Warum ist mein Speichel zäh und dickflüssig?

5 Antworten

Der Speichel ist "zäh und dickflüssig" geworden, empfindest Du auch eine Art Mundtrockenheit? Wenn ja, dann könnte es sich um eine (meist chronische) Entzündung von Speicheldrüsen bzw. der sogenannten "serösen" Drüsen handeln. Man spricht in einem solchen Falle von einem "Sjögren-Syndrom", das aber der Arzt und auch der Zahnarzt (!) untersuchen und diagnostizieren kann. Es würde zu weit führen, hierüber weiter auszuholen.

Ganz allgemein erfolgt die Steuerung der Speichelsekretion über das vegetative Nervensystem. Die großen Speicheldrüsen (Glandulae salivatoriae majores) sind eigenständige Organe mit eigener Begrenzung [Ohrspeicheldrüse, Unterkieferspeicheldrüse, Unterzungenspeicheldrüse = das hat ja woruda schon beschrieben], die kleinen Speicheldrüsen (Glandulae salivatoriae minores) sind in die Schleimhaut der Mundhöhle eingebettet [Lippendrüsen, Wangendrüsen, sogenannte "Mahlzahndrüsen", Gaumendrüsen, Zungendrüsen].

Sollten z.B. auch die Augen als trocken empfunden werden, wiegesagt die Mundschleimhaut ebenfalls, dann kann der Arzt einen sogenannten "Schirmer-Test" vornehmen (tut nicht weh! Dient der Messung der Tränenflüssigkeit), zur weiteren Diagnostik kann dann auch eine Laboruntersuchung über die Blutsenkungsgeschwindigkeit = BSG und, was ich für sinnvoll hielte, ein Test auf nukleäre Antikörper = ANA erfolgen. Ist ein kleiner, schmerzloser Aufwand, kann aber viel aussagen.

Um die Speichelaktivität zu erhöhen, kann man Kaugummi kauen (wenn man es mag) oder saure Bonbons lutschen, dazu möglichst viel trinken (Tee). Wenn keine Besserung eintritt, nicht lang warten, den Hausarzt (oder wie ich schon sagte auch den Zahnarzt) aufsuchen. Gute Besserung!

Der menschliche Speichel wird in den Speicheldrüsen produziert. Alle Speicheldrüsen zusammen produzieren täglich bei einem gesunden Menschen ca. 1,5 l Speichel. Hauptsächlich geschieht dies in drei paarig angelegten Drüsen:

  • Unterkieferdrüse (Glandula submandibularis) zu 70 %
  • Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) zu 25 %
  • Unterzungendrüse (Glandula sublingualis) zu 5 %

Zusammensetzung und Menge des Speichels verändern sich mit der Beschaffenheit der aufgenommenen Nahrung. Trockene Speisen erhöhen die Produktion von dünnflüssigem Spülspeichel während die Aufnahme von flüssigkeitshaltigen Speisen die Abgabe des viskösen Verdauungsspeichels anregen. Auch ohne Nahrungsaufnahme findet immer eine geringe Ruhesekretion von Mundspeichel statt.

Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Mundtrockenheit hervorrufen können. Dabei ist entweder die Speichelmenge infolge der Unterfunktion der Speicheldrüsen vermindert oder die Speichelzusammensetzung verändert.

  1. Bestrahlungstherapie von Kopf und Hals: verursacht schwere und teilweise irreversible Schäden der Speicheldrüsen. 24 Stunden nach Verabreichung der Strahlendosis kann ein Rückgang der Fließrate des Ruhespeichels der Ohrspeicheldrüse um 50 %, bei höherer Strahlendosis sogar um 90 % eintreten.
  2. Chemotherapie: hemmt die Zellteilung und daraus resultierend die Zellerneuerung auch im Bereich der Mundschleimhäute und Speicheldrüsen.
  3. Autoimmunerkrankungen: Nach der rheumatoiden Arthritis ist das Sjögren-Syndrom (SS) die am häufigsten auftretende rheumatische Erkrankung. Es verursacht Veränderungen der Tränen-, Speichel- und Schleimdrüsen. Das Syndrom tritt häufiger bei Frauen auf (9:1) und wird überwiegend bei Patienten in einem Alter über 40 Jahren beobachtet. Eine Xerostomie tritt bei mehr als 90 % dieser Patienten auf.
  4. Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus (z.T. bedingt durch Störung des autonomen Nervensystems)
  5. Etwa 400 Medikamente haben als Nebenwirkung die Mundtrockenheit. Dazu gehören Diuretika, Antidepressiva, Analgetika (z.B. Morphin) etc. Im allgemeinen bessert sich die durch Medikamente hervorgerufene Mundtrockenheit nach deren Absetzen.
  6. mangelnde Flüssigkeitszufuhr z.B. wegen verminderten Durstgefühls im Alter

Dass die Mundtrockenheit keinesfalls eine Seltenheit ist zeigen zahlreiche Untersuchungen. Nach einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahre 2003 leiden 11% der Bundesbürger an Mundtrockenheit. In der Altersgruppe von 61-79 Jahren steigt dieser Anteil sogar auf 21 %!


Jessy20010  24.07.2018, 10:15

7. Speed genommen

Es kann sein, dass du zu wenig trinkst. Du kannst die Speichelproduktion ein wenig ankurbeln, wenn du z. Bsp. saure Drops oder sura gurken isst. Auch die einnahme bestimmter Medikamente (Ibuprofen und Antidepressiva) haben die Nebenwirkung Mundtrockenheit. Du solltest auf jeden Fall deinen Arzt aufsuchen und ein Blutbild erstellen lassen. Wenn der Elektrolytehaushalt durcheinander geraten ist, können sich auch kleine Kristalle oder sogar Speichelsteine in der Speicheldrüse bilden.

Achte mal drauf, ob du über den Tag genügend trinkst, 2- 3 l sollten es schon sein, und geh' ansonsten zum Arzt, bessert sich nix.

besser du besuchst einen arzt als du glaubst ein paar laien aus dem internet


Qlimaxboy92 
Beitragsersteller
 25.09.2010, 18:03

Ja, da hast du zwar recht, aber ich frag lieber mal hier bei solchen Kleinigkeiten. Denn wenn es was kleines ist gibt es vielleicht alte Hausrezepte dagegen wie Tee oder so... ;)