Als Koch nach Norwegen auswandern!

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Du hast als Koch in Norwegen allerbeste Chancen, einen Job zu bekommen, du musst aber recht gutes Norwegisch sprechen koennen, um eine Chance in einem guten Hotel zu finden.

Deine Familie wirst du damit nicht allein ernaehren koennen. Es ist ueblich, dass in Norwegen auch die Frauen einer Arbeit nachgehen und mindestens einen Teilzeitjob (5o%) haben. Kinder werden gern gesehen, aber sie kosten auch rund um Kindergarten / Schule viel Geld, ebenso wie Haus / Wohnung.

Wagt ruhig den Schritt, wenn ihr beide ausreichend Norwegisch sprecht. Ihr werdet es nicht bereuen, eure Lebensqualitaet wird enorm steigen, selbst dann, wenn deine Frau auch (wenigstens etwas) arbeitet.

Du skal ikke udvandre. Bewirb dich für eine Anstellung als " Gastarbeiter ", dann siehst du die berufliche Aussicht und lernst das Umfeld als Arbeitender kennen. Das ist anders als der Tourist es sieht. Auf dem Kontoauszug siehst du dann die Realität und lernst was mit den Abzügen für dich gutes geschieht: Krankenkasse / Altersvorsorge / Schule etc etc. In der ersten Saison hast Du Zeit für die Familie ein Heim zu finden. Oder eben das ist nichts für mich, 7 monate Dunkelheit und Kälte.


nenee  27.07.2013, 10:26

7 monate Dunkelheit und Kälte.<

So ein Quatsch. Das gilt doch nur fuer den absoluten Norden. In den suedlicheren Teilen Norwegens gibt es einen kaum fesstellbaren Unterschied zu Deutschland zwischen Dunkelheit und Tageslicht. Ebenso ist es mit den Temperaturen. Du wuerdest dich wundern, in wie vielen Teilen Norwegens ( auf Grund des Golfstroms in der gesamten Kuestenregion) der Winter entweder kaum oder nur sporadisch kurz vorhanden ist.

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Die Köche, die ich kennengelernt habe, haben mal nicht so gut verdient. 2 haben in einer WG mit anderen Köchen gewohnt, einer arbeitet jetzt selber beim NAV (norw Arbeitsamt) und der 4, ja der verdient richtig gut, wohnt dafür aber auf einer Insel wo nichts los ist und wurde auch nur deswegen eingestellt, weil er in Hongkong schon ein gefragter Koch war. Der kam zum Urlaub nach Stavanger, der Koch auf der Insel war krank und er wurde gefragt ob er schnell einspringen kann. Rest ist Geschichte, der wohnt seit 10 Jahren da in der Einsamkeit. Das muss man mögen. Ach ja, der 5. Koch ist Norweger und ist einer von Norwegens Besten, der verdient auch viel, hat sein eigenes Restaurant. Als Ausländer wirst du es schwer haben, weil man in vielen Orten Ausländern gegenüber verhalten ist. Ist kein Hass oder Verachtung, Ausländer sind einfach anders, deswegen. Zu Urlaubern sind die meisten Norweger nett, aber wenn sie Nachbarn sind, bleibt man erstmal reserviert, deswegen finden AUsländer auch schwieriger Jobs. Geh mal in Oslo zum NAV, da sitzen nur Ausländer. Ein Norweger findet immer einen Job, irgendwas geht immer. Ausländer nicht. Nun will ich dir das nicht vermiesen. Finde es schön, wenn ausländische Köche nach Norwegen kommen, weil die Küche mal doch sehr einseitig ist und wir das Neue brauchen. Ich würde aber erst den Job suchen, dann dorthin ziehen, ohne Familie. In einer kleinen Wohnung wohnen und gucken ob du es magst. Den Ort, die Leute und wie das Geld reicht. Dann sollte sich deine Frau einen Job suchen und auch erst dann umziehen. Die anderen haben Recht. Die Frau arbeitet fast immer mit, auch bei gutverdienden. Die einzigen Frauen, die nicht arbeiten, sind die Ölarbeiterfrauen und die von der NATO. Die Männer verdienen mal so 120.000 €und mehr, da braucht wirklich nur einer ran, aber diese Frauen mögen Norwegen nicht. Reden oft schlecht über die Norweger. Nicht alle, aber viele. Deswegen ist es besser sich zu integrieren und auch zu arbeiten. Selbst wenn deine Frau putzen geht. In Norwegen ist das kein schlecht angesehener Beruf. Die Frauen verdienen mehr als in D und keiner rümpft die Nase. Im Notfall geht also auch das. Kinder sind sehr viel teurer als in D. Der Kindergarten kostet sehr viel. Die Schule mal nicht so, aber alles drum herum. KInder wollen mit Freunden spielen, ausgehen, tolle Klamotten tragen, ein Handy haben, ins Kino gehen, Eis essen. Eis essen mit Familie kostet in Norwegen 40 Euro, wenn du alles dabei hast, Sprudel, Kaffee, Eisbecher. Du kannst das auf jeden Fall schaffen, aber bereite dich gut vor, sicher dich beim Arbeitsamt ab, dass du Geld kriegst, falls was schief geht. Bewirb dich nur in grossen Städten. Englisch sprechen alle, aber in kleinen Städten haben die Leute oft keine Lust ständig auf dich einzugehen. In Stavanger wiederum geht das. Da gibt es Ausländer, die selbst nach 10 Jahren nur Englisch sprechen und nie Probleme haben. Bei www.finn.no kannst du Jobs finden. Wenn du nichts verstehst, mach einen Kurs an der VHS. Du wirst dann nicht supertoll sprechen können, aber nach einem Kurs versteht man schon einiges beim Lesen.

die Löhne sind dort auch höher und der Sozialstaat ist sehr komfortabel ausgebaut, so dass man dort ein ziemlich gutes Leben hat.


nenee  27.07.2013, 10:31

Die Loehne sind hoch, die Ausgaben ebenso, wenn man mal nur die Lebensmittel betrachtet. Deswegen relativiert sich auch ein "hoher" Verdienst etwas.

Der Sozialstaat ist zwar gut ausgebaut, aber er fordert tatsaechlich im Gegensatz zu Deutschland sehr konsequent und rigoros. Wirst du arbeitslos, darfst du nicht waehlerisch sein sondern musst evtl. eine ungelernte Taetigkeit an der Tankstelle oder im Supermarkt annehmen, egal, was du vorher gelernt hast. Tust du das nicht, bekommst du kein Geld. So laeuft der Sozialstaat in Norwegen. Auch Umzuege musst du bei Areitslosigkeit in Kauf nehmen.

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Da wird es - genau wie hier - eine ziemliche Bandbreite geben: von McDonalds bis zum 5-Sterne-Restaurant.