Als psychotherapeut in Japan arbeiten - ist das möglich

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Da dürftest du große Schwierigkeiten haben. Japaner sind ohnehin schon Menschen, die kaum offen über ihre tieferen Gefühle sprechen; vor allem dann nicht, wenn es sich um schwierige, negative Gefühle handelt. Schon für die Sprache ein tieferes Verständnis zu entwickeln ist ein riesiges Problem: Die Sätze sind oft so minimalistisch, daß nur Japaner und langjährige Japan-Kenner zwischen den Zeilen herauslesen können, was für ein wirklicher Sinn darin versteckt ist. Das ist schon bei Alltagstexten ein Problem; aber bei komplizierten emotionalen Problemen?! Wie willst du das denn schaffen?!

Dann sind Japaner auch äußerst verschlossen und mißtrauisch gegenüber Fremden; der Begriff "Gaijin" kann nicht nur "Ausländer" sondern auch gleich "Außerirdischer" bedeuten.... Das ist mit Sicherheit kein Zufall, daß das "gaikokujin" üblicherweise zu "gaijin" verkürzt wird; in einer Sprache, in der sonst die Sätze aus Höflichkeitsgründen endlos verlängert und verkompliziert werden...

Japaner sind zwar auf den ersten Eindruck sehr charmant und aufgeschlossen, aber ihre Seele öffnen sie nicht so schnell; schon gar nicht einem "Gaijin", der in Japan arbeitet....Soweit ich weiß, ist es auch gar nicht so einfach, dort eine Arbeitserlaubnis zu bekommen; in manchem Berufen ist es sogar unmöglich. Und dann noch als Psychologe? Na, ich weiß nicht....Aber von mir aus, versuch dein Glück.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Man kann vieles darüber behaupten und die Tatsachen endlos lang aufzählen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel! Nun ja, du bist 19 Jahre alt. Ich weiß nicht, wann du fertig sein und in Japan leben wirst. Aber bis du wirklich standfest bist vergehen mindestens 10 Jahre (meine Schätzung). Nach diesem Zeitraum dürfte es kein Problem sein dort als Psychotherapeut zu arbeiten. Mir persönlich wäre es egal, wer mich behandelt (ob Ausländer oder nicht), denn nur der berufliche Erfolg wird in deinem Fall entscheidend sein. Wenn du bereits in Deutschland deine Arbeit sicher und professionell verfolgst, kannst du evtl. in Japan weitermachen. Du wirst dort zwar wieder von Null anfangen müssen, aber so ist das nun mal. Der Weg nach Japan ist mit guten Absichten gepflastert!

Wenn du alternativ direkt nach deinem Studium nach Japan reist (mit sehr guten Sprachkenntnissen), wirst du wohl oder übel zunächst auf eine Mauer stoßen. Wo die kleine Öffnung ist, musst du dann suchen und von dem Punkt aus die Treppe hochsteigen...

Dass du in Japan als Psychotherapeut arbeitest ist völlig ausgeschlossen. Eher gewinnst du im Lotto.


Meusezehnchen 
Beitragsersteller
 07.02.2012, 20:35

Schöne Antwort. Wie wäre es mit einer Begründung? Ratschläge? Alternativen?

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Kampy  07.02.2012, 21:01
@Meusezehnchen

Weil Japanisch nicht deine Muttersprache ist. Wie sollte sich dir jemand richtig anvertrauen können, der mit dir nicht mal das gemein hat. Wieso sollte man sich überhaupt für ein Leben in Japan entscheiden bei den Arbeits- und Urlaubszeiten.

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Meusezehnchen 
Beitragsersteller
 07.02.2012, 22:20
@Kampy

Warum ich mich dafür entschieden habe ist meine sache und steht nicht zur Diskussion :) ich glaube nicht dass ich große Probleme hätte in Amerika zu arbeiten und das ist auch nicht meine Muttersprache, da viele Vorlesungen auf englisch sind und meine mitstudenten sind auch nicht alle deutsche von daher sehe ich den Punkt nicht.

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Sophronia  08.02.2012, 12:56
@Meusezehnchen

Mit der Einstellung hättest du auch in Amerika deine Schwierigkeiten...Schon wenn eine Fabrik dort einen deutschen Chef bekommt, beschweren sich häufig die Angestellten, sie fühlten sich nicht mehr verstanden, weil dieser Mensch zwar fließend Englisch spreche, aber ihre Mentalität nicht mal im Ansatz verstehen könne...Und du willst den Leuten in ihre Seele blicken...Wie wär's mit ein wenig mehr Respekt vor der Andersartigkeit anderer Menschen?!

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