Angst vor Arbeit nach langer Krankheit

4 Antworten

Hallo,

ich kann Dich sehr gut verstehen, daß Du total Angst hast vor heute. Das ist für Deine Krankheit, die Du ja trotzdem in Dir hast, überhaupt nicht gut. Ich würde Dir raten, sprich Deinen Arbeitgeber drauf an und schau wie er reagiert, genauso, wie Deine Kolleginnen auf Dich reagieren. Auch wenn es Dir schwer fällt und jeder meint, er müsste Dich hier "moppen", weil er überhaupt keine Ahnung hat, wie es ist , so eine Krankheit zu haben wie Du sie hast, dann scheu Dich nicht und such sofort den Betriebsrat auf. Er ist dazu da, daß er Dir nicht nur sagt, daß Dein Arbeitgeber Dich nicht mehr in seiner Abteilung möchte, sondern ist auch dafür da, daß er Dir hilft. Er muss Deinem Chef klar machen, daß das so nicht geht. Kannst Du nicht überhaupt in eine andere Abteilung. Man merkt wieviel Angst Du hast und sorry, aber meiner Meinung nach ist die Wiedereingliederungszeit auch viel zu kurz. Du solltest erst mal versuchen nur 1 Stunde am Tag zu arbeiten und ganz langsam steigern. Und bist Du Dir sicher, daß Du auch schon wieder so weit bist, daß Du arbeiten kannst? Hast Du jemanden mit dem Du darüber sprechen kannst? Es gibt auch eine Vertretung, wenn Dein Arzt nicht da ist oder eine Telefonseelsorge oder die Klinik! Es wäre glaube ich auch ratsam, mit Deinem Psychologen über eine Rente auf Zeit zu sprechen und diese zu beantragen. Natürlich ist Arbeit wichtig, aber nicht, wenn man nicht wirklich gesund ist und bei Depressionen neigt man in so einer Situation immer wieder zu einem Rückfall und das ist die Sache nicht wert. Du brachst heute jemanden, der Dich ganz fest drückt bevor Du zur Arbeit gehst und Du willst es allen beweisen, was ich auch verstehe, aber der Druck ist Gift für Dich. Du bist jetzt schon ganz durch den Wind. Wenn Du es nicht schaffst dort hin zu gehen, dann geh zum Arzt und sag diesem alles. Wenn Du zur Arbeit gehst, dann lass Dich nicht schikanieren, nicht 1x, sondern geh sofort, egal wie kurz Du dort bist, sofort zum Betriebsrat oder auch Betriebsarzt und sag offen was vorgefallen ist. Du darfst nie vergessen, Du wars so lange krank und bist auch nicht vollkommen gesund, aber Du bist das Wichtigste, Du, Deine Gesundheit, Dein Leben. Du musst wieder ganz auf die Beine kommen, glücklich werden und das was alleine jetzt im vornherein hier mit Dir passiert, ist alles andere. Dein Arbeitgeber ist ein armer Mensch und hat von Menschführung null Ahnung, weil er Deine Arbeit sieht, aber nicht Dich als Mensch. Auch, wenn jeder sagt, Du darfst nicht kündigen oder es zulassen. Die Aussage Deines Chefs sagt einfach alles über seinen Charakter aus und das darfst Du Dir nicht antun. Nimm Dir irgendeine kleine Figur oder ä. mit, die Du in der Hosentasche drücken kannst und wenn das heute voll in die Hose geht, dann lass Dich versetzen. Ich glaube allerdings, Du brauchst noch viel Zeit für Dich selber!

Liebe Grüssle und ich wünsch Dir nur das Allerbeste!


sabzsuicide 
Beitragsersteller
 03.01.2013, 07:23

Hi Du, Danke für deinen Text der Hat mich echt berührt musste heulen. Ja das Problem ist mir wird nur noch bis 15ten ersten mein Krankgeld bezahlt und deshalb kann ich keine längere Wiedereingliederung machen da ich ja sonst ohne Einkommen bin und dann kommen da die nächsten Probleme. Ja ich hab jetzt indem Jahr wo ich Zuhause war wöchentlich zweimal Therapie und habe meine ganzen antidepressiva und Neuroleptika abgesetzt. Es ging mir erschtaunlch gut dadurch man muss halt sagen ich war Zuhause und nicht arbeiten also viel weniger Stress. Aber ich möchte aufjedenfall keine mehr nehmen. Ja es würde jeder so furchtbar enttäuscht sein wenn ich es wieder nicht schaffe und mir bleibt kaum was übrig. Ich könnte ja nicht mal noch mal krank sein, ach ich bin verzweifelt. Ich werde es heute auf jedenfall versuchen aber wenn ich dran Denk das ich nun 4 Monate oder länger immer da hin muss dann weis ich nicht mehr weiter :( ich bin erst 21 und hab noch viel vor mir und ich muss es doch jetzt mal hinkriegen so wie jeder andere einfach zur Arbeit zu gehen und seine Aufgaben zu erfüllen... Danke nochmals für die lieben Worte das hat mir echt geholfen.

