Aufstrichgläser mit Pfand auszeichnen?
Hallo!
Im Rahmen unseres Wirtschaftsunterrichten (10. Klasse) beschäftigen wir uns grade mit Umweltproblematiken. Wir sollten uns Projekte überlegen, die der Umwelt helfen könnten, wie man zum Beispiel Plastik oder Holz einsparen kann: Da sind wir auf ein ganz interessantes Thema (unserer Meinung nach) gestoßen. Es ist außenvor zuschließen, ob man es wirklich durchsetzten kann.. Wir wollen auf Brotaufstrichgläser Pfand auszeichnen, unsere Idee waren z.B Nutella Gläser. Wie findet ihr die Idee? Wir wissen, dass Fererro da wahrscheinlich nicht mitwirken wird:D Aber einfach mal in die Runde gestellt, wie würdet ihr es finden? Glaubt ihr,dass da Menschen mit machen werden? Was macht ihr mit euren leeren Nutellagläsern?
LG!
4 Antworten
Nein, das würde eher weniger bringen, da sortenreines ( Weiss- ) Glas aus Lebensmittel- / und Getränkeverpackungen an sich ganz gut ( und gern gesehen ) nahezu unbegrenzt recyclebar ist und dann bei entsprechender Verwertungszugabe in der Glasschmelze sogar Energie gegenüber der kompletten Neuschmelze aus den Ursprungsmineralien einspart.
Als wiederverwendbar sind diese Gläser ( anders als bei Getränken in MEHRweg- Glasflaschen ) ohnehin nicht ausgelegt. Zudem müssten solche Unternehmen dann ja auch wieder eigene Wiederverwertungs-Infrastrukturen nebst gezielter Sammlung der Behälter in den Warenhäusern und interner Reinigung nebst Neubefüllung anlegen. Dazu sehe ich den Umsatzmarkt solcher ( eher vom täglichen Umsatzbedarf niederrangigen ) Produkte eher als wirtschaftlich unzureichend an für den Aufbau entsprechender Wiederverwertungsstrukturen.
Da es in Deiner Frage aber grundlegend um Pfand für ( sortenreine oder ökologisch unsinnige ) Lebensmittelbehältnisse geht, so würde ich höchstens das Flaschen- / und Dosenpfand in seinen Regelungen nochmals deutlich überarbeiten und verschärfen und zudem einige schlecht trennbare oder nicht gut wiederverwertbare Verpackungsmaterialien eher mit "Strafpfand" zur Entsorgung belegen.
Zudem würde ich in diesem Zuge eine weitere Unterwanderung deutscher Pfandregelungen in der Getränkeindustrie durch Grosslieferungen aus dem Ausland ohne gleichartige Pfandregelungen z.B. für PET / Dosen aus Stahlblech / Alu ausweiten und verstärkt verfolgen sowohl bei Lieferant ( unzulässige Einfuhr im Wiederverkauf ) wie auch unzulässiger Weiterverkauf mit entsprechenden Strafauflagen.
Für mehrfach laminierte "Tetra-Packs" in aktueller Ausführung evtl. auch eine grundlegende Verpackungsabgabe wegen erhöhter / erschwerter Trennungs- / und Entsorgungsaufwendungen der beteiligten Rohstoffe.
Aber zurück zu Deinem Pfandgedanken KÖNNTE man ihn doch auch auf die Elektronik-Sparte von der Batterie im Haushalt bis zum Elektrogerät soweit ausweiten, dass sich zumindest die häufigsten wild abgemüllten Komponenten in der gezielten Verwertung durch bürgerliche Zuführung wiederfinden, und nicht irgendwo in der Natur ohne direkte Rückführung ins Recycling.
Bei bestimmter Menge an Rückführungen solcher Artikel lohnt sich unterm Strich dann in den meisten Fällen auch die Entwicklung und der Bau weiterer Recyclinganlagen ( wirtschaftlicher Anlagenbetrieb ) für solche Produkte und spart an anderen Stellen Geld in der Rohstoff-Rückgewinnung statt weiterer / verstärkter Ausbeutung globaler Grundressourcen zur Deckung allgemeinen ( sich teilweise steigernden ) Bedarflichkeit.
Ausgewiesenes Pfand erhöht dann auch hier die Rückführungsquote entweder durch den besitzenden Bürger selbst, oder indirekt durch unentgeltlich und frei willend absammelnde Bürger in der Umwelt an sich. Letzteres kann dann auch kostenpflichtige ( städtische ) Personalbindung rein im Bereinigungswesen reduzieren nebst sinnvollerer Einsatzplanung des Personalstammes.
"Pfand" ist hier somit ein insgesamt als "Motivationshilfe" für Industrie, Bürger und Verwertunssystemen durchaus als hilfreich begünstigend anzusehen in einigen Bereichen. Schlechte Verpackungsarten könnten zudem durch oben bereits erwähnte Strafabgaben weiter vom Massenmarkt verdrängt werden.
Die Wiederverwertung von Glas funktioniert ähnlich dem Altpapier ja ganz ordentlich, auch wenn bei beidem viel Frischwasser gebraucht und Abwasser produziert wird.
Daher würde ich grundsätzlich versuchen Plastik zu vermeiden. Nicht bei den Einkaufstüten aufhören, sondern da ansetzen wo richtig viel anfällt: zum Beispiel dem Joghurt. Hier gibt es ja auch seit 20 Jahren Pfandgläser, aber diese haben sich bis heute nicht gegenüber den Plastikbechern durchgesetzt. Daher wäre ein ähnlich bescheidener Erfolg bei Nutellagläsern und Co zu erwarten.
Wer hat hier irgendwann den entscheidenden Ansatz in der Tasche ?
Da ich eine Nussallergie habe, darf ich kein Nutella essen. Also habe ich auch keine leeren Nutella-Gläser :)))
Zu Deiner Frage: mein Seeheld hätte gerne eine Art "Einheitsgläser" für Joghurt, Marmalade, Butter usw. Diese könnten dann pfandpflichtig und - noch entscheidender - wiederverwertbar sein. Bei Wasserflaschen funktioniert das ja auch.
Meine Flaschen trage ich in den Supermarkt zurück. Auf ein paar Gläser mehr oder weniger käme ich nicht an.
Ich finde die Idee gut. So hat man nicht mehr so viel Glasmüll zu entsorgen.