arbeitszeiten in der DDR

10 Antworten

Es gab verschiedene Arbeitszeiten. Hast Du in der Verwaltung gearbeitet waren es 43,75 Stunden pro Woche, also 8,75 Stunden pro Tag plus Pausenzeiten. Die Arbeitszeit begann unterschiedlich, in dem einen Betrieb in dem ich arbeitete von 6:45 Uhr bis 16:15 Uhr. In einem anderen ging es um 07:00 Uhr los und dann 16:30. Hattest Du als berufstätige Frau 2 Kinder hattest Du eine 40-Stunden-Woche mit Lohnausgleich. Im 2-Schicht-System waren es 42,5 Stunden pro Woche plus Pausenzeite, Im durchgängigen 3-Schicht-System gab es die 40 Stunden-Woche inkl. Pausen. In der Großchemie, wo rollende Woche gefahren wurde hatte man noch ein 4Schicht-System mit 12Stunden Wechselschicht, das war ein ganz ausgeklügeltes System mit eine Woche 3 Schichten und in der anderen Woche 4 Schichten. Da gab es auch Zusatzfrei und Zusatzurlaub. Die Leute, die in dem System drin waren wollten meistens nicht raus. Man hatte ja auch viel frei an Wochentagen.

Überstunden wurden meist sehr gut bezahlt und so gab es Feierabensbrigaden die bestimmte Aufgaben erledigten.

Die Löhne waren unterschiedlich, je nach Branche und Tarif. Es gab einen Tarif für Zentral geleitete Unternehmen (Z-Betriebe- wie die großen Kombinate) und für die bezirksgeleitete Industrie, der war niedriger.

Der Unterschied im Lohn konnte schon 10-20% betragen


nonentity  26.01.2011, 19:38

DH

Endlich mal Fakten und keine dümmlichen Fantasien.

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Dorfrocker  29.01.2011, 22:58
@nonentity

Im Vier-Schicht-System herrschte ebenfalls der 8-Stunden-Tag,und es lief nicht wochenweise,sondern hintereinander weg:Vier Tage arbeiten,drei Tage frei.$ Tage arbeiten... Wobei man dann bei fedem Zyklus immer eine Schicht weiter "rutschte".Selbst erlebt in Borna.

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Strassenkater  02.02.2011, 00:16
@Dorfrocker

3-Schichtsystem-Frühschicht-Spätschicht-Nachtschicht.Frage welche 4.Schicht? Ok in Borna aber das war nicht die Regel.

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sabirke  02.02.2011, 20:00
@Strassenkater

Bei der 12-Stunden-Wechselschicht gab es die A-B-C-D-Schicht. Es mußte ja die gesamte Woche abgesichert werden, nicht nur Montag bis Freitag sondern auch Samstag und Sonntag. Und ich weiß nicht, wer hier von Borna spricht, ich nicht - ich war in den BUNA-Werken. Und normal war die 12-Stunden-Wechselschicht in allen großen Chemiekombinaten: Leuna, BUNA, Bitterfeld, Böhlen,Schwedt, Schwarzheide glaube ich auch. Ob auch in der Metallindustrie kann ich nicht sagen- da habe ich nie gearbeitet. Übrigens allein in Leuna und BUNA in den Stammwerken haben mehr als 50.000 Menschen gearbeitet, das nur nebenbei.

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sabirke  02.02.2011, 20:04
@Dorfrocker

Das 4-Schicht-System das ich meine nennt sich 12-Stunden Wechselschicht und da war eine Schicht nun mal von 6 bis 6 und das sind für mich 12 Stunden, natürlich basierte dieses Schichtsystem auf der 40-Stunden-Woche, aber im Durchschnitt hattest Du in einer Woche (Von Montag bis Sonntag) 4. Schichten und in der anderen 3-Schichten. Im Mittel sind das dann 40 Stunden in der Woche, nicht nur in BUNA.

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Dorfrocker  07.02.2011, 23:54
@sabirke

Wir reden hier doch von Erfahrung,oder?! Im Winter 86 "durfte"ich für 14 Wochen meinen Armeedienst im Kraftwerk Großzössen und in einem Tagebau leisten.Dort wurde nur diese rollende Schicht gefahren(4 Tage Arbeit-8 h-drei Tage frei).Und regulär rutschte man immer eine Schicht nach oben-von spät zur früh,von früh zur nacht...

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sabirke  08.02.2011, 18:10
@Dorfrocker

Hallo Dorfrocker,

o.k. dann gab es dieses Schichtsystem auch noch.

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Ohne Auto,ellenlange Fahrten mit dem Zug inklusive Umsteigen  machten aus dem 8,75 Tag schon einmal einen 12 Stundentag. Da haben wir es doch heute mit wesentlich kürzerer Arbeitszeit, besserem Geld und einem Auto viel komfortabler,auch wenn das Arbeitspensum steigt.

Vergessen wird bei der Beantwortung dieser Frage, dass es auch einen freien bezahlten Haushaltstag im Monat für Frauen, zum Teil auch für Männer, gab.Die Stunden wurden tariflich zur Arbeitszeit berechnet.

Das ist noch komplizierter. Viele Dinge wurden staatlich kontrolliert: Schauspieler bekamen z.B. weniger Gage als im Western, das aber sicher auf Dauer. Außerdem bekamen sie bevorzugt Wohnungen und Autos etc.... Oder wenn man ein Haus bauen und ein Grundstück kaufen wollte dann spielte es auch eine Rolle, welchen Beruf und welche Beziehungen man hatte....

In der DDR gab es offiziell die 42,5-Stunden-woche.Überall.Ausnahmen gab es für bestimmte Berufsgruppen(Schichtarbeiter,Tagebau...).Und es gab verschiedene Lohngruppen,nach denen der Lohn gezahlt wurde-ähnlich dem Tarifgefüge heute.(Wiederum mit Ausnahmen-in Berlin z.B.verdiente man ein Viertel bis ein Drittel mehr in dem gleichen Beruf wie im Rest der Republik.)Dazu kamen evtl. noch verschiedene Arten von Zulagen oder/und Prämien.


Strassenkater  30.01.2011, 03:45

Fast getroffen 43 3/4 Arbeitstunden Normalschicht 40 Stunden 3 Schichtsystem. Einige Großbetriebe haben 3 Tage je 12 Stunden gearbeitet und 3 Tage frei und so weiter.

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