Was ist besser, viele Freiheiten oder ein sicheres regelmäßiges Einkommen?
Hallo.
ich Frage mich so oft was besser ist. Ich selbst bin angestellt mit einem relativ vernünftigen Einkommen (ca 80k pro Jahr) das regelmäßig kommt. Auch kann ich ziemlich selbstbestimmt und auch relativ flexibel durch Gleitzeit arbeiten. Trotzdem fühle ich mich so im Hamsterrad. Manchmal schiele ich auf Leute in meinem Umfeld die zb freiberuflich, kreativ tätig sind. Sie arbeiten dann Tageweise an verschiedenen Projekten und planen oft nur für die nächsten Wochen. Sie wissen oft nicht was sie in 3-6 Monaten machen werden und wie viel Geld sie dann haben werden da vieles auch recht kurzfristig kommt. Dadurch sind sie aber auch extrem frei in ihrer Handhabe. Können kurzfristig oder zwischendurch mal vereisen oder auch mal unter der Woche tagsüber verschiedenste Dinge für sich tun wie Sport, Ausflüge ect. Sie haben nicht so einem regelmäßigen Alltag.
Welcher Lebensstil ist da besser? Wer ist besser abgesichert? Welcher Lebensstil ist im Bezug aufs Alter/ Rente besser?
danke
12 Antworten
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Als Freiberufler kannst Du es Dir meist nicht leisten, vernünftig in die Rentenkasse einzuzahlen. Die Rente wird allenfalls aus Peanuts bestehen. Als Kreativer ist man auch in einem Hamsterrad, das aus Projekten, Deadlines und Pitchen besteht. Das ist meist sehr viel stressiger als ein normaler 9-5 Job. Da muss man, was man tut, schon sehr lieben, um das durchhalten zu können. In jungen Jahren, wenn man wenig Schlaf braucht, kann das ganz spannend sein, aber später sind die meisten ausgebrannt. Wenn man es dann nicht geschafft hat, sich eine solide anderweitige Einnahmequelle zu erschließen oder geerbt hat, wird es bitter.
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Für die Künstler gibt es ja die KSK. Dennoch - wer wenig verdient, dessen Rente ist winzig.
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Regelmäßiges Einkommen
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So wie die Wirtschaft in dieser Welt im Augenblick aussieht, können sich nur Bürgergeldempfänger über Freizeit "freuen".
Ein sicheres regelmässiges Einkommen, vorallem in der Höhe, ist das Optimalste was ein Mensch beruflich haben kann.
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Das eine schließt das andere nicht aus, das sind keine gegensätzlichen Lebensentwürfe. Wenn man sich im Angestelltenverhältns zu einem seltenen begehrten Spezialisten hocharbeitet verdient man viel und kann sich viele Freiheiten herausnehmen, und dann fühlt man sich auch nicht im Hamsterrad.
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Freedom's just another word for nothing left to lose...
= "Freiheit ist nur ein anderes Wort für nichts mehr zu verlieren".
Aus "Me and Bobby McGee" von Janis Joplin. Und diese Zeile beschreibt sehr gut das Für und Wider: Hast Du kein (sicheres und regelmäßiges) Einkommen, bleibt Dir zwar eine Menge Freizeit - aber wie willst Du die ggf. ohne Geld nutzen? Hast Du ein (sicheres und regelmäßges) Einkommen, so hast Du zwar evtl. ausreichend viel Geld, aber Dir fehlt die Freizeit.
Welcher Lebensstil ist im Bezug aufs Alter/ Rente besser?
Für mich ganz klar ein gesichertes Einkommen. Freizeit habe ich als Rentner noch mehr als genug!
Für solche Menschen sollte die Mitgliedschaft in der GRV verpflichtend sein. Altersarmut ist sonst vorprogrammiert und der Staat muss die Grundsicherung bezahlen. Auch die Arbeitslosenversicherung sollte für jeden Kleinselbstständigen Pflicht sein.