Bedeutung Matthäus 18,18 und Johannes20,23?
Bedeuten diese Verse, dass die Menschen auf der Erde die Macht haben, dass ich errettet werde oder nicht, bzw. dass mir vergeben wird von Gott oder nicht?
Wird mir Gott nur dann vergibt, wenn ein Pfarrer oder Pastor mich von den Sünden freispricht und sonst nicht?
10 Antworten
Diese Sätze kann man nur dann verstehen, wenn man auch die Wichtigkeit der Kirche versteht, denn auch diese wurde von Christus selbst gewollt und gegründet "Du bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen". Auf diese Worte Jesu beruft sich die katholische Kirche, die in ununterbrochener Nachfolge der Apostel steht und sich deshalb als die Kirche sieht, die Christus gegründet, gewollt und mit dem Beistand des Hl. Geistes erfüllen will.
Durch die Kirche will Jesus Christus durch die Zeiten wirken. Er gab ihr die Binde- und Lösegewalt und seinen Nachfolgern im Apostelamt, den Priestern den Auftrag, in Seinem Namen Sünden zu vergeben. Da die Priester nur vergeben können, wenn sie die Sünden auch kennen, bekennen Katholiken ihre Sünden regelmäßig einem kath. Priester. Die Beichte = Bußsakrament ist eines der 7 Sakramente, durch die Christus an uns direkt wirken will.
Wird mir Gott nur dann vergibt, wenn ein Pfarrer oder Pastor mich von den Sünden freispricht und sonst nicht?
Die Sünden werden durch die Reue vergeben und den Vorsatz, von der Sünde zu lassen.
Bekennen muss man seine Sünden zusätzlich zu Reue und Vorsatz, weil Jesus es so will. Dabei ist der Priester als Mensch nur der Kanal, durch den Gott seine Gnade fließen lässt. Der Priester spricht die Lossprechungsformel, aber Jesus Christus selbst vergibt in diesem Augenblick alle Sünden. Fehlen Reue und guter Vorsatz, wird auch die Beichte bei einem Priester keine Vergebung bringen.
Natürlich kann man Gott auch direkt um Vergebung bitten. Das ist ein sehr einfacher Weg und viel bequemer, als die Scham auf sich nehmen zu müssen, vor einem Menschen seine Schuld zu bekennen. Gott verzeiht auch bei wahrer Reue in diesem Fall - wenn es keine schwerwiegenden Sünden sind, die das ewige Leben gefährden. Da wir das aber nicht immer erkennen können, ist es besser, bei einem Priester zu beichten. Das gilt nur für Katholiken, die sich auf dieses Wort Jesu berufen.
Die protestantischen Glaubensgemeinschaften haben keine Beichte und auch keine dazu bevollmächtigten geweihten Priester.
Bedeuten diese Verse, dass die Menschen auf der Erde die Macht haben, dass ich errettet werde oder nicht, bzw. dass mir vergeben wird von Gott oder nicht?
Für Katholiken bedeuten die Verse, dass Gott seiner Kirche die Macht gegeben hat, zu binden und zu lösen (z.B. Kirchengebote), Vergebung zuzusprechen oder auch nicht in der Beichte. Wer das ernst nimmt, wird sich daran halten. Andere nehmen es nicht ernst oder haben eine andere Konfession.
Menschen haben trotz göttlichem Auftrag keine Macht, Menschen das ewige Heil abzusprechen oder ihnen die feste Zusage zur Errettung zu geben. Niemand kann in einen anderen Menschen hineinschauen. Nur Gott kann das und wird danach gerecht urteilen können. Die Kirche führt nur einen Auftrag aus und gibt Weisungen. Alles andere müssen wir Gott überlassen.
Ja, Joh 20,23 bedeutet, dass dir die von Jesus Christus eingesetzten Priester in der Vollmacht Christi die Sünden vergeben können. Du muss in ihrer Anwesenheit nur alle Sünden bekennen und dir vornehmen, sie nicht mehr zu tun.
Jesus sagte das zu seinen Aposteln im Zusammenhang mit heiligem Geist. Diesen Geist erhielten sie im Jahr 33 u.Z. Die Berechtigung, Sünden zu vergeben, war also ein Teil der Geistesgaben. Später verschwanden diese Geistesgaben wieder. Heute hat niemand mehr das Recht, Sünden zu vergeben, außer Gott.
Hm...
Jesu sagte, "der Sabbat sei für den Menschen gemacht" (Mk.2,27)
und nicht umgekehrt.
Also haben wir eine gewisse Entscheidungsfreiheit,
Er prüft damit unsere Einstellung (Mk.11,26).
Er ist allerdings Der, welcher vergibt (Lk.5,24).
Kein Mensch kann einem Sünder von Sünde 'freisprechen' das gibt der Text aus Matt 18:18 auch nicht her. Hier der Text mit Kontext.
15 Und wenn dein Bruder eine Sünde begeht, dann geh und mach ihm den Fehler unter vier Augen bewusst. Hört er auf dich, dann hast du deinen Bruder zurückgewonnen. 16 Wenn er aber nicht auf dich hört, nimm noch eine oder zwei Personen mit, damit alles durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 17 Wenn er nicht auf sie hört, dann wende dich an die Versammlung. Und wenn er nicht einmal auf die Versammlung hört, dann soll er für dich genauso sein wie jemand aus einem anderen Volk und wie ein Steuereinnehmer.
18 Ich versichere euch: Was immer ihr auf der Erde bindet, wird im Himmel bereits gebunden sein, und was immer ihr auf der Erde löst, wird im Himmel bereits gelöst sein. 19 Und noch etwas versichere ich euch: Wenn sich zwei von euch hier auf der Erde auf irgendetwas Wichtiges einigen, worum sie bitten sollten, wird mein Vater im Himmel ihre Bitte erfüllen. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich mitten unter ihnen.“
Zwar geht es um Verantwortlichkeiten von einer bestimmten Personengruppe, aber es geht um Dinge, die unter Gebet beschlossen und dann durchgeführt werden.
Hat jemand eine Sünde begangen, und ist dann zu diesen verantwortlichen gegangen, und hat vor ihnen seine Sünde bekannt, und er hat Reue gezeigt, kann ihm diese Sünde (und nur diese Sünde) vergeben werden.
Dennoch bleibt er weiterhin ein unvollkommener Sünder, so wie alle Menschen.