Angst vor Rollerfahrt?
Hi, Ich wohne auf dem Land und habe mir beim nächstgelegenen Rollerhändler einen Roller gekauft (42km entfernt). Ich kann den Roller in ein paar Tagen abholen und muss diesen dann heimfahren, weil ich niemanden mit Anhänger oder Anhängerführerschein kenne. Das Problem ist das ich noch nie Roller gefahren bin, außer kurz bei der Probefahrt. Ich habe große Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten, zu lenken und bin auch vorher noch nie in der Stadt Auto gefahren.
Ich kenne den Weg nach Hause nicht auswendig und muss deshalb Google maps nutzen und bei dem Autoweg die Autobahn ausschalten. Ich habe trotzdem große Angst das ich es nicht schaffe oder einen Unfall baue. Was kann ich tun? Wie kann ich einen anderen Weg zb. Nur über Feldwege finden?
2 Antworten
Du hast zu wenig (keine) Vorkenntnisse und springst nun regelrecht ins kalte Wasser.
Hab ich zwar auch so gemacht, aber ich hatte vorher viele Kilometer auf dem Fahrrad Erfahrung gesammelt.
(Ich hatte mir auch damals einen Roller gekauft, obwohl ich noch nie auf so etwas gesessen hatte.)
Erwähnen möchte ich schon zu Anfang, dass der Roller sich leichter lenken lässt, wenn du langsam fährst. Das macht ihn aber auch wackliger.
Bei schnellerer Fahrt wird er stabil, aber will lieber geradeaus fahren.
Zum Lenken kannst du unterstützend vom Gas gehen.
Ach ja, denke dran, das der Gasgriff keine Taste ist, die nur An und Aus kennt. Da gibts viele kleine Abstufungen.
Du hast mit drei Punkten Kontakt zum Fahrzeug. (Füße, Hintern, Hände) Fühle damit, was das Fahrzeug tut.
Spanne nicht die Bauchmuskeln an. Das macht dich unbeweglich und lässt dich verkrampfen. Sitze entspannt und schön Mittig.
Wird es zu einer Seite mal eng, dann ziehe (instinktiv) das Knie zur Fahrzeugmitte. Schon diese kleine Gewichtsverlagerung lenkt das Fahrzeug etwas weg.
Lass dich nicht von überholenden Fahrzeugen nervös machen und fahre nicht am äußersten Rumpelrand der Straße. Erstens ist der Belag dort Mist und hat Gullideckel und Zweitens ist das eine willkommene Einladung für Andere, um dich eng und knapp zu überholen.
Am besten fährst du dort, wo die rechten Räder von den Autos rollen.
Ich habe große Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten, zu lenken und bin auch vorher noch nie in der Stadt Auto gefahren.
Und warum zum Geier kaufst du dann einen Roller, wo man genau DAS können muss??? Möchtest du dich und andere in Gefahr bringen???
Ich habe trotzdem große Angst das ich es nicht schaffe oder einen Unfall baue.
Vorprogrammiert, wenn du kein Gleichgewicht hast.
Einen Roller "lenkt" man kaum mit dem Lenker, sondern eher mit dem Körper.
An deiner Stelle würde ich eine Fahrschule vor Ort fragen, ob sie evtl eine Stunde mit dir üben, wenn du so schlecht darin bist das Gleichgewicht zu halten. Vermutlich werden sie dir keinen Roller geben, wenn du denen das erzählst, also sag ihnen dass du Anfänger bist.
Mit einem stinknormalen Roller darfst du übrigens nicht auf die Autobahn, wenn er nicht mehr als 61 fährt. Wenn es also ein 50er Roller ist, musst du sowieso Landstraße fahren.
Ich rede auch nicht von hundertprozentiger Lenkung durch den Körper. Aber z.B. bei einer Gefahrenlenkung, wenn du superschnell ausweichen musst. Dann "drückst" du den Roller, statt nur den Lenker rumzureißen.
Ich bin natürlich nicht jedes Modell gefahren, aber ich hab in der Fahrschule gelernt, dass man eben nicht einfach den Lenker nach links dreht. Man legt sich in die Kurve und lenkt nur ganz leicht.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass da einer sitzt, der keine Ahnung davon hat und den Lenker von links nach rechts reißt... Tja, weiß nicht wie du das siehst, aber ich finde, so jemand müsste erstmal ne Fahrstunde haben, bevor er auf die Straße darf.
Und diese Fahrstunde kann man tatsächlich ohne irgendwelche Anmeldung unverbindlich machen.
Ein Kollege hatte sogar mal Schaltwagenstunden genommen, weil er 40 Jahre nur Automatik gefahren ist und unsere Dienstwagen Schalter sind.
Aber beim kleinen Motorroller (Sportfuffi) reicht schon jahrelange FahrradErfahrung.
Dort reißt man den Lenker ja auch nicht rum und num, ohne schmerzhafte Konsequenzen.
Das mit "einfach den Lenker nach links drehen" ist tatsächlich modellabhängig.
Ich habe festgestellt, dass sehr alte Zweiräder (40 Jahre und älter) auch bei niedrigen Geschwindigkeiten mit Körper und Lenker in die Kurve gebracht werden müssen. Irgendwann wurde die Fahrzeuggeometrie verändert und es gibt tatsächlich Zweiräder, da kannst du ohne jedwegliche Körperbewegung in eine Kurve einfahren. (Beim BMW C1 auch garnicht anders möglich, da du angeschnallt bist. Den könnte ich aber nicht fahren. Angeschnallt, OMG.)
Ja genau, hier unsere Fahrschulen bieten auch "Auffrischungsstunden" an. eine Stunde hätte 45€ gekostet, im eigenen Wagen. Da wärs ja das Mindeste, dass wenigstens eine Roller-Stunde genommen wird, um wenigstens die Basics zu klären.
Ja.
Ich vergesse immer, dass ich ein "Händchen für Technik" habe.
Ich brauche zwar auch immer eine Weile, um mich an eine neue Fahrzeugart zu gewöhnen, aber ich habe Vertrauen in das Fahrzeug und "höre" auf seine Mitteilungen an mich. (Klingt blöd. Wusste nicht, wie ich es beschreiben soll. Ein Sportreporter von der DTM nannte es mal "PoGefühl".)
"Einen Roller "lenkt" man kaum mit dem Lenker, sondern eher mit dem Körper."
Ich würde sagen, dass das auf den Roller ankommt.
Ich wollte das selbst ausprobieren und habe dabei festgestellt, dass ich auf meinem Speedfight2 stocksteif und unbeweglich drauf sitzen kann (ich musste mich richtig zwingen) und dabei jede Kurve nur mit dem Lenker fahren kann.
Bei meiner CBR125RW geht das nur bis 40 km/h. Über 40 km/h muss ich Lenker und Oberkörper einsetzen und ab ungefähr 60 km/h kann ich die Honda nurnoch mit dem Oberkörper steuern. Auf den Lenker hat sie dann "keinen Bock".