Arbeitnehmer und Arbeitgeber—Partner oder Gegner?

10 Antworten

Im Regelfall sollten sie keine Gegner sein. Sie haben unterschiedliche Interessen aber Erfolg auf Dauer kann nur ein Unternehmen haben, das die Interessen seiner Mitarbeiter angemessen berücksichtigt. Für allgemeingültig erklärte Tarifverträge haben auch zum betrieblichen Frieden beigetragen. Der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands hängt auch mit diesem Frieden in den Betrieben zusammen.

Wenn es Gegner sind läuft in der firma was gewaltig schief.

Der AG will doch was vom AN und der AN will was vom AG. Und beiden sollte bewusst sein das man das was man will eher bekommt wenn man gemeinsam statt gegeneinander arbeitet.

Eine interessante Frage.

Grundsätzlich ziehen aus meiner Sicht beide Seiten an einem Strang. Vereinfacht gesagt geht es darum mit einer Geschäftsidee, einem Unternehmen, für viele Menschen einen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Wie komplex eine ausführliche Antwort wäre, zeigt sich schon bei der Frage. Wer ist der Arbeitgeber? Der Inhaber? Die Geschäftsführerin? Die Vorstände? Der Abteilungsleiter?

Ich vertrete beruflich auch viele Geschäftsführer. In der Regel haben diese einen befristeten Vertrag und genießen keinen klassischen Kündigungsschutz. Auch wenn formaljuristisch Organ und damit an der Spitze einer GmbH, unterliegen sie regelmäßig doch vielen Weisungen. Ihr Ziel ist es in der Regel den Erfolg des Unternehmens zu gewährleisten. Das funktioniert regelmäßig nur gemeinsam mit der Belegschaft. Natürlich, wie in jeder Beziehung, gibt es auch hier regelmäßig Auseinandersetzungen.

Unter dem Vorstand oder der Geschäftsführung sind die Leitende Angestellte. Auch diese unterliegen strikten Weisungen und haben Vorgaben umzusetzen. Auch diese haben in der Regel Interesse daran, dass das Unternehmen Erfolg hat.Der Erfolg lässt sich in der Regel eben nur gemeinsam bewerkstelligen. Von daher sehe ich generell ein Miteinander.

Damit will ich sagen, dass ein klassisches Freundfeindbild hier nicht funktioniert. In der Regel gibt es schon keinen klassischen Arbeitgeber im Sinne von einem Ansprechpartner der selbstherrlich über alles entscheidet. Je nach Größe des Unternehmens sind es eine Anzahl von Führungskräften die ineinander verwoben sind und ihrerseits vielen Weisungen, etwa durch die Gesellschafterversammlung unterliegen.

Auch den klassischen Arbeitnehmer gibt es immer weniger. In der Regel gibt es viele spezialisierte Zahnrädchen die nur miteinander funktionieren. Natürlich gibt es immer wieder größere oder kleinere Zahnräder die ausgetauscht werden. Das ist der natürliche Lauf der Dinge.

Das klassische Bild der Industrialisierung, ein Firmeninhaber der seine Belegschaft ausbeutet und alles bestimmt gibt es nicht mehr.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sowohl als Auch. Grundsätzlich haben beiden Seiten ein Interesse daran, dass der Laden läuft und der Arbeitsplatz sicher ist. Insbesondere bei den Personalkosten gibt es aber durchaus einen Zielkonflikt.

Sie haben ein starkes gemeinsames Interesse, den Erfolg des Betriebs. Deshalb ist Gegnerschaft für beide Unsinn. Sie haben auch unterschiedliche Interessen, aber die sollten sie konstruktiv ausgleichen.