Alkohol oder ich?

7 Antworten

Er ist alkoholabhängig - süchtig nach Alkohol. Wenn er nicht trinkt, wird es ihm durch die zunehmenden Entzugserscheinungen schlechter gehen, bis er doch wieder trinkt. Es sei denn, er hat den festen Willen aufzuhören, den Entzug durch zu stehen und dann clean zu bleiben - lebenslang. Viele schaffen es nicht und werden irgendwann rückfällig.

Ein Süchtiger, der sein Suchtmittel braucht, wird alles tun, um an das Suchtmittel ran zu kommen. Er wird heimlich trinken, wenn Du es ihm verbietest. Er wird sich Verstecke mit Alkoholvorräten anlegen. Er wird womöglich irgendwann seine Arbeit verlieren, sein Geld für Alkohol ausgeben, und wenn sein Geld alle ist, wird er Dir das Wirtschaftsgeld aus dem Portemonnaie und den Kindern die Spargroschen aus dem Sparschwein klauen. Ein Süchtiger lebt irgendwann nur noch in Beziehung zu seiner Sucht. Partner, Familie und Freunde sind dann sowas von nebensächlich.

Sag ihm klipp und klar, dass Du keine Beziehung zu einem Süchtigen willst. Lass Dich auf keine Diskussion ein, von wegen "ich kann jederzeit aufhören" und "später werde ich nicht mehr trinken" und was der Ausflüchte noch mehr sind. Beende die Sache am Besten gleich und konsequent.

Das ist wirklich eine Menge Alkohol und wenn er das täglich trinkt, braucht er das auch.

Du kannst das entweder akzeptieren und damit leben, oder du machst einen klaren Schnitt.

Ja kannst du, und es wird unschön werden.
Für euch beide.

Wenn er sein Leben einigermaßen auf die Reihe bekommt,
daher ein funktionaler Alkoholiker ist, kannst du sogar eine Weile mit ihm auskommen, nur auf dauer wird sein Körper das nicht mitmachen, und du wirst ihm dann beim langsamen krepieren zusehen müssen.

Wenn du allerdings weder Kinder noch größere Errungenschaften für die Zukunft planst, muss dich dies ja nicht unbedingt abschrecken.

Vielleicht kannst du ihn ja wenigstens dazu bewegen weniger zu trinken. Das wäre ein Kompromiss.

Hallo!

Geh mal zu Al-Anon. Das ist eine Selbsthilfegemeinschaft für Menschen, die Probleme durch die Folgen des Alkoholismus eines Angehörigen oder Freundes haben.

Dann kannst du selbst entscheiden, ob es dir das wert ist.

Wenn er jeden Tag eine Flasche Wodka trinkt, ist er alkoholabhängig und selbst wenn er sich für Dich entscheiden sollte, wird er weitertrinken

Die Wahl müßte also besser heißten: entweder Entzug und Therapie oder ich - alles andere funktioniert nicht


Dreistgeist  03.09.2017, 21:49

Erklär mir mal bitte warum eine Sucht einer Beziehung generell im Wege steht.

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Midgarden  03.09.2017, 21:55
@Dreistgeist

Weil die Sucht keine Moral kennt - um an seinen "Stoff" zu kommen, verniedlicht / verheimlicht ein Süchtiger seine Sucht, wird lügen und betrügen, um seine Sucht kurzzeitig befriedigen zu können, vielleicht auch zu kriminellen Strategien greifen.

Das sind Haltungen und Verhaltensweisen, die den Partner (der ja immer glaubt, durch seine Mithilfe von der Sucht abzubringen) nach und nach kaputt machen.

Beziehung beruht auf dem Fundament der Zuneigung und des Vertrauens und vertrauen kann man in Bezug auf die Sucht keinem Süchtigen, der nicht schon den harten Weg über Entzug und Therapie gegangen ist

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