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Minischweinchen  04.01.2013, 09:26
@sabzsuicide

Du , echt nix zu Danken, aber ich wollte Dich nicht zum weinen bringen, daß tut mir echt leid! Aber Du hast solchen Druck, Du möchtest andere nicht enttäuschen, Du schreibst, daß alle so enttäuscht wären, wenn Du es wieder nicht schaffen würdest. Du musst an Dich denken, nur an Dich. Auch wenns schwer fällt. Natürlich möchtest Du das, aber wenn auch nicht, Du darfst das nicht als ein Versagen ansehen, denn so hört es sich an. Für Deine Krankheit kannst Du nix, ob Du jetzt 21 oder 42 bist. Ich finde halt, es hört sich nicht so an, als wenn Du schon ganz überm Berg wärst, Du bist so verzweifelt, hast Angst und Deine größte Angst andere nicht zu enttäuschen und alles zu schaffen, wie andere auch. Würde mich freuen, wenn Du noch schreibst, wie Dein erster Tag war.

Liebe Grüssle

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sabzsuicide 
Beitragsersteller
 07.01.2013, 06:36
@Minischweinchen

Ach das ist kein Problem :) alsoooo bin nun meinen 4ten Tag in der Arbeit und ich hab es tatsächlich geschafft :) ich hab meinen ganzen Mut genommen und bin einfach reingegangen. Und ich war so überrascht. Niemand hat mich blöd angeredet, jeder war sehr zuvorkommend und nett :) ich hoffe nun das ich das auch normal wieder schaffe aber da Versuch ich jetzt noch nicht nachzudenken. Die Angst zu überwinden war schwer aber ich hab es geschafft und es geht wirklich besser wie gedacht :)

Danke nochmals für deine Worte das hat mir geholfen :)

Ganz liebe Grüße

Sabrina

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Minischweinchen  12.01.2013, 04:07
@sabzsuicide

Sabrina, daß freut mich total, daß alle nett sind zu Dir. Vielleicht war selber jemand schon mal in einer ähnlichen Situation. Weiterhin toi, toi, daß alles so wird, wie Du es Dir erträumst und für Deine Gesundheit nur das Allerbeste!

Liebe Grüssle

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Du solltest Dich selbst überwinden und zur Arbeitsstelle mit der Einstellung fahren, dass Du rechtmäßig dorthin fährst und Dir vorgenommen hast, die dortigen arbeitsmäßigen Aufgaben bestmöglich zu erfüllen, so wie Du das immer getan hat; dabei ist Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein wichtig, was Du den Kollegen signalisieren solltest.

Versuche, KEINE UNSICHERHEIT (oder gar Ängste!) zu zeigen!

Rechtfertige Dich bei den neugierigen Arbeitskollegen nicht, denn wer sich rechtfertigt, klagt sich an! Wenn sie Dich etwas sehr Persönliches fragten sollten (damit ist zu rechnen!), dann sage selbstbewusst, "dass Du momentan nicht darüber reden möchtest".

Mehr kann man nicht vorwegnehmen; alles andere wird sich ergeben.

Ich übermittle Dir beste Wünsche!

was hast du denn zu verlieren? immer wieder aufstehen mein freund, nehm es dir nicht zu herzen das hast du gar nicht noetig wenn du gleich in die halle reingehst atme nochmal tief durch und sag dir du schaffst das ich drueck dir die daumen muss auch jetzt arbeiten gehen :-)

Du wirst doch mit den Kollegen sprechen, da kannst Du klarstellen, dass es nicht stimmt, dass Du nicht zurück wolltest. Rede offen mit ihnen, wahrscheinlich stösst Du auf mehr Verständnis, als Du jetzt glaubst.

Und was das Problem des zuviel-Zumutens angeht: da musst Du eben drauf achten, dass Du Dir das nicht antust.

Kündigung wäre kein guter Schachzug... Es wird Dich mit 50% Behinderung und somit als nicht Loszukriegender kein Mensch aufnehmen wollen.