Ausbildung mit 27 Jahren lohnt sich das noch?

6 Antworten

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Guten Abend Thasia,

ich denke, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage warst zu arbeiten, wird es Dir auch keine verübeln.

Ich stimme meinen Vorsprechern zu. Du solltest definitiv Deine Ausbildung machen.

Ich hatte mit 30 nochmal eine Umschulung begonnen und mit 33 abgeschlossen. Das war eine sehr gute Entscheidung.

Seit letztem Jahr, ich bin jetzt 44, bin ich wieder dabei eine Ausbildung zu machen und mich zu verändern. Auch wenn es nicht die klassische Ausbildung ist, wie Du sie sicherlich angehen willst, so wird sie dennoch wieder zu meinem Vorteil ausgehen.

Also, es ist nie zu spät, um etwas Neues zu lernen.

Viel Erfolg bei allem,

Marco

Die Frage wäre eher welcher Arbeitgeber daran interessiert ist dich auszubilden wenn du so jung schon 6 Jahre aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung stehst. Das ist keine Wertung meinerseits aber mit dementsprechenden Rückfragen wirst du ggf. bei einem Vorstellungsgespräch rechnen müssen. Azubis haben immer einen erhöhten Kündigungsschutz und du stellst ein Risiko dar.

Eine Umschulung vom Arbeitsamt hast du abgebrochen, die Technikerschule hast du abgebrochen.. da wird es mit 27 sicherlich langsam eng. Versuchen kannst du es aber ich würde mir an deiner Stelle auch Alternativen suchen.


Thasia 
Beitragsersteller
 05.05.2018, 23:00

War auch aus psychischen also nicht körperlichen gründen. Mein plan B wäre halt eine Bewerbung auf eine normale Ausbildung. Müsste ich halt dann in der Bewerbung irgendwie formulieren die 6 Jahre, hab ja nebenbei ein wenig gejobbt halt nix großes. Alternative wäre halt mit 300€ im Monat vom Staat zu leben...

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MarcoSchlegelmi  06.05.2018, 22:38

Ich bin sicher, dass sich auch andere Alternativen finden lassen. Mit 300 € kommt keiner weit, der 27 ist..und auch wohl sonst keiner. Gibt bitte nicht gleich auf

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Ich kannte einen Piloten der mit 36 eine 2 1/2 jährige Ausbildung zum
Fluggerätmechaniker gemacht hat. Habe mit ihm als 20 jähriger noch die Berufsschule besucht. Also es geht.

Es sollte auch bewusst sein, das es Bewerber für kaufmännische Büroberufe wie Sand am Meer gibt. Und auch danach wirst du gegen eine Überzahl an Stellenbewerbern konkurieren müssen. Nicht gerade zu deinem Vorteil.

Ich denke du musst das ganze aus der knallharten ökonomischen Perspektive sehen.
Es gibt einen Mangel an Mechatronikern und gar keinen Mangel an Kaufmännern. Vielleicht könntest du in einen technischen verwandten Beruf wechseln. Aber eine komplette Richtungsänderung wird dir wohl keiner mehr bezahlen.

An deiner stelle würde ich versuchen im alten Beruf wieder Fuß zu fassen.


Thasia 
Beitragsersteller
 05.05.2018, 22:33

Naja, bin jetzt schon 6 Jahre raus aus dem Beruf hab auch Technikerschule danach probiert war aber überhaupt nix für mich und hab dann abgebrochen. Am meisten stört mich an dem Beruf die Nachtschicht, geht auf meine Psyche daher ist das nicht möglich. Macht mir halt auch kein Spass den ganzen Tag in Latzhose rumzulaufen und in Öl und Metallspänen zu baden deswegen will ich ja lieber was im Büro machen. Kennst du irgendwelche alternativen also Technischer Kaufmann oder so also kein Maschinenbaustudium etc. ?

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Thasia 
Beitragsersteller
 05.05.2018, 22:48
@haku7

Komme aus dem kreis ffm. Hm wollte mich eigentlich mit dem Beruf Mechatroniker nicht mehr auseinandersetzen. Hab auch nicht das nötige know how, nur den Abschluss gemacht, bestanden und halt 1 Jahr übernommen worden (auch im bereich maschinenwartung).

Beim Amt war ich schon, hatte eine kfm. umschulung angefangen aber nach einem jahr wegen gesundheit abgebrochen. Jetzt war ich nochmal da für ne untersuchung wieder für kfm. umschulung aber glaube die chancen stehen 50% 50% das das ein weiteres mal genemigt wird. Somit ist mein plan B mich selbst um eine ausbildung zu kümmern.

