Arbeitsstellen mit Hijab?

maxhundert  02.11.2021, 04:16

Welches Bundesland?

Semiha99 
Fragesteller
 02.11.2021, 04:26

Berlin

FelicienRops  02.11.2021, 07:51

Warum ist Dir denn das so unheimlich wichtig! ... Du hast doch bislang auch gut ohne gelebt?

Semiha99 
Fragesteller
 02.11.2021, 15:30

Ich habe mich mehr und mehr mit meiner Religion befasst und überlege ja schon, wie gesagt, seit langem das Kopftuch zu tragen. Dahinter steckt aber viel verantwortung

8 Antworten

Auch wenn du mich wegen meiner Meinung schelten solltest:
Du brauchst kein Kopftuch zu tragen, damit du das Wohlgefallen von Gott bekommst. Im Koran findet sich nirgendwo ein Kopftuch, es reicht vollkommen aus, wenn du dich dezent kleidest.
So brauchst du dir keine sinnbefreiten Kommentare von (potenziellen) Kollegen anzuhören und hast eine höhere Chance auf einen Ausbildungsplatz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

bewerben kannst du dich auf Ausbildungen, die dir gefallen.

Ob du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst oder eine Ausbildungsstelle bekommst, hängt ganz alleine vom Chef ab. Nicht jeder möchte, dass religiöse Symbole von Angestellten während der Arbeitszeit getragen werden. Daher sind auch Absagen möglich.

In Deutschland gibt es kein generelles Kopftuchverbot, insofern darfst du so ziemlich jeden Beruf ausüben. Ob du mit Kopftuch eingestellt wirst, ist die andere Frage.

Hinsichtlich der Verwaltungstätigkeit ist das schwierig, rein theoretisch solltest du problemlos in der Verwaltung arbeiten dürfen, solange das Kopftuch, Kreuz oder die Kippa nicht objektiv dazu geeignet ist, Zweifel an deiner an deiner neutralen Amtsführung als Beamte zu wecken.

Schwierig ist es deshalb, weil wir eine de Facto Ungleichbehandlung haben. Ein Kopftuch wird nicht gern gesehen, bei einem Kreuz schaut man drüber hinweg und begründet es dann damit, dass es ja unscheinbar sei. Eher eine schlechte Ausrede. Die Frage ist, ob du mit Kopftuch überhaupt eingestellt wirst und selbst wenn das nicht der Fall ist, werden die Verantwortlichen kaum mit dem Kopftuch argumentieren.

Einen Versuch ist es aber dennoch wert.

Du kannst eigentlich überall arbeiten, solange die Betriebe es akzeptieren. Frag einfach nach. Aber eigentlich sollte es kein Problem sein.

Du könntest die Ausbildung auch in Bundesländern mit einem hohen muslimischen Bevolkerungsanteil machen, wie zb NRW, oder Berlin. Da sind die Verwaltungen sicherlich an Mitarbeiterinnen mit Hijab stärker gewöhnt, als in anderen Gegenden. Mein Neffe zumindest hat trotz deutschen Pass, deutschen Vor- und Nachnamen, aber als Sohn eines Marokkaner und einer deutschen Mutter mit einem eindeutigen nordafrikansichen äußerliches Erscheinungsbild immense Schwierigkeiten eine Zusage auf seine Bewerbungen für einen Ausbildungsplätze zu erhalten - und dass obwohl es in vielen Bereichen ein Bewerbermangel gibt.