Wieso zittern Alkoholkranke ohne Alkohol und wiese hört das Zittern auf, wenn sie wieder was trinken?

11 Antworten

Alle gesunden Menschen zittern unter bestimmten Umständen mehr oder weniger, man nennt diesen Tremor den physiologischen Tremor.

Dieser Tremor ist gutartig, und hat eine hohe Frequenz sowie eine niedrige Amplitude. Er ist meist mit dem bloßen Auge nicht sichtbar.

Bei manchen Krankheiten oder Zuständen kommt es zu einer Zunahme des physiologischen Tremors.

Beispiele sind Unterzuckerung, bestimmte Medikamente, Koffein, Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose), Phäochromozytome, Katecholamininfusionen, Methylxanthingabe, Drogenentzug, Alkoholentzug und -intoxikation.

Viele Medikamente rufen einen Tremor unterschiedlicher Frequenz hervor, indem sie an verschiedenen Stellen des zentralen und peripheren Nervensystems angreifen.

Auch der Entzug von tremordämpfenden Substanzen kann Tremor auslösen, z. B. Alkohol.

http://www.neuro24.de/trmordas_erbliche_zittern.htm

Beim Alkohol trinken schüttet der Körper Endorphine aus.
Die Andockstellen geben eine Botschaft weiter. Wenn Alkohol dort dämpfend andockt, erhöht die Nervenzelle die Zahl der Andockstellen. Die Nervenzellen können außerdem die Zahl der Ionen-Kanälchen für Calcium weiter oder enger stellen. Je mehr Calciom-Ionen, desto erregter die Zelle. Die Nervenzelle kann sogar die Anzahl der Ionen-Kanälchen erhöhen. Nur unter Alkohol reagiert die Nervenzelle jetzt normal! Fällt der Alkohol weg, kommt es zu einer Übererregung (Zittern, Durchfall, Übererregbarkeit, Schlaflosigkeit).

Weil Alkohol auch ein Nervengift ist. Bei Nüchternheit fühlen sich die Nerven immer unwohler und spielen verrückt

Das Zittern ist eine Entzugserscheinung bei Alkoholismus in der kritischen Phase, ebenso wie beispielsweise Schweißausbrüche o.ä.

Ich hab jahrelang mit einem Alkoholiker zusammen gelebt. Das Zittern sind Erscheinungen des kalten Entzugs. Später kommen dann Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit und Wahnvorstellungen dazu. Das ist im Endeffekt wie bei einem Junkie, der den nächsten Schuss braucht.