Allein in den Wald gehen?
Hallo,
ich mag eigentlich die Natur nicht so, weil ich eine leichte Insektenphobie und sonnenempfindliche Augen habe, aber ich gehe sehr gerne in den Wald, weil ich mich da so gut konzentrieren kann. Das Problem ist, ich bin noch ein Kind und meine Eltern heißen es nicht gut, wenn ich für ein paar Stunden allein dort bin... Wie kann ich sie überreden, mir mehr Freiraum zu lassen?
4 Antworten
Deine Eltern haben die Verantwortung und letztlich das sagen - das können wir hier nicht anders regeln. Period.
Wenn es ums "Abnabeln" geht - das ist so oder so ein längerer Prozess...
Was darfst/dürftest Du denn allein? (evtl. ist besser im Wald als im Bahnhofsviertel ein Argument...)
Wann willst Du in den Wald - wo willst Du in den Wald ("in Sichtweite" oder in abgelegenem Stück, wie kommst Du da hin usw.)
Gibt es - z. B. im Garten unterm Apfelbaum - einen "Wald light" = wenn Du dort alleine liest isses ok?
Mach was mit Deinen Eltern im Wald (Picknick, Sport, Wanderung...) - später ggf. alleine...
selbstmitleidig, naja das musst Du entscheiden - aber immerhin Selbsterkenntnis und so ;-)
zu den Eltern: im Streit wirst Du im Zweifel den kürzeren ziehen - so kommst Du nicht weiter...
wenn Du Deine Eltern immer nur als "dagegen" und "Streit" und "keine Chance" siehst, wirst Du erst mit 18 in den Wald kommen ;-)
wenn es tatsächlich so ist - was ich aber nicht glaube - auch (erst mit 18)...
Aussicht (auf "Waldzeit") sehe ich ehrlich gesagt nur, wenn Du Deinen Eltern erklären kannst (und willst!), warum Du dorthin willst...
Evtl. gibt es jemand anderen, mit dem Du dorthin kannst, und den Deine Eltern auch akzeptieren! (Praktikum, Waldführung vom Naturschutz oder Forstamt, Pfadfinder was weiß ich....)
Nein es geht nicht darum ob DIR das (so) gefällt, sondern um zu zeigen, dass Die das Thema Wald a) wichtig ist und die Form (in einer "respektablen" Gruppe) b) das Argument sicher/unsicher "klärt" - Du verstehst?
= also nicht GEGEN Deine Eltern durchdrücken (das ist destruktiv und auf Dauer erfolglos) sondern MIT Deinen Eltern abstimmen (sachlich, "zukunftsgerichtet"...)
... wird Dir jetzt nicht gefallen, aber das ist was für's Leben... Überzeugen, nicht Überreden oder "Durchsetzen"...
Ok, danke für deine Hilfe, aber ich müsste meine Eltern erst mal dazu bringen, mich überhaupt anzuhören... Und, nun ja, wie gesagt, ich kann mich im Wald sehr gut konzentrieren, aber das würde ja auch nicht mehr funtionieren, wenn ich in einer Gruppe unterwegs wäre... Und es gibt hier auch keine Pfadfinder oder so, in diesem Wald habe ich noch nie einen anderen Menschen gefunden und es gibt auch nur am Anfang Wege, die dann irgendwann enden. Es ist wirklich so, dass mir von Grund auf nur sehr wenig erlaubt wurde, was für andere schon selbstverständlich war... Manchmal habe ich das Gefühl, meine Eltern wollen mich nur ärgern, weil ih zum Beispiel auch nicht viel lesen darf, das tue ich nähmlich sehr gerne...
ich höre da fast nur Eltern böse Eltern ärgern Eltern doof usw. raus ...
gehört wohl auch zum "Pubertier", aber überleg mal ob mit so einem Herangehen irgendwas rauskommen kann/soll bei so einem Gespräch?
so wie es sich anhört ist da mehr im Argen (in echt oder für das Empfinden) als nur die Frage Wald oder nicht...
Woher weißt Du eigentlich, dass Du Dich im Wald so wohl finden würdest, wenn Du nie dort hindarfst? Ist es nur ein "Fluchtwunsch" (weg von den bösen bösen Eltern..)?
Lesen: verbieten Sie Dir wirklich das Lesen an sich - oder seid Ihr über den Lesestoff uneinig oder gibt es Streit, weil Du eigentlich was anderes tun solltest usw.? Versuch mal deren Sichtweise einfach nachzuvollziehen (muss nicht heißen zustimmen, aber einfach mal die andere Seite zu sehen - nennt sich Perspektivwechsel - also echt versuchen es vom Standpunkt Deiner Eltern zu betrachten, nicht nur "die wollen mich nur ärgern" oder so - das ist nämlich DEINE Sicht der Dinge, egal ob zutreffend oder nicht...)
