Wie verarbeite ich ein traumatisches Erlebnis?
Hallo,
Vor 2 Jahren wurde ich von einem Mann unter Alkoholeinfluss sexuