Aus welchen Themen besteht das Physik-Studium hauptsächlich?

3 Antworten

Die ersten 6 Semester (Bachelor) laufen etwa so ab (wobei es von Uni zu Uni vielleicht etwas varriieren kann):

Experimentalphysik (Vorlesung + Übung):

1. Klassische Mechanik

2. Elektrodynamik

3. Optik + Thermodynamik

4. Atomphysik, Molekülphysik

5. Festkörperphysik

6. Kernphysik, Elementarteilchenphysik

Theoretische Physik (Vorlesung + Übung):

1. Mathematische Einführung + klassische Mechanik

2. Klassische Mechanik (+ SRT)

3. Elektrodynamik (+SRT)

4. Quantenmechanik I

5. Quantenmechanik II

6. Statistische Physik

Dazu kommen noch Praktika (bei mir waren es drei), wo man selbst Versuche durchführen muss und die Auswertung machen muss (Protokoll).

Plus die Nebenfächer (Mathe, und z.B. Chemie/ Physikalische Chemie).

Im Master (ab 7. Semester) kommen dann Spezialisierungen/ Vertiefungen zu Themen, die auch die genannten Teilbereiche betreffen, oder die anspruchsvolleren Teilbereiche der Physik wie Allgemeine Relativitätstheorie oder Quantenfeldtheorie/QED, usw.

Und zu den Büchern die den Stoff enthalten (falls du dich vllt. schon in die ersten Themen reinlesen willst, oder eine Vorstellung davon hast was es da gibt):

Es soll gesagt sein, dass kein einzelnes Buch den gesamten Stoff umfasst. Zu den einzelnen Themen/ Teilbereichen der Physik gibt es immer extra Fachbücher. Die dicken Wälzer wie der Tipler/ Halliday/ Giancoli haben zwar nur "Physik" auf dem Titel stehen und haben auch Kapitel zu fast allen Themen, aber sie eignen sich erstens nur für die Experimentalphysik (theoretische Physik ist mathematisch ein ganz anderes Niveau, wie du schnell merken wirst...), und zweitens reicht der Stoff gerade bei den Kapiteln zur modernen Physik bei weitem nicht aus. Manche der hohen Themen werden, wenn überhaupt (dann meist nur der Vollständigkeit halber) nur auf 1-2 Seiten erwähnt, wobei man darüber ja selbst ganze Bücher schreiben könnte. Für die Theoretische Physik ist vor kurzem allerdings ein neues dickes Buch erschienen, dass zumindest den Bachelor-Stoff (Mechanik, Elektrodynamik, Quantenmechanik, Statstische Physik) in einem Werk enthält (der Bartelmann).

Also: Für die Experimentalphysik gibt es als einführende Lehrbücher für die ersten Semester z.B. den Tipler, den Halliday, den Giancoli (die auch für Nebenfächler geeignet sind) oder den Gerthsen. Die ersten drei genannten Bücher behandeln hauptsächlich die klassische Mechanik und Elektrodynamik, bei den anderen Themen könnte der Stoff im Buch schon nicht ausreichen. Für die Optik ist der Hecht ein klassisches Lehrbuch. Für die Atom+Molekülphysik ist der Haken/Wolf ganz gut. Für die Festkörperphysik z.B der Kittel oder das recht neue Buch von Gross/Marx.

Als umfassenderes Experimentalphysik-Lehrbuch gibt es in 4 Bänden den Demtröder oder noch umfassender den Bergmann/Schäfer (8 Bände), gerade beim letzten geht der Stoff aber deutlich über den Pflichtinhalt im Studium hinaus.

Zur Theoretischen Physik gibt es den Nolting (Lehrbuchreihe, 7 Bände) oder etwas kompakter den Fließbach (4 Bände für den Bachelor-Stoff). Als Gesamtwerk für den Bachelor gibt es wie gesagt seit kurzem den Bartelmann.

Gerade zur Quantenmechanik gibt es einige Alternativen bzw. extra-Lehrbücher, z.B. die Bücher von Messiah, Cohen-Tannoudji, Schwabl, Münster oder Griffiths.

Ein Klassiker der Theoretischen Physik ist die Lehrbuchreihe von Landau/Lifschitz.

Ansonsten seien noch (Klassiker...) die Feynman Lectures erwähnt.


akanton10  07.12.2015, 03:23

würd ich so unterschreiben.

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Justaskingmanw 
Beitragsersteller
 07.12.2015, 11:50

Wow, vielen Dank !  Das hilft mir wirklich sehr, vorallendingen die genannten Bücher ! Werde mich dann direkt ans lesen machen :) 

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JonIrenicus  07.12.2015, 18:57
@Justaskingmanw

Als Lehrbuchreihen finde ich in den ersten Semestern vor allem Demtröder (Exphysik) und Fließbach (Theo) gut. Die Reihen von Landau/Lifschitz und Feynman sind beide hervorragend, eignen sich aber weniger als "Hauptlektüre" (erstererer ist womöglich etwas zu schwer und die Stoffauswahl ist zu...ungewöhnlich, letzterer braucht zu lange). Ergänzend aber super.

Für AnaIysis I+II bin ich ein großer Fan von Heuser und Hildebrandt. Ersteres hat auch ein sehr zugängliches Buch zu gewöhnlichen DGL und ein sehr umfangreiches zur Funktionalanalysis geschrieben, wobei ich im Bezug auf letzteres insbesondere Werner empfehlen würde - damit hast du aber noch etwas Zeit.

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Bei uns war es so:

  • Erstes Semester

Exphysik I (klassische Mechanik, Thermodynamik)

Mathe I

mathematische Methoden der Physik I

Anfängerpraktikum I (Themen wie Exphysik)

  • Zweites Semester

Exphysik II (Elektrodynamik, Optik)

Mathe II

Wahlfach

Anfängerpraktikum II

  • Drittes Semester

Exphysik III (Atome)

Theoretische Physik I (klassische Mechanik)

Mathe III

Anfängerpraktikum III

  • Viertes Semester

Exphysik IV (Molekül- und Kernphysik)

Theoretische Physik II (Quantenmechanik)

Mathe IV

Mathematische Methoden der Physik II

  • Fünftes Semester

Exphysik V (Festkörperphysik)

Theoretische Physik III (statistische Physik)

Fortgeschrittenenpraktikum

Wahlbereich

  • Sechstes Semester

Theoretische Physik IV (Elektrodynamik+SRT)

Bachelorarbeit

ggf. Wahlbereich

Im Master kannst du je nach Uni machen, was du willst: Allgemeine Relativitätstheorie, Quantenfeldtheorie, Stringtheorie, Dunkle Materie, usw. usf.

hauptsächlich physik...


Justaskingmanw 
Beitragsersteller
 07.12.2015, 01:14

Deckt das denn alles ab ?

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