So Eltern wie die Wurmwalds im Film Mathilda (google mal) gibt es doch nur im Film... ;-)
Ich versuche ja meistens, ganz normal mit ihnen zu reden, aber das ist dann meistens so: Ich: "Also Mama, ich wollte mit dir über etwas reden, ich habe dir ja schon gesagt, dass ich..." Sie: "Ach ja, [Papa] wie schmeckt dir eigentlich das Essen? Ist es vielleicht versalzen?" Ich: "Mama, könntest du mir vielleicht einmal zuhören?" Papa: "Rede nicht rein, wenn wir uns unterhalten, Kind."
Woher ich das mit dem Wald weiß? Ich habe mal eine Freundin genötigt, mit mir da hin zu gehen, weil ich wissen wollte, ob in diesem Haus, dass ich von meinem Fenster aus sehe, jemand wohnt. Wir haben es damals noch gar nicht gefunden. Dann musste sie für einen Arzttermin zurück, aber ich bin noch eine Stunde oder so geblieben und habe ein paar der Wildpfade ausprobiert. Ja, es ist tatsächlich auch ein Fluchtwunsch, weil ich eben zuhause nicht besonders gut klarkomme.
Mit dem Lesen, da kann ich meine Eltern glaube ich sogar ein wenig verstehen wenn ich darüber nachdenke, denn es ist irgendwann einfach zu viel geworden... Ich habe einfach schon zu viel gelesen, denke ich. Ich weiß, das hört sich komisch an, aber ich rede inzwischen wie ein Buch. Und damit meine ich nicht das Sprichwort, das einfach bedeuten würde, dass ich viel rede, nein, ich meine wortwörtlich. Ich habe die Ausdrucksweisen in Büchern übernommen und rede eben so. Wie eine eigene Sprache ist das manchmal. Wie gesagt, ich weiß, das hört sich seltsam an...
Dieser Film... Ich hab nur von dem Autor gehört, aber ich lese oder schaue auch nichts, mit so jungen Darstellern, habe ich eben auch noch nie...
das mit dem "ganz normal" ist eben so eine Sache - eine subjektive eben zumeist...
in dem zitierten Beispiel hört es sich für mich so an, als wäre es schlicht nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, weil Deine Eltern gerade mit sich oder einem anderen Thema beschäftigt waren = gehört auch zu "ganz normal" bzw. "geschickt", das mit einzubeziehen bzw. einen besseren Zeitpunkt zu wählen/zu erwischen ;-)
Aber Deine 24h/Tag bestehen doch sicher nicht nur aus "Salz-Diskussionen", oder? Du hockst doch sicher nicht nur den ganzen Tag am Esstisch und versuchst von dort aus in den Wald zu entkommen? Schule, Hausaufgaben, Sport, Einkaufen, Freundinnen... Und dabei gibt es doch sicher auch andere ruhige Ecken für Dich zwischendurch mal, oder?
Und sag jetzt nicht wieder da könnte mich aber wer sehen oder so... - das (nimms mir nicht übel) hab ich nämlich schon öfter gehört, da war dann ide Vorstellung von "Wald" eigentlich mehr eben ein "Wunschtraum", weniger die insektensurrende, bei Hitze schwülfeuchte, bei Wind gefährliche und bei Regen kalte Wirklichkeit ;-)
= IMHO solltest Du vllt. etwas "kleiner" anfangen mit dem Abnabeln, sagen wir mal die Deutschlektüre mit in den Park nehmen, oder zu Fuß oder Rad (weil länger) statt mit dem Bus nach Hause von der Schule usw. - gibt Dir Zeit zum Nachdenken, Durchschnaufen, Durchatmen was weiß ich...
Ganz in den Wald (für mich heißt "im Wald" nicht nur ein paar Meter vom Haus aus, sondern kilometerweit vom nächsten Ort...) kannst Du die nächsten 80 Jahre lang noch ;-))
Also, wenn ich mit sowas anfange, ist das meistens das erste Wort, das bei dem Essen oder seit längerer Zeit fällt, also ich störe nicht ein bereits bestehendes Gespräch.
Mein ganzer Tag besteht eigentlich nur darin dass ich träge im Internet herumgurke oder ein Buch lese.
Die einzigen Gelegenheiten, mit meinen Eltern zu reden sind eben beim Mittagessen.
