Sollte Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit in Deutschland nur noch verdeckt erlaubt sein – zum Schutz von Kindern und Jugendlichen?
In Deutschland ist es legal, Alkohol offen in der Öffentlichkeit zu trinken – auf der Straße, im Park oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. In Ländern wie den USA hingegen ist das Trinken in der Öffentlichkeit streng reguliert. Alkohol darf dort oft nur in speziell lizenzierten Lokalen oder sogenannten “Liquor Stores” verkauft werden, und offener Konsum auf öffentlichen Straßen ist in vielen Bundesstaaten verboten oder nur erlaubt, wenn das Getränk verdeckt ist, z. B. in einer Papiertüte.
Diese Maßnahmen zeigen Wirkung: In den USA gibt es deutlich weniger Alkoholtote im Vergleich zu Deutschland. Der kontrollierte Zugang und die restriktivere Haltung gegenüber öffentlichem Trinken tragen dazu bei, Alkohol als weniger selbstverständlichen Teil des Alltags erscheinen zu lassen – besonders für Kinder und Jugendliche.
Angesichts der jährlich tausenden Todesfälle durch Alkoholmissbrauch in Deutschland stellt sich die Frage: Sollte auch hierzulande der offene Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum stärker eingeschränkt werden, um Kinder zu schützen und langfristig eine gesündere gesellschaftliche Haltung zum Thema Alkohol zu fördern?
6 Antworten
Als Jugendliche haben wir uns auf einem Platz getroffen und dabei auch Alkohol getrunken. Wobei das nie schlimm ausgeartet ist. Das gönne ich den jungen Leuten auch, das sind deshalb doch nicht alles Abhängige. Auch auf dem Land gehört das auch heute noch zur Dorfkultur.
Es mag an Bahnhöfen oder Spielplätzen oder auch vor und nach Fußballspielen Probleme geben. Aber pauschal würde ich das nicht verbieten wollen.
Nein.
Eine zunehmend sterile Gesellschaft ist absolut nicht das, was mit dem Leben in der Welt zu tun hat.
Man findet für alles Gegenbeispiele (USA)... ich laufe lieber mit nem Bier durch die Straße und sehe andere Leute dies gleichtun als mit Wummen.
Es hat doch jeder die freie Entscheidung, man darf nicht zu sensibel sein oder zu geschützt leben. Das ist eben kein Leben.
Und Meinungen sollten nie Gesetz werden... denn dann würde mein Gesetz das Verbot von Muckibuden werden... all diese Sportverletzungen, teuer und grausig... igitt.
Freiheit bedeutet Verantwortung.
Mit 16 habe ich an einem Schüleraustausch meiner Schule mit unserer Partnerschule in den USA teilgenommen. Also so ein Modell, wo man jemanden für ein paar Wochen bei sich zu Hause aufnimmt und dann im Gegenzug dort bei der Familie für ein paar Wochen wohnt, in der Gruppe.
Für uns deutsche Schüler*innen war damals Alkoholkonsum bei Parties etwas, was wir halt schon kannten und womit wir auch schon (mehr oder weniger gut, wie eben in dem Alter üblich ;)) umgehen konnten. Auch war der Reiz des Verbotenen für uns einfach nicht da. Ja, wir haben auch MAL übertrieben, aber eben bei weitem nicht immer und auch nicht in einem potentiell gefährlichen Maß.
Bei den Austauschschüler*innen aus den so strengen USA sah das KOMPLETT anders aus! Sobald sie irgendwo an Alkohol kamen, wurde es exzessiv, da gab es kein Halten mehr, da wurde reingeschüttet, bis nix mehr ging (oder nix mehr da war). Wirklich ohne jedes Maß, ohne jede gesunde Selbsteinschätzung, einfach nur "gib ihm". Übrigens auch in den USA selbst. Es ist nämlich keineswegs so, dass Jugendliche dort nicht an Alkohol kommen, wenn sie wollen. Die Lösung sind gut organisierte Dealer-Strukturen...
Durch diese Erfahrung halte ich sehr wenig von Ansätzen, die auf Verbote abzielen. Stattdessen sehe ich vor allem eine Verantwortung bei den Erwachsenen einer Gesellschaft, es gut und besser vorzuleben. Und hier kann sich ja mal jeder selbst fragen, wann er oder sie zuletzt bei der Familienfeier jemanden "animiert" hat, vielleicht doch wenigstens ein Gläschen Sekt zum Anstoßen mitzutrinken. Oder den Sekt zur Feier eines Geburtstages oder so im Büro rausgeholt hat. Oder in Richtung einer Frau, die nicht am "gemütlichen Umtrunk" teilnehmen wollte, eine Schwangerschaft angedichtet hat...
Ich bin grundsätzlich gegen Verbote. Besonders mit dem Argument "Schutz für Kinder und Jugendliche".
Wenn Kinder und Jugendliche Alkohol konsumieren wollen, dann finden sie auch Mittel und Wege an Alkohol heranzukommen. Da würde ein Verbot in der Öffentlichkeit nichts nutzen.
Kinder und Jugendliche müssen auch nicht ständig in Watte gepackt werden und vor allem Alltäglichen abgeschirmt werden. Das führt nur dazu, dass aus Kindern und Jugendlichen ängstliche und unsichere Menschen werden, welche nichts im Leben auf die Kette kriegen.
Nein, halte ich für Unverhältnismäßig (kein Alkoholkonsum im direkten Umfeld von Schulen, Kindergärten udn Spielplätzen innerhalb bestimmter Zeiten wäre noch vertretbar, ein allgemeines Verbot von öffentlichem Konsum imo nicht).