warum ist champagner teurer als sekt?
vom geschmack her ist es ja nicht viel besser. aber warum soviel teurer?
6 Antworten
Weil das Herstellungsverfahren sehr speziell und aufwändig ist... muss z.B. laufend gerüttelt werden, das Zeuchs. http://de.wikipedia.org/wiki/Champagner#R.C3.BCtteln
Hallo,
zu Deiner Frage:
“Warum ist Champagner teurer als Sekt?“
Die Antwort in Kurzform: Weil Champagner herzustellen wesentlich aufwendiger ist. Viele Prozesse sind bei der Champagnerherstellung Handarbeit, während bei der Sektherstellung sich das meiste maschinell vollzieht. Der Herstellungsprozess von Champagner ist um ein vielfaches aufwendiger und langwieriger, als die Herstellung von Sekt.
Der geschmackliche Unterschied zwischen Sekt und Champagner ist gewaltig. Sekt hat kein erwähnenswertes Bukett. Ein guter Champagner hingegen hat ein vielschichtiges Bukett, mit Duftnuancen, die sehr facettenreich sein können.
Allerdings gibt es sowohl bei Champagner als auch bei Sekt große Unterschiede. Ein guter Champagner stellt einen hohen Genuss dar. Leider wird Champagner in Deutschland nach wie vor oft aus Prestige Gründen getrunken. Dabei rückt der Genuss in den Hintergrund. Deswegen wird in Deutschland in der Regel zu bekannten Sorten gegriffen, zu den Globalplayern, wie Moet, auch wenn es Massenware ist. Jeder kennt zumindest den Namen. Das verleitet zu einer Kaufentscheidung.
Im Herstellungsland des Champagner, also in Frankreich, ist es anders. Hier steht der Genuss im Vordergrund. Das ist ein Grund von verschiedenen, warum in Frankreich Winzerchampagner bevorzugt werden. In Frankreich sind diese mit Abstand die beliebtesten Champagner. So kommen Champagnerwinzer auch ohne ein nennenswertes Marketingbudget aus. Dabei zählt ausschließlich die Qualität.
Auch bei Champagner gibt es eine Klassifizierung. Die hochwertigen Grand Cru und Premier Cru Champagner finden sich jedoch fast ausschließlich unter den Winzerchampagner.
Hier 3 wesentliche Unterschiede zwischen Champagner und Sekt:
- Traubenlese: Für Champagner werden die Trauben ausschließlich in Handarbeit gelesen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. - - - Für Sekt findet meistens eine maschinelle Lese statt.
- 1. Gärungsprozess: Die Grundweine für die späteren Champagner werden teilweise in Edelstahltanks hergestellt, wobei viele Champagner mittlerweile in 225L Eiche Fässern (Barrique) ausgebaut werden. Der Prozess dauert bis zu einem Jahr. - - - Für Sekt ist der 1. Gärungsprozess in der Regel nach wenigen Wochen abgeschlossen.
- 2. Gärungsprozess: Für Champagner findet der 2. Gärungsprozess ausschließlich in der Flasche statt, wo er auch verbleibt. Das ist gesetzlich vorgeschrieben, ebenso die Mindestdauer, für jahrgangslose Champagner 18 Monate (findet sich höchstens bei Discounterchampagner, sonst in der Regel mindestens 2-3 Jahre und für Jahrgangschampagner 36 Monate oft wesentlich länger. Eine Reifezeit bei gutem Champagner, von 5 bis über 10 Jahre ist keine Seltenheit. - - - Für Sekt ist eine Mindestreifezeit von 3 Monaten vorgeschrieben, bei einer sogenannten Flaschengärung 9 Monate. Flaschengärung bei Sekt bedeutet jedoch, dass der Sekt anschließend aus den Flaschen wieder in große Tanks zurück gefüllt wird um ihn zu schönen und geschmacklich anzugleichen.
Das waren lediglich 3 herausgestellte Unterschiede, von tatsächlich wesentlich mehr, die den Preisunterschied ausmachen.
Die Unterschiede sind so gravierend, dass der Preisunterschied mehr als gerechtfertigt ist.
Sekt herzustellen ist relativ einfach und der Prozess bis zur verkaufsfertigen Flasche vollzieht sich recht schnell.
Bevor eine Flasche Champagner verkauft werden kann, vergehen von der Traubenlese bis zur Etikettierung mindestens 2,5 Jahre, in der Regel jedoch eher 4 bis 6 Jahre oder noch wesentlich längere Zeiten.
Guter Champagner muss jedoch nicht teuer sein. Wer von den Globalplayern abweicht, hin zu Winzerchampagner, kann bei Flaschenpreise (in Deutschland) von durchaus ab ca. 20€ aufwärts fündig werden.
Während Champagnerwinzer ihre Champagner ausschließlich aus den eigens angebauten und gelesenen Trauben herstellt, kaufen die Globalplayer, wie Moet, bis zu 90% der benötigten Trauben auf. Dieser Fakt und natürlich der Bekanntheitsgrad der Globalplayer machen den Unterschied im Preis aus.
Winzerchampagner werden mittlerweile zunehmend auch in Deutschland angeboten, auch wenn im Vergleich zu Champagner der weltweit agierenden Champagnerhäuser der Anteil an Winzerchampagner sehr gering ist.
Ein gutes Angebot an Winzerchampagner findet sich beispielsweise bei ChampagnerWorld, ein Importeur, der sich auf Winzerchampagner spezialisiert hat. Dort kaufe ich am liebsten meine Champagner.
Wer tiefer in die Thematik einsteigen möchte, es gibt ein gutes Champagner Wiki unter:
https://www.champagner.world/wiki
Dort lassen sich viele Details, über Traubensorten, Cuvée, Herstellung etc. nachlesen.
Champagner steht für Genuss. Deswegen sollte man nicht auf billige Discounter Champagner zurückgreifen. Bereits die Champagnertrauben die für eine Flasche benötigt werden, erreichen den Preis, der bei Discountern als Verkaufspreis ausgerufen wird. Solche Champagner erfüllen die Mindestanforderungen an Champagner, mehr aber auch nicht. Die Qualität ist oft stark schwankend. Da die Flaschen über längere Zeit in den Regalen stehend, Licht und Wärme ausgesetzt sind, darf es nicht verwundern, wenn der Geschmack nicht überzeugt.
Gruß, RayAnderson 😏
die champagne ist klein... und die nachfrage hoch
Weil Champagner nur in bestimmten Regionen angebaut werden darf und Sekt kann sich jeder schimpfen.
Weil die Franzosen eben viiieeeel geschäftstüchtiger mit ihrer Plörre sind.
Das ist so gemein! Ich würde das gerne mal wieder essen! :)(
Dafür haben wir die original Nürnberger Bratwürstla. ;o)