Nur; in meinem Zimmer kann ich mich nicht besonders gut konzentrieren, weil ständig jemand streitet... Und das nicht auf die leise Tour. Im Wald regnet es zwar manchmal und es scheint natürlich auch manchmal die Sonne stark, aber die Baumkronen sind ziemlich dicht, so dass die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit immer halbwegs gleich bleiben, und man kann sich ja auch entsprechend kleiden.
Die einzige Deutschlektüre die ich je hatte, war letztes Jahr, und solche Bücher habe ich in der ersten Klasse gelesen... (Es war "Geheimnis von Bahnsteig 13"...)
Und ich war noch nie in einem Park. Von der Schule zu radeln oder gar zu laufen würde viel zu lange dauern und noch dazu die ganze Zeit unter freiem Himmel (Ich komme mit der Sonne nicht besonders gut klar.).
Soll mich das mit den nächsten 80 Jahren trösten...?
Wenn ich älter bin, habe ich doch wahrscheinlich viel mehr zu tun...
Ich kann dir da nicht wirklich einen Rat geben. Bei uns zuhause war das so anders. Sowie ich aus der Schule kam war die Tasche in der Ecke und ich war weg. Im Wald, am Teich, am Bach, in der Siedlung, auf dem Baum, auf dem Sandweg ...
Manchmal ist es ganz gut, wenn Eltern nicht die Zeit haben, ihre Kinder dermaßen zu beaufsichtigen.
Für meine Erziehung haben die Katzen gesorgt und die haben das prima gemacht.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was mit so einer restriktiven Erziehung aus mir geworden wäre.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute
Könntest du mir vielleicht etwas empfehlen, mit dem ich meine Eltern überreden könnte?
Tja, vielleicht könntest du ihnen mein Beispiel vor Augen führen. Ich bin praktisch seit ich 8 Jahre alt war ohne Aufsicht draußen gewesen - übrigens ohne Schulbücher ;-)
Ich war in der Schule oberer Durchschnitt, habe studiert und promoviert (also meinen Doktor gemacht). Ich bin selbständig tätig gewesen mit mehreren Angstellten.
Was hätten meine Eltern noch erwarten können? Ich bin übrigens auch weiblich.
Meine Eltern wissen gar nicht, dass ich auf dieser Seite verkehre. Ich glaube sie haben eher Angst, dass mit etwas passiert. Dafür, dass ich in unseren Wäldern noch nie überhaupt einen Menschen getroffen habe und meistens eh nicht auf den Wegen laufe... Ich sage immer, ich besuche eine Freundin...
Tja, wenn es offen und ehrlich nicht geht, würde ich glaube ich auch zu Notlösungen greifen. Nicht das ich das gut finde, aber manchmal ist das einfach Notwehr.
Tut mir echt leid für dich.
Danke. Vielleicht findet sich ja noch eine Lösung, die auch für meine Eltern in Ordnung ist.
Wenn Du die gute Konzentration dort nützt und Schulbücher mit nimmst? Gegen lernen haben Eltern ja selten was ...
Das hsb ich schon vorgeschlagen, ber meine Eltern haben gesagt, dass ich das genauso gut in meinem Zimmer könnte.... Na klar, wenn die ganze Zeit irgendwer mit irgendwem laut streitet... Ich meine, so richtig laut.
Geh zum Waldbaden. In der frischen Luft kannst du besser lernen. Schau mal unter Waldbaden.
Alles Gute.
Was ich alleine dürfte? Eigentlich nicht besonders viel, zu Freunden nur mit längerer Absprach und ich muss früh wieder zuhause sein. In die Stadt darf ich auch nicht alleine, da fragen sie mich nur, was ich da will.
Wann ich in den Wald will? Am Abend ist es natürlich am schönsten dort, oder auch in der Nacht, aber Nachmittag ginge auch. Und wohin? Na ja, es gibt eigentlich kein Ziel, die Entscheidung ist nur, jetzt links oder rechts? Aber natürlich nicht in die Nähe von irgendwelchen Häusern oder so...
Wir haben zwar einen mittelgroßen Garten, aber da habe ich mich nie besonders wohl gefühlt, weil meine Mutter grundsätzlich die Pflanzen anbaut, die mir vom Geruch her sehr unangenehm sind. Und es gibt dort auch keinen Ort, an dem man nicht die ganze Zeit von jemandem beobachtet wird, wir haben nähmlich sehr lästige Nachbarn.
Mit meinen Eltern irgendwas unternehmen? Im Wald? Keine Chance... Die haben das letzte mal vor drei Jahren irgendwas mit mir gemacht... Und ich glaube auch, dass wir uns da auch nur streiten würden, und in so einem Wald ist das ja nicht gerade toll...
Ich weiß, das klingt alles sehr selbstmitleidig, aber es ist so...