Türkisch/Deutsche Hochzeit - mit oder ohne Alkohol?
Hallo ihr Lieben,
ich heirate dieses Jahr im August meinen Freund. Wir lassen uns in kleinem Kreis (50 Leute) trauen und feiern anschließend in einem gemütlichen Lokal, in dem ich schon einige Male gearbeitet habe. Wir haben unsere besten Freunde & Freundinnen eingeladen und besonders ich freue mich ganz arg auf die Feier.
Jetzt zur Problematik: Die Familie meines Freundes ist streng muslimisch. Was überhaupt nicht bedeuten soll, dass sie nicht aufgeschlossen sind - ganz im Gegenteil. Ich liebe seine Familie! Alle sind mehr als nur herzlich und ich fühle mich bereits als festes Familienmitlied.
Essenstechnisch haben wirs ganz einfach gehandhabt: Wir planen ausschließlich vegetarisches Essen. Womit ich absolut fein bin. Ich esse selbst kein Fleisch und finde es auch einfach nicht zwingend notwendig - es werden trotzdem sicherlich alle auf ihre Kosten kommen.
Ein weiteres Thema ist Alkohol. Ich habe bereits mit meiner Schwiegermama gesprochen und sie sagt, wenn es "ihre eigene" Feier ist, würde sie sich schon wünschen, dass es keinen Alkohol gibt. Das kann ich einerseits natürlich verstehen, andererseits wird in meiner Familie sehr gerne getrunken und ich denke auch, dass unsere Freund:innen sich über den ein oder anderen Sekt freuen würden.
Ich selbst trinke nicht, mein Freund trinkt - aber natürlich nicht im Beisein seiner Eltern.
Ganz wichtig: Ich will hier bitte keinerlei rassistische Kommentare lesen! Ich akzeptiere den Wunsch der Familie meines Freundes, will aber auch nicht, dass die Stimmung auf der Feier darunter leidet. Ich bin hin und hergerissen.
Wie seht ihrs denn? Würdet ihr trotzdem Alkohol anbieten oder komplett alkoholfrei feiern?
Habe schon überlegt, den gesamten offiziellen Teil unalkoholisch zu machen und dann nach dem Essen, wenns ans Feiern geht, die Bar zu eröffnen?
Ich kann mir auch vorstellen, dass mein Chef nicht so begeistert ist, wenn ich ihm sage, dass wir ausschließlich unalkoholische Getränke verzehren werden. Das wird für ihn dann ja viel weniger rentabel.
Naja.
Bin gespannt auf eure Meinung :)
10 Antworten
ohneeee
Also ich sag's ganz offen, wenn ich einer deiner Freunde wäre und ich esse normal Fleisch und trinke normal Alkohol, dann würde der Verzicht auf BEIDES schon meine Laune ein wenig dämpfen.
Ich weiß nicht, wie bei euch die Abrechnung der Speisen und Getränke geplant ist, aber da die Hochzeits-Location ohnehin ein Lokal ist, wäre es doch am einfachsten, die benötigten Getränkemengen nur ungefähr vorab dem Wirt bekannt zu geben und letzendlich kann sich jeder Gast bestellen, was er selbst möchte.
Es geht doch nur um Anpassung: Einmal wird kein Fleisch (oder nur Bestimmte Sorten) konsumiert und einmal wird kein Alkohol konsumiert. Es kommt so rüber als würdest du dich seiner Familie anpassen, andersrum ist das anscheinend nicht möglich.
Denn ganz objektiv: Was spricht dagegen Alkohl anzubieten? Fühlt sich jemand beleidigt?
Das würde ich an eurer Stelle nicht tun. Denn dann sitzen auf der einen Seite die, die den Wunsch des Brautpaares sozusagen respektieren und auf der anderen die, die sich nicht zurückhalten können. Das würde mich als Mensch, der gerne mal ein Gläschen trinkt, beleidigen, weil ich dann nur noch mit schlechtem Gewissen Alkohol trinken könnte. Da fände ich sogar einen kompletten Verzicht auf Alkohol auf der Feier besser.
Ohne Alkohol
Ich verstehe das Problem nicht. Natürlich sollte bei einer Hochzeit Alkohol angeboten werden, aber es muss ihn ja keiner trinken. Es kommen also alle auf ihre Kosten.
ANDEREN Alkohol vorzuenthalten, nur weil man selbst keinen trinkt, zeugt schon von arger Intoleranz.
Mit Alkohol
Er meinte, für ihn ist beides kein Problem. Ich habe überlegt, auf die Einladungen zu schreiben, dass wir bitten, auf Alkohol zu verzichten und dann kann man ja ggf. beim "inoffiziellen" Teil, kurz sagen, dass man jetzt gerne auch alkoholische Getränke konsumieren kann