Werden wenn ich konvertiere meine vorherigen Sünden verziehen?

Da es ja nicht dich betrifft, sondern du willst es nur wissen:

Wenn jemand konvertiert, dann überlegt er sich das genau und informiert sich über die Religion, die er annehmen will, in allen Einzelheiten.

Und der weiß es dann auch genau.

Die namentliche (nach außen dokumentierte) Konvertierung kann immer erfolgen. Sie hat keinen Einfluß auf Vergebung oder auf Schuld/Sünde. Du kannst ja auch die Staatsbürgerschaft wechseln, ohne dass der Wechsel Deine bisherigen Gesetzes-übertretungen wegwischt, unabhängig davon, ob diese Gesetzesübertretungen bereits bestraft wurden oder nicht. Deine Vergangenheit kannst Du nicht ablegen, wie einen Mantel.

Man kann eine Person mit der Waffe zwingen, ein Gebet zu sprechen. Man kann aber niemanden zwingen den Inhalt des Gebetes bzw. an Gott zu glauben. Das Äussere entspricht nicht automatisch auch der inneren Einstellung.

Sünde ist ein Begriff, der im Islam und im Christentum eine völlig verschiedene Bedeutung hat. Im Islam muß man durch gute Werke versuchen, die schlechten Taten irgendwie auszugleichen. Ob es gelingt, ist zweifelhaft.

Im Christentum ist Sünde nicht (nur) das Lügen, Stehlen, Ehe brechen, Morden etc., sondern die Ablehnung von Gottes Hand, die durch Jesus Christus dem Menschen angeboten wird. Du bist nicht Deutsche, weil Du Deutsch sprichst. Sondern Du sprichst Deutsch, weil Du Deutsche bist. Im Christentum sind alle Menschen Sünder, wenn und weil sie keine geheilte Beziehung zu Gott haben. Die ungeheilte Beziehung zu Gott ist die Ursache der Sünde.

Man könnte auch sagen: Lisa Müller kann noch so sehr die Regeln der Familie Huber akzeptieren und sorgfältig befolgen, (==> Versuche im Islam) so gehört sie dennoch nicht zur Familie Huber. Lisa Müller wird immer eine Müller sein und bleiben, es sei denn, sie wird in die Familie Huber aufgenommen, sozusagen adoptiert (==> der Weg im Christentum). Will Lisa Huber, geborene Müller, die Familie Huber verlassen, so verliert sie auch alles, was ihr durch die Adoption geschenkt wurde.

Im Islam gibt es Taten, die nicht als Sünde bezeichnet werden (Gesetzlichkeit = Regeln, nach denen sich der Mensch versucht, sich selbst von Sünde rein zu waschen) - jedoch im Christentum - und umgekehrt.

Ein Wechsel vom Christentum zum Islam ist also ein "bißchen" differenzierter zu betrachten, als es auf ersten Blick aussieht.

Ja, sündenfrei, wie neu geboren :-) Die vorherigen Sünden werden verziehen. Natürlich sollte man die dann nicht weiterhin machen. Denn ab dann zählen die natürlich.

Vorherige Sünden sind natürlich auch kein Hinderungsgrund, um zu konvertieren. Sonst gäbe es vermutlich wenig Konvertiten. Auch die ersten Gefährten des Propheten waren nicht sündenfrei, als sie Muslim wurden.

Da das in den Kommentaren schon angemerkt wurde, schreibe ich das hier noch einmal hinein. Als Sünde zählt die Tat, nicht der Status. Und die Sünde, also die Tat, wird vergeben. Das betrifft beispielsweise Jungfräulichkeit oder auch Tattoos. Ersteres lässt sich nicht wiederherstellen, zweiteres nicht loswerden. Das ist aber irrelevant, da ja die Tat an sich verziehen wird, und die Folgen zu tragen ja keine neue Tat/Sünde nach der Konversion darstellt.

Du kannst konvertieren, wann immer du möchtest. Niemand kann es dir verbieten.

Nein, dann tauschst Du nur ein Märchen gegen ein anderes aus. Faktisch hat das null Auswirkungen.