Angst ist Illusion?

7 Antworten

Ich verstehe den Spruch so, dass es Situationen gibt, indem du alle möglichen negativen Gefühle verspürst. Sei es hilflos, verloren, allein, erschlagen, machtlos, bedroht etc. Aber oftmals spielt sich das alles in deinem Kopf ab und du fokussierst dich nur auf das, was Angst dir einredet. Dabei ist es halt nicht die Wahrheit, aber du blickst auf die Situation wie durch ein Fernrohr. Du siehst nicht, was drumherum ist, nur den einen Punkt. Deswegen ist es eine Art Illusion, metaphorisch gesprochen zumindest.


kkaushsh 
Beitragsersteller
 25.01.2022, 20:49

Sollte man in manchen Situationen Angst haben? Oder soll man sich dann denken ich fokussier mich gerade nur auf das eine und seh es offener

IronMan1909  25.01.2022, 20:54
@kkaushsh

Kommt auf die Situation an, Angst an sich ist etwas, was der Mensch als Mechanismus hat, um zu überleben. Deinem Körper kannst du ruhig vertrauen, wenn dir eine Person oder ein Tier Angstgefühle gibt. Aber wenn du halt vor einer Prüfung stehst, dann ist Angst oftmals etwas, was du überwunden solltest, da es wirklich nicht so schlimm ist, wie es sich anfühlt.

Ein Mensch möcht sich immer Schützen vor einigen Jahrtausenden als der Mensch die Welt eroberte fingen schon die ersten Phobien an Bsp Spinnenphobie

Ein Freund hat mal gesagt mann kann sich jeder Angst stellen

Das kommt auf die Art der Angst an. Angst vor realen Gefahren (ein Löwe läuft auf dich zu und will dich fressen) ist wichtig und sinnvoll, damit Du schnellstmöglichst versuchst, dein Leben zu retten. Angst vor nicht vorhandenen Gefahren (es ist zwar kein Löwe sichtbar aber irgendwo ist ein unsichtbarer Löwe, der dich fressen will), könnte man als Illusion bezeichnen. Wobei mir das Wort "Illusion" nicht so ganz gefällt, weil es diese (eingebildete) Angst nur aus Sicht der anderen Beobachter bewertet. Für den, der Angst hat, ist die Angst keine Illusion sondern sie ist sehr real. Wenn ich diesem Menschen, der unter seiner Angst leidet helfen will, dann darf ich mich nicht darauf beschränken, ihm auch zu erklären, dass das alles eine Illusion sei und es gäbe gar keine Gefahr. Ich muss mich als Therapeut vielmehr auf die subjektive Realität des Angsthabenden einlassen, um diese Angst näher untersuchen zu können. Vielleicht hat diese subjektive Angst auch eine Schutzfunktion und hinter ihr liegt das eigentliche zu bearbeitende Problem.

Angst kann nur im Für-wahr-Halten zweier Zeitpunkte in einem Moment existieren. Aber es existieren keine zwei Zeitpunkte, sondern immer nur das Jetzt.

Also normalerweise hat man eine ungünstige Vorstellung von sich in der Zukunft (was natürlich reine Fiktion ist) und vergleicht sie mit der Gegenwart, wo es noch alles einigermaßen in Ordnung scheint. Dieser Vergleich ist aber nicht belastbar, weil die eine Hälfte nur Fiktion ist.

Aus Sicht der Psychologie ist die Illusion die falsche Deutung von tatsächlichen Sinneswahrnehmungen, nicht zu verwechseln mit Halluzinationen.