Drogenproblem?

6 Antworten

Hallo,

deine Frage klingt für mich besorgniserregend. Dass du an Nichts mehr so richtig Spaß haben kannst und am Ende zu Drogen greifst, obwohl du es dir anders wünschen würdest, muss für dich sehr frustrierend sein.

Wenn du aus dieser Spirale ausbrechen möchtest und es aus eigener Kraft nicht schaffst, gibt es viele Möglichkeiten, dir professionelle Hilfe zu suchen. Vielleicht gibt es in deine Nähe eine (Sucht-)Beratungsstelle, wo du kostenlose Beratung in Anspruch nehmen kannst. Falls dir dieser Schritt noch zu weit ist, könntest du dich auch auf www.digisucht.de anmelden. Dort kannst du online professionelle Hilfe bekommen.

Falls dir diese Infos nicht weitergeholfen haben, kannst du mir gerne auch eine Nachricht schreiben und mir etwas mehr von deiner Situation schildern.

Kurze Info zu mir: Ich gehöre zu einem Team professioneller Sozialarbeiter*innen, die aufsuchend im Netz unterwegs sind. Dabei versuchen wir User*innen unterstützend und beratend zur Seite zu stehen, im Besonderen zum Thema Sucht und Konsum. Unser Angebot ist selbstverständlich kostenfrei und anonym.

LG Lena

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Mitarbeiter*innen bei der Drogenhilfe Schwaben

Dauerhafter Drogenkonsum verändert auch die Psyche, das ist klar.

Du solltest Dich aber fragen was Henne und was Ei ist. War das früher echt nur Spaß - oder steckte vielleicht doch ein innerer Mangel dahinter, der Dir vielleicht einfach nicht bewusst war?

Du sagst nach dem Benzo-Entzug bist Du von nichts mehr körperlich abhängig. Aber trotzdem hältst Du es psychisch nicht ohne diverse Drogen aus, obwohl Du die negativen Auswirkungen erkennst.

Ich würde Dir zu einer mehrmonatigen Langzeittherapie raten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Blogger zur Drogenpolitik, ehemals Co-Admin im LdT

Hey Thisdown9,

Aus deiner Beschreibung geht hervor, dass du zwar keine körperliche, aber eine starke psychische Abhängigkeit von verschiedenen Drogen entwickelt hast. Diese psychische Abhängigkeit führt oft zu einem Gefühl der Isolation und Entfremdung, wie du es beschreibst. Es ist also verständlich, dass du dich von deinem früheren Selbst entfremdet fühlst und Schwierigkeiten hast, ohne Drogen zurechtzukommen. Außerdem können deine zunehmende Isolation und die Abneigung gegen andere Menschen auch Symptome der psychischen Belastung sein, unter der du aktuell stehst. Es ist wichtig, dass du weißt, dass du nicht allein bist und dass es Wege aus dieser Situation gibt.

Ich würde dir dringend empfehlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein:e Therapeut:in oder eine Beratungsstelle kann dir dabei helfen, die Gründe für deinen ausufernden Konsum zu verstehen und daran gebunden Strategien zu entwickeln, um wieder ohne Drogen klarzukommen. Auf der Beratungsplattform DigiSucht kannst du zum Beispiel kostenlos und anonym Kontakt zur Onlineberatung von Suchtberatungsstellen in deiner Nähe aufbauen. Es kann ein erster großer Schritt in Richtung Veränderung sein, sich dort über die Möglichkeiten einer Suchtbehandlungen zu informieren (ambulant, stationär, welche Schwerpunkte etc.). 

Zusätzlich könnte eine Selbsthilfegruppe eine wertvolle Ressource für dich sein. In solchen Gruppen treffen sich Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, um Unterstützung und Verständnis zu finden. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Schwierigkeiten erlebt haben, kann sehr entlastend sein und dir neue Perspektiven aufzeigen. Kontakt zu einem guten Selbsthilfenetzwerk findest du z.B. unter https://www.freundeskreise-sucht.de oder auch bei einer lokalen Suchtberatungsstelle in deiner Nähe. 

Es ist auf jedenfall kein Zeichen von Schwäche, Hilfe zu suchen, sondern ein mutiger Schritt in Richtung Besserung und Wiedererlangung deiner Selbstständigkeit. Und diesen Weg musst du nicht allein gehen. Hilfe ist verfügbar, und der erste Schritt dahin ist zwar oft der schwierigste, aber auch der wichtigste.

Ich wünsche Dir alles Gute,

viele Grüße,

sandro von mudrastreetwork / DigiStreet 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite als Sozialarbeiter in der Drogenberatung

Das wirst du nur mit einem vernünftigen, professionellen Entzug hin bekommen und auch nur dann, wenn du danach die Finger von SÄMTLICHEN Rauschmitteln lässt.

Das wird aber nix werden solange du dein Problem immer noch versuchst so klein zu reden. Von wegen "bin ja nicht abhängig" oder es sind ja "nur" so und so welche Stoffe

Dann begib dich erneut in Entzug (und dort wirst du feststellen, dass auch der Körper bereits abhängig ist) und bleibe dann auch dabei, wenn du den überstanden hast.

Du bist aktuell auf dem Weg ganz nach unten.