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haku7  05.05.2018, 23:10
@Thasia

Ich denke du bist irgendwie verwöhnt. Mein Dad ist Schweißer und ist 1997 nach Deutschland gekommen. Hat sich durch ca. 20 Betriebe durchgeschlagen. War tätig als 1 € Jobber, Putzhilfe, Schlosser aber auch Schweißer für verschiedenste Schweißarten. Ist jetzt in Österreich bei einem international agierenden Maschinenbau Konzern. Derzeit 60+ Jahre alt.

Was ich sagen will: Du musst Geld ranschaffen und die einfachste Möglichkeit dies zu tun ist nicht einen neuen Beruf mit 27 und 6 Jahren Langzeitarbeitslosigkeit zu erlernen sondern im alten wieder Fuß zu fassen.
Keine Ahnung wie du dir das alles vorstellst.

Wer soll dich bitteschön ausbilden wenn Sie Abiturienten oder ehemalige Studenten haben können? Abgebrochene 2. Ausbildung und abgebrochener Techniker, dir wird kaum jemand einen 3. Anlauf zutrauen

Keine Ahnung wieso du den Techniker verbockt hast, so schwer ist der nicht. Dafür könntest du jetzt als Konstrukteur im Büro sitzen und hättest keine Schicht.

Was glaubst du wieviele Leute in Dt. ihren Job nur machen um Geld nach Hause zu bringen und Schichtsystem ertragen müssen? Unter Leiharbeit und eher miesem Gehalt. Plus vielleicht mehreren Stunden pendeln täglich.

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Thasia 
Beitragsersteller
 05.05.2018, 23:18
@haku7

Nein ich bin nicht verwöhnt, musste mir alles selbst erarbeiten und kaufen wie z.B. mein erstes Auto, Führerschein bezahlen etc. Aber für 1€ würde ich nicht mal einen fuß vor die tür setzen. Hab das mal nen halbes jahr gemacht für 1€ /std als küchenaushilfe, ist einfach nur ausbeutung sowas.

Und in dem Beruf Mechatroniker komm ich halt gar nicht zurecht mal abgesehen von Nachtschicht/Schichtarbeit wo die belastung für mich viel zu groß ist. Da verdienste zwar deine 2500€ netto aber hast keine freizeit und kein leben mehr (burnout lässt grüßen).

Ich will nen geregelten Job bei dem ich von 8-16 Uhr arbeiten kann und das geht nunmal am besten bei Bürotätigkeiten. Der Techniker ist einfach viel zu anspruchsvoll was die da an stoff durchhauen innerhalb von 2 jahren wie soll ich das auf die kette kriegen. Wäre halt eine gute alternative gewesen. Jetzt muss halt was anderes her.

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haku7  05.05.2018, 23:53
@Thasia

Was ich nicht verstehe ist:
Willst du die zusätzliche kaufmännische Ausbildung echt nur machen um "normale" Arbeitszeiten von 8 bis 16 Uhr zu haben und im Büro zu sitzen? Warum eigentlich der Wechsel von Technik auf Wirtschaft, und nicht auf soziales o.ä ?

Und wie gehst du sicher, dass du die nächste Ausbildung nicht wieder wegen
gesundheitlichen Beschwerden abbrichst?

Außerdem ist es jetzt viel zu spät um sich noch für dieses Jahr zu bewerben. Für deine vorherige Ausbildung hast du dich ja auch etwa 9 Monate im Voraus, so im Sept - Nov. beworben, oder?

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Thasia 
Beitragsersteller
 06.05.2018, 00:01
@haku7

Wie schon gesagt der Technische bereich interessiert mich überhaupt nicht. Was ich herausgefunden habe woran ich spass habe ist Rechnungswesen also sowas wie Buchhalter und das lässt sich halt mit einem kaufmännischem beruf sehr gut abdecken. Was soziales wie altenpfleger oder so ist auch nichts für mich. Ich bin halt eher so der PC mensch, habe sehr gute englisch kenntnisse und ein gutes zahlenverständnis und kann auch sehr gut mit Excel/Word umgehen.

Naja das lässt sich bei psychischen erkrankungen nur schwer sagen, bin aber zzt. sehr gut mit einer medikation eingestellt und hatte die letzten 2 Jahre dahergehend auch keine probleme mehr.

Ich glaube für die erste ausbildung habe ich mich direkt nach meinem realschulabschluss beworben, müssten auch so 3-4 Monate vorher gewesen sein weiss es aber nicht mehr so genau. Hm dann könnte ich mich wohl erst für nächstes jahr bewerben falls die umschulung nicht genehmigt werden sollte.

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Natürlich lohnt sich das oder willst du dein Leben lang was machen was dir nicht Spass macht und es dann mit 60 bereuen es doch nicht gemacht zu haben?

Man kann immer eine Ausbildung starten. Dafür ist man nie zu alt.