Was haltet ihr von der Theorie, dass Stalin einen Angriff auf Deutschland geplant hätte und Hitler mit dem Russlandfeldzug einen Präventivschlag machte?
Hallo
Stalin hat ja offenbar bereits viele Millionen Soldaten an der Grenze gesammelt mit der Bereitschaft loszuschlagen.
Hitler hat dann - laut dieser Theorie - überraschend den Russlandfeldzug als einen Präventivschlag gestartet mit dem Ziel damit einen Vorteil im ohnehin unausweichlichem Krieg mit der Sowjetunion zu haben. Dieser Russlandfeldzug wäre auch fast geglückt, wenn er sich nicht ua. wegen des Krieges gegen Jugoslawien verzögert hätte. Die Wehrmacht hat sich ja vorallem am Anfang auch sehr gut geschlagen, bis halt der Winter gekommen ist und der Nachschub ausging und die Sowjetunion von den USA mit Waffen unterstützt wurde.
Es hätte auch keinerlei Sinn ergeben für Hitler mit der verbündeten Sowjetunion Krieg zu beginnen, während er im Westen noch mehrere Feinde hätte, wenn seitens Sowjetunion nicht bereits der Krieg gegen Deutschland geplant gewesen wäre. Strategisch wäre es ja offenbar viel klüger gewesen zuerst die anderen Feinde zu besiegen und dann erst die Sowjetunion anzugreifen.
Es gibt auch viele Bücher die über diese Theorie schreiben.
Ich selbst sage nicht dass ich diese Theorie vertrete sondern kann es nicht wirklich beurteilen.
3 Antworten
... im ohnehin unausweichlichem Krieg ...
"Unausweichlich" war dieser Krieg nur in Hitler´s Wahn von Lebensraumeroberung.
Er hätte sich auch mit der Eingliederung der deutschsprachigen Bevölkerungsgebiete - inclusive Österreich - begnügen können.
Denn das war ja eines seiner Kernanliegen, und mit diesem Thema hat er sein Buch "Mein Kampf" schon auf der ersten Seite angefangen.
Wenn es dabei geblieben wäre, dann wäre Hitler wahrscheinlich als einer der größten Deutschen in die Geschichte eingegangen.
Stalin hatte, im Gegensatz zu den meisten Deutschen, "Mein Kampf" gelesen. Deswegen wußte Stalin, daß Hitler´s Landgewinnungsgier auf die Sowjetunion gerichtet war.
Ein Präventivschlag hätte also eher aus der Sicht von Stalin einen Sinn gemacht.
Aber Stalin war nicht so übermütig, einen solchen Angriff zu wagen. Er war zwar genau so ein Verbrecher wie Hitler, aber er war der rationalere Verbrecher.
Verständnislos - weil eben rationaler - reagierte Stalin auf den Zeitpunkt des Angriffes: Hitler hatte England doch noch gar nicht besiegt.
Hitler glaubte, in einem Blitzkrieg und mit Pervitin (das heutige chrystal meth) gedopten Panzerfahrern, die Sowjetunion ähnlich wie Frankreich innerhalb eines Sommers besiegen zu können. Aber schon Napoleon hatte die Erfahrung gemacht, wie die ungewohnt riesigen russischen Entfernungen eine Angriffsarmee aushungern. Und die Russen waren keine "Untermenschen", wie Hitler das seinen Soldaten eingetrichtert hatte. Sie konnten genau so kämpfen wie die Deutschen auch.
Jugoslawien hin - Jugoslawien her. Selbst wenn Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion gewonnen hätte, wäre es völlig unmöglich gewesen, diese Landmasse, bevölkert von Partisanen, Kosaken und Widerstandskämpfern, unter Kontrolle zu halten. Zudem waren auf dem Höhepunkt des Krieges schon 14 europäische Länder besetzt. Auch das verschlang Ressourcen. Und der Kriegseintritt der USA war nur noch eine Frage der Zeit.
Es war das schiere Hitler´sche Unmaß, an dem sein Krieg scheitern mußte.
Stalin hatte keine Millionen von Soldaten an der Grenze! Das war NS-Propaganda. Stalin war erstaunlicherweise völlig überrascht von Hitlers Angriff! Glaubte den ersten Meldungen nicht einmal! Die Präventivkriegsthese ist Teil des Geschichtsrevisionismus des deutschen Rechtsextremismus, der auf die Relativierung oder Leugnung der Kriegsschuld und der Verbrechen NS-Deutschlands zielt. Hitler träumte schon in seinem Buch "Mein Kampf" von der Eroberung von Lebensraum im Osten. Damit meinte er definitiv nicht nur Polen sondern auch die ehemalige Sowjetunion.
Rein gar nichts. Es ist so wies ist.
Wir können sowas nicht ändern und wenn es doch ändern können dann ist das gut (gute Absichten)