Berufe, die mit den Fächern im Grunde gar nichts zu tun haben: Marketing, Marktforschung, Journalismus, Kulturreferenten - was weiß ich.

Du siehst: es gibt keinen konkreten Beruf auf den du vorbereitet wirst und die Auswahl ist riesig. Du musst für dich selbst deinen Weg finden. Den wirst du nicht im Studium an der Uni finden, sondern durch Praktika, Jobs, Auslandsaufenthalte usw.

Deswegen ist es ganz wichtig schon frühzeitig während des Studiums den Blick außerhalb des "Elfenbeinturms Uni" zu werfen, um Interessen zu entwickeln und auf die Erreichung hinzuarbeiten.

Du hast beste Chancen qualifzierter Nachhilfelehrer zu werden, evtl. mit ein paar VHS-Verträgen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – selbst studiert