808s klingen gut auf Kopfhörern aber schlecht auf Lautsprecher. Warum?

2 Antworten

Das liegt daran, dass alle Abhöre unterschiedliche Frequengänge haben - d.h. die Balance der Lautstärken der einzelnen Frequenzen untereinander ist auf jeder Box anders. Um dem Problem entgegenzuwirken mixt man 1. auf möglichst neutralen Boxen sog Studiomonitoren und 2. bearbeitet man den Sound so, dass er auf möglichst vielen gängigen Abhören gut klingt. Dafür braucht man natürlich viel Erfahrung - deswegen solltest du nicht gleich verzweifeln, wenns nicht gleich optimal klingt.

"Möchte ich mir mein fertiges Projekt nun jedoch am Handy, bzw über die Laptop Lautsprecher anhören [...]". Bei kleinen Lautsprechern findet der Lautstärkeabfall im tiefen Bereich schon sehr früh statt - das sind die Frequenzen die die 808 auf großen Boxen fett und satt klingen lassen. Stattdessen muss man für kleine Abhöre die Attackfrequenzen im HiEnd Bereich anheben, damit die Kick sich dort auch noch gut durchsetzt - die findest du um die 2,5 - 3 und 5 kHz. Du kannst auch einen Boost bei 120-150Hz versuchen.

Was man sonst mit dem EQ macht wär zb Lowcut setzen (bei 20-40Hz), Matsch-Bereich ausdünnen (250-800Hz, besonders 300Hz ist oft ein Problembereich), den tiefen Bereich bearbeiten 50-250Hz und Präsenz (5-8 kHz) hervorheben oder absenken. Mit Saturation kann man die Kick verzerren und ihr mehr Obertöne hinzufügen - würde ich bei Trap aufjedenfall ausprobieren. Ansonten achte auch darauf, dass die Kick (zumindest im Bereich unter 140Hz) schön mono/mittig bleibt.

Was Datei-Export/Import angeht kann man sich in den meisten Fällen an folgendes halten: wenn du den Track noch weiterbearbeiten willst (zb Mastering) solltest du als WAV 32bit 44,1/48kHz exportieren und kein Dithering benutzen. Wenn das Lied fertig ist und für andere Formate exportiert werden soll: 16bit WAV 44,1kHz und einmaliges Dithering - erst danach zu mp3 oder anderen Formaten konvertieren.

Es wird ziemlich wahrscheinlich an den Qualitativ schlechten Lautsprechern deines Handy bzw. deines Computers liegen.

Viele Grüße: Lewin


robinz 
Beitragsersteller
 31.01.2018, 22:10

Dachte ich mir auch im ersten Moment, jedoch klingen 808s anderer Künstler normal und im Vergleich ziemlich gut auf den Lautsprechern (genau so wie sie auch auf den Kopfhörern klingen)

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LerA1991  31.01.2018, 22:12

Vielleicht sind sie beim Bouncen stark komprimiert worden.

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robinz 
Beitragsersteller
 31.01.2018, 22:13
@LerA1991

Was kann ich denn deiner Meinung nach tun, damit meine 808s auf Lautsprechern eine ähnlich hohe Qualität haben, wie die von andern Produzenten.

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LerA1991  31.01.2018, 22:15

Hast du es auf.mp3 exportiert? Die Bit-Rate hochgestellt? Möglichst wenig komprimieren!

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robinz 
Beitragsersteller
 31.01.2018, 22:19
@LerA1991

Habs bis jetzt immer nur in wav exportiert. Mit 512 point resampling und 32 wav bit depth

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LerA1991  31.01.2018, 22:20

Ah ok

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robinz 
Beitragsersteller
 31.01.2018, 22:21
@LerA1991

Meinst du das bringt irgendwas auf, das auf mp3 zu exportieren?

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LerA1991  31.01.2018, 22:23

Auf jeden Fall, würde ichs mal versuchen. Ich persönliche Bounce alles auf .mp3

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robinz 
Beitragsersteller
 31.01.2018, 22:26
@LerA1991

Gut werd ich mal versuchen. Habe halt auch gehört, dass da viel mit Saturation und EQ gearbeitet werden muss und hab da nicht wirklich Ahnung, wie ich da genau rangehen soll. Also wäre nice, wenn ich dich demnächst vllt auch mal privat anschreiben könnte.

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LerA1991  31.01.2018, 22:29

Robinz klar immer gerne  :)

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