An alle Chemie / Bio- Chemie Studenten, könnt Ihr das empfehlen?

2 Antworten

Wenn es dich interessiert, kannst du mit so einem Studium nichts falsch machen. Dir sollte aber bewusst sein, dass zumindest Chemie sehr mathe- und physiklastig ist. Du musst in beiden Fächern kein Experte sein, aber sie sollten dich auch nicht abschrecken. Außerdem ist Chemie sehr zeitintensiv, da du neben den normalen Veranstaltungen Laborpraktika absolvieren musst. Damit bist du an manchen Tagen von 8 bis 18 Uhr in der Uni. Ob ich Chemie als 2. Studium empfehlen kann, weiß ich nicht. Ich denke aber eher nicht. Mit einem Bachelor alleine wirst du relativ unverhältnismäßige Chancen haben (Aufwand des Studiums : Gehalt), da viele Firmen eher Chemikanten anstatt Chemiker mit Bachelor einstellen. Es heißt von vielen Seiten, dass mindestens ein Master Pflicht ist eher noch eine Promotion. Das wäre mir für ein 2. Studium zu viel Aufwand. Man möchte ja irgendwann auch nochmal im Berufsleben stehen. Wenn es dir beim 2. Studium eher darum geht irgendwie deinen ersten Abschluss zu ergänzen gibt es wohl leichtere Möglichkeiten. Was wäre denn voraussichtlich dein Erststudium?


LonelyBoy392 
Beitragsersteller
 27.08.2019, 13:57

Eigentlich Radiologie, aber das werde ich nicht schaffen

0
valentin1842  27.08.2019, 14:02
@LonelyBoy392

Und was wäre mit Chemie als 1. Studium? An meiner Uni kann man sich z.B. später auf Radiochemie spezialisieren. Und mit weiteren Spezialisierungen kann man bestimmt immer weiter in den medizinischen Bereich. Du wärst dann halt nur kein Arzt.

0
LonelyBoy392 
Beitragsersteller
 27.08.2019, 14:03
@valentin1842

Das wäre halt fatal, weil ich Kundenkontakt brauche, aber eine Alternative

0

Hi,

ich studiere Chemie - zwar "nur" auf Lehramt, Stress hab ich trotzdem. Die Praktika muss ich nämlich auch machen ^^

Ich muss dich gleich vorwarnen: Nur, weil dir die Fächer in der Schule liegen, garantiert dies nicht für eine gute Leistung im Chemiestudium. Bei mir und auch bei Kommilitonen konnte ich beobachten: In der Schule super Leistungen, in der Uni eher durchschnittlich. Für mich ist das aber okay so.

Womit ich erstmal umgehen lernen musste, war das Lernpensum. Ich war es aus der Schule gewohnt, nicht viel lernen zu müssen für Chemie und durchgängig mehr oder minder perfekte Leistungen abzusahnen. In der Uni hat mich das Lernpensum dann doch sehr erschlagen, vor allem in der Organik habe ich noch immer große Probleme damit.

Das Chemiestudium ist sehr mathelastig. Du Wirst sowohl Mathevorlesungen haben, als auch Physikvorlesungen und Module zur physikalischen Chemie, die sehr mathelastig sind. Wenn dir Mathe und / oder Physik nicht liegen, dann wird's schwierig.

Am stressigsten sind die Praktika. Bei denen stehst du in der Regel von 10-18 oder 19 Uhr im Labor und hast davor noch Vorlesungen. Die Semester mit den Praktika sind sehr sehr stressig - für mich waren die so stressig, dass ich sowohl im Praktikum als auch in einer Organik-Veranstaltung durchgefallen bin. Die freie Zeit am Wochenende benötigst du halt zum Nacharbeiten, für Protokolle etc. Chemie ist ein extrem zeitintensives Studium. Das sollte dir bewusst sein.

Auch wenn ich hier so negativ über Chemie rede, weil ich - gerade mit meinem Zweitfach dazu - unter Dauerstress stehe, kann ich es dennoch empfehlen. Es gibt auch viele tolle Module in Chemie und die Mühe, den Stress und die periodisch wiederkehrende Verzweiflung nehme ich gern auf mich, weil ich weiß, dass ich das später unterrichten darf; und das ist die größte Freude und Motivation für mich.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Chemie + Latein Lehramt