Auswahlverfahren an der Timmermeister Schule in Münster?

1 Antwort

Als Mensch mit Psychiatrie-Erfahrung kann ich dir zum Thema Ergo-Therapie nur mitteilen, was ich als Sinn und Zweck dieser Therapieform im psychiatrischen Bereich habe als Patient erkennen können.

Es geht dabei (so denke ich) hauptsächlich darum den Patienten bestimmte Kern-Kompetenzen zu vermitteln. Und sei es einfach ruhig und entspannt zu sein. Jedoch steht ein Mensch nicht ruhig und still am selben Ort wie beispielsweise ein Baum. Ein Mensch, der (naturgegeben) sich selbst nie genug ist, sondern stets auf der Suche ist, nach dem Kick, nach der Erfüllung, nach der Bestätigung, nach der "nazistischen Zufuhr", nach Mehr und immer Mehr von dem, von welchem er auch immer glaubt, dass es das sei, was ihm gut täte.

So gesehen verirrt man sich schnell in einem Labyrinth mit vielen Wegen, und weiß nicht mehr, wo es eigentlich lang geht.

Egotherapie hat (meiner Erfahrung nach) viel mit händischem und kreativen Basteln zu tun. Wenn beide Hände beschäftigt sind, und auch die anderen Sinne bei der Sache sind, und am Ende (nach geduldigem und beständigem tun) sogar noch etwas schönes dabei herauskommt, dann gibt dies dem Patienten einen "besonderen" Kick. "Besonders" ist folgendermaßen gemeint: Erst kommt der Patient zur Ruhe. Dann arbeitet/werkt er konzentriert eine bestimmte (durchaus längere) Zeitspanne an seinem Projekt. Zum Schluss kommt das Erfolgserlebnis durch das in Ruhe, Muße, Beständigkeit und Fleiß fertiggestellte Werk. So wird ein Lernprozess beim Patienten ausgelöst. Der Patient lernt quasi "erfolgreich zu sein" und auch "wie" er erfolgreich sein kann, und "was" zum Erfolg führt bzw. "welches" geeignete "Zutaten" für den Erfolg sind.

Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Annahme richtig liege. Praktischen Nutzen für das genaue "was" (den eigentlichen konkreten Inhalt) habe ich dir hiermit jedenfalls leider nicht geben können. Hier helfen vielleicht ein paar gute Bastelbücher.