Alltag eines Sklaven in der Antike (ausführlich bitte oder ein Link)?

2 Antworten

Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten, da es im römischen Reich viele Arten der Sklavenarbeit gab.

Das Leben als Sklave hing natürlich davon ab, auf welche Weise man in die Sklaverei gekommen war. Einige wurden als Sklaven geboren, andere bei Eroberungen versklavt. Hatte man vor seinem Leben als Sklave eine gute Erziehung genossen oder ein Handwerk gelernt, hatte man als Sklave nicht unbedingt ein schlechtes Leben zu erwarten. Zwar galt man als Eigentum, aber man hatte einen entsprechenden Wert und konnte erwarten, von seinem Herrn, der ja Geld für einen bezahlt hatte, auch gut behandelt zu werden.

Gebildete Menschen, die im besten Fall mehrere Sprachen beherrschten, arbeiteten oft für wohlhabende Bürger, für die sie die geschäftliche, politische und gesellschaftliche Korrespondenz Übernahmen (also etwa als ein Privatsekretär). Andere arbeiteten als Lehrer und unterrichteten die Kinder ihrer Herren. Solche Sklaven bekamen sogar Geld für ihre Arbeit.

Andere Sklaven arbeiteten als Hausdiener. Sie versorgten ihre Herren mit allem nötigen, arbeiteten in der Küche, machten sauber, erledigten Botengänge und alle anfallenden Arbeiten. Sie wurden in den meisten Fällen als Teil der Familie gesehen und entsprechend behandelt, also führten sie auch kein übles Leben. Ein Haussklave hatte meist nach einigen Jahren die Möglichkeit, sich mit seinen Einkünften freizukaufen, oder er wurde sogar für gute Dienste von seinem Herren mit der Freiheit belohnt. Viele ehemalige Sklaven lebten und arbeiteten aber nach ihrer Freilassung immer noch gern bei ihren ehemaligen Herren - oft auch wegen der persönlichen Bindung, die sie zur Familie hatten.

Die großen Landgüter, die sogenannten Latifundien, wurden ebenfalls von Sklaven bewirtschaftet. Sie arbeiteten auf dem Feld oder hüteten das Vieh ihres Herren. Hier war die Arbeit hart und durchaus mit der Sklavenarbeit in den Kolonien Amerikas zu vergleichen. Man stand früh auf, schuftete den ganzen Tag, und wurde oft wie Vieh verkauft, wenn die Dienste nicht länger benötigt wurden. 

Sklaven, die sich etwas zuschulden kommen hatten lassen oder auf andere Weise das Missfallen ihres Herren erregt hatten, aber auch viele Kriegsgefangene, wurden in die Minen oder Steinbrüche verkauft. Diese Zwangsarbeit kam einem Todesurteil gleich: die entbehrungsreiche Arbeit dort kostete tausende Sklaven das Leben und entspricht am ehesten dem Bild, welches wir heute von der Sklaverei haben.

Eine Besonderheit waren die Gladiatoren: obwohl ein einfacher Sklave, konnte ein erfolgreicher Gladiator zu beträchtlichem Absehen und Reichtum gelangen, die sich durchaus mit dem heutiger Profisportler vergleichen lassen können. Dabei kämpfte ein Gladiator gar nicht mal so häufig, manchmal nur einmal alle paar Monate, die meiste Zeit über musste er im Ludus (Kampfschule) seines Herren trainieren. Gladiatoren genossen außerdem eine hervorragende gesundheitliche Versorgung und einen starken kameradschaftlichen Zusammenhalt: fiel ein Kamerad im Kampf, so kamen seine Brüder gemeinsam für die Versorgung seiner Familie auf. 

Kopie von Wikipedia
Daraus solltest du dir dann ableiten können, wie der Alltag eines antiken Sklaven ablaufen könnte... 

Wie auch in Griechenland waren die Unterschiede innerhalb der großen Gruppe der römischen Sklaven gewaltig. Sklaven starben unter unmenschlichen Bedingungen in Bergwerken, während andere Macht, Einfluss, Privatvermögen und sogar eigene Sklaven besaßen. Der rechtliche Status einer Person sagte in Rom relativ wenig über ihre Lebensumstände aus.

Schwere Arbeiten

Feldsklaven arbeiteten in der Landwirtschaft. Sie wurden in kleine Hütten gepfercht, hatten keinen Ausgang und traten in der städtischen Öffentlichkeit kaum in Erscheinung. Sie wurden von Aufsehern beaufsichtigt, die auch straften, oftmals mit der Furca oder demPatibulum. Diese Sklaven wurden gequält und ausgebeutet.

„Das schlimmste für den Betrieb waren untätige Sklaven, weil sie etwas kosten anstatt etwas einzubringen, und so beschäftigte sich Cato intensiv mit der Frage, welche Arbeiten bei schlechtem Wetter erledigt werden können.“

Sklaven bauten auch Straßen und Gebäude, pflegten diese oder arbeiteten im Hafen. Viele Sklaven arbeiteten in Bergwerken und Münzprägereien. Besonders die Arbeit in Bergwerken war extrem anstrengend, die Arbeitsbedingungen waren oft unmenschlich. Die meisten Sklaven, die in einem Bergwerk arbeiteten, überlebten keine zehn Monate.

Haussklaven

Haussklaven gehörten dagegen zur familia ihres dominus und waren für die Erledigung aller Aufgaben im Haushalt zuständig, wie Kochen, Putzen, Waschen. Bei Festgelagen bedienten, musizierten und tanzten sie. Oft hatten sie eine enge und freundschaftliche Beziehung zu ihren Herren und wurden nicht wie die Feldsklaven bis zum Äußersten ausgepresst. Ihre Aufgaben waren nicht nur am wirtschaftlichen Profit orientiert, sondern der Bequemlichkeit ihres dominus und der Repräsentation seiner Macht und Würde gewidmet. Gut ausgebildete Sklaven wurden auch als Hauslehrer oder Ärzte eingesetzt. Die meisten dieser Unfreien ließ der Hausherr zwischen ihrem 30. und 40. Lebensjahr frei.

Sklavinnen arbeiteten im Haushalt; sie wurden auch zum Konkubinat gezwungen. In großen Haushalten gingen sie oft sehr spezialisierten Tätigkeiten wie Friseurin, Musikerin oder Hebamme nach.

Weitere Einsatzbereiche

Manche Sklaven im öffentlichen Dienst genossen die Gunst des Kaisers und arbeiteten in seinem Hofstaat oder in der Verwaltung. Sklaven des Kaisers konnten wichtige Funktionen ausüben und erhebliche Macht gewinnen.

Einer der bekanntesten Einsatzorte von Sklaven war die Arena: Viele Gladiatoren und Wagenlenker waren Sklaven, die von ihren Herren gezwungen wurden, im Circus auf Leben und Tod zu kämpfen. Hierzu wurden sie in speziellen Schulen ausgebildet und konnten hohes Prestige erlangen und berühmt werden.

Beim Militär gab es keine Sklaven, sie galten als unwürdig, Waffen zu tragen, und wurden nur in Extremsituationen bewaffnet. Als entlaufene Sklaven erkannte Soldaten wurden umgehend hingerichtet. Es gab allerdings (nicht-römische) Hilfstruppen, in denen ausnahmsweise auch Unfreie zum Einsatz kommen konnten.