Beispiele für unterdrückung anderer Kulturen

2 Antworten

Uff... da hab ich eher das Problem, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll...

Auch deshalb, weil intoleranz und vorurteile oftmals nur ergebnis des politischen Klimas oder gesellschaftlicher entwicklungen sind.

Generell muss man sich bei Unterdrückung immer prinzipiell vor Augen halten: Wenn man von Unterdrückung spricht, dass muss diese von einer dominanten Gruppe ausgehen, der Gruppe die politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche Diskursmacht besitzt und über die unterdrückte Gruppe fremdbestimmen kann. Diese Fremdbestimmung kann sogar derart strukturalisiert sein, dass sie selbst von individuen eben dieser unterdrückten Gruppe und anderen unterdrückten Gruppen geteilt werden kann: Das gilt z.B. generell für benachteiligte oder schlechtergestellte Gruppen wie Frauen, Migranten, Homosexuelle, Behinderte.

Ich spreche das an, weil wir uns die Unterdrückung einer Kultur oft so vorstellen, dass Kulturen generell klar voneinander abgrenzbar sind und die eine Kultur einer anderen - fremden - Kultur mit Vorurteilen begegnet. Nimm z.B. folgende Beispiele:

a) Die Unterdrückung japanischer Einwanderer in den USA während des zweiten Weltkrieges (speziell nach Pearl Harbor)

b) Der Hindu-Nationalismus (Hindutva) in Indien

Dazu muss man bedenken, dass diese Menschen im ersten Fall aufgrund ihrer japanischen Abstammung unter Generalverdacht gestellt wurden - das galt auch für Personen mit us-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Man muss dazu bedenken, dass die USA schon immer ein Einwanderungsland stellten, anders als in Deutschland besteht dort nicht die ständige Erwartung, dass Migranten irgendwann wieder auswandern - die Japanischstämmigen also zur US-amerikanischen Bevölkerung gehören. Trotzdem wurden sie als fremd markiert, gar als Untermenschen deklassiert.

Dasselbe gilt für den Hindu-Nationalismus, der eine indische Identität auf Basis der Religion zu konstruieren versucht. Diese Entwicklung konnte nur durch den Kolonialhintergrund ins Rollen gebracht werden, denn der Nationalgedanke, wie wir ihn aus Europa kennen, lässt sich einfach nicht auf Indien übertragen: In Indien haben seit Jahrhunderten verschiedenste Kulturen nebeneinander gelebt - dabei geht es nicht einmal darum, dass sie das immer friedlich getan haben - es geht darum, dass der Hinduismus nicht der gemeinsame Nenner der indischen Bevölkerung ist. Es geht hier also nicht darum, dass die eine Kultur von der anderen unterdrückt wird, sondern dass es Strömungen innerhalb einer kulturell diversiven Gesellschaft gibt, die andere Mitglieder dieser Gesellschaft anhand eines einzelnen Merkmals unterdrückt.

Was ich damit sagen will: Meist unterdrückt der Mensch seine direkten Nachbarn.

Im Prinzip gilt das für sehr viele Gesellschaften in denen Minderheiten unterdrückt werden: Die Tibeter und Uiguren in China, die Karen in Birma, die Kurden in der Türkei, die Tamilen in Sri Lanka, Die Palästinenser in Israel und überall auf der Welt wo fremde Völker gewaltsam einmarschiert sind: die indigene Bevölkerung etc. etc.

Die Motive und Hintergründe für Unterdrückung sind unterschiedlich, oft hängen sie mit der Kolonialgeschichte zusammen (wodurch z.B. verschiedene Ethnien in einen künstlichen Nationalstaat gepackt wurden oder die indigene Bevölkerung wurde unterdrückt) oft mit religiösen Gründen. Aber mit einem hängt sie immer zusammen: Macht.

Ostdeutsche(Dumpinglöhne,Zwangsarbeit sonst Leistungsstreichung bei ALG II ) Dafür haben Sie gekämpft !?