Ankernägel entfernen ohne Schaden - aber wie?
Hallo, ich habe mir mein Haus, inkl. des Gebälks, selbst gebaut. Und da es schnell gehen musste (bzw. ich mal irgendwann fertig werden wollte) habe ich die Sparren und Schubhölzer mit Balkenschuhen und Kammnägeln verbunden. Soweit so gut, ABER: Ich möchte jetzt den Mittelteil des Dachstuhls nach oben offen ausbauen/verschönern. Hat jemand Erfahrung damit wie ich a) Die Balkenschuhe und insbesondere die Kammnägel entfernen kann ohne das ganze Holz zu zersplittern? b) Die entstehenden Löcher behandeln kann und c) Die Balken ohne Balkenschuhe sauber verbinden kann? Zu Letzterem wäre natürlich eine entsprechende Verzapfung klasse, aber die Balken stossen jetzt stumpf im "T" aufeinander, da müssten die Zapfen aus zusätzlichem Material bestehen. Zu "b)" denke ich einen entsprechenden Holzspachtelz verwenden. Wenn das alles nix wird könnte ich die geamte Konstruktion mit Holz verkleiden. Das wäre aber eine Menge Arbeit und Geld. Wer hat eine gute Idee dazu? Bis dann, Ralf Schmidt
3 Antworten
Das Meiste ist beantwortet. Jedoch könnten die Nagelreste fürs Dübeln im Weg sein. Ich bin ohnehin mehr für Schrauben. Diese Konstruktionsschrauben halten eine Menge. Wo die Schrauben rein sollen, würde ich mit einem Forstner-Bohrer eine Fläche ausfräsen und dann die Schrauben in das Loch und die Plattendübel drauf.
Hallo, ich muss zugeben dass ich als (irgend wann mal gelernter) Maschinenschlosser die Schraubenvariante vorziehe. Das mit den Holzdübeln ist zwar schick, aber wie man die eckig, bzw. konisch, bekommt erschliesst sich mir nicht ganz (rnd kaufen und dann schleifen!?). Konstruktionsschrauben bedeutet "Spax", oder? Da diese ja einen Senkkopf aufweisen braucht's m.E. keinen Forstner Bohrer sondern einfach mit einem dickeren Bohrer etwas tiefer rein damit darüber noch der Sichtdübel Platz hat. Immer nur ein Balken ist klar, ich will ja kein Klappdach bauen ;-) Die letzte Idee mit den Schmucklaschen finde ich allerdings auch noch sehr gut, das muss ich mir noch mal ansehen und überdenken. Ich kenne zwar so schmiedeeiserne Teile (die's dann nicht sein sollen), aber so in etwas moderner könnte das ganz chickl sein. Mal sehen. Vielen Dank auf jeden Fall noch einmal. Bis dann, Ralf Schmidt
Mit dem Forstnerbohrer wird der Platz für die Sichtdübel geschaffen, die sind dann wie Plättchen so 20 oder 25 oder auch 30 mm und darunter ist Platz für die massiven Schrauben (Spax)
Sach mal Kollege Maschbauer, ich will ja nicht nörgeln ............... aber was sagt denn Dein Statiker dazu ?? Und dann, was ist mit Baugenehmigung und Versicherungsschutz ?
Sagt mal liebe Leute, würdet ihr dem Interessenten auch "Aug in Aug" vor Ort diese Ratschläge geben, ohne darauf hinzuweisen, dass die Verbindungen auch einen statischen Sinn haben und dies zwingend vorher überprüft werden sollte? Wenn ja, müsst ihr ja eine gute Versicherung haben. Eure Lösungsvorschläge mögen ja den optischen Zweck erfüllen, aber ansonsten .....
Mein Tipp dazu:
Die Köpfe der Kammnägel abflexen, dann die Balkenschuhe etwas aufbiegen und abnehmen.
Im nächsten Schritt die verbliebenen "kopflosen" Nägel mit einem stumpfen Senker komplett einschlagen, ca 2-3 cm tief. Einen Holznagel draufsetzen (mit Holzleim), überschleifen, fertig.
Den Stumpfstoß von Balken könnte man mit einem schräg gesetztem Holzdübel lösen, also überkreuz. Schade das ich hier nix zeichnen kann ;-))
Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort. Super. "Schräg gesetzter Holzdübel über Kreuz" - heißt je einmal von links und rechts diagonal in den Balken rein bis in die Pfette!? Oder besser von oben und unten, jeweils versetzt? Was braucht man da an Holzdübel damit das im Dachstuhl hält? (Balken sind 70mmx150mm, Pfette - äh - ca. 250x360mm). Bis dann, Ralf Schmidt
Das Wichtigste zuerst:
Die Balken müssen kraftschlüssig an den Pfetten anliegen und verdübelt werden.
Beim Wechsel der Verbindung immer nur einen Balken rausnehmen! Bedenke die Statik!!
Die Dübel sollten aus Eichenholz sein.
Ja, wie Du schreibst: von links und rechts, mit leichtem Versatz, damit die Bohrlöcher sich nicht kreuzen.
18-20 mm Durchmesser und ca. 25 cm Länge für die Dübel. Der Holzdübel sollte ein wenig kantig sein, min. konisch und nicht vollrund, so gleitet er beim Einschlagen besser. Den Überstand des Dübels dann balkenbündig absägen. Bei den Arbeiten den Balken provisorisch mit Laschen fixieren.
Wenn das alles zu kompliziert ist, könnte man auch mit Laschen arbeiten, die man auch als Schmuckelement ausführen kann.
Ich hoffe damit ist Dir vorläufig geholfen. Bei weiteren Fragen einfach nochmal schreiben ;-)
...guter+ cleverer Lösungsvorschlag!! Da bin ich gestern abend nicht mehr drauf gekommen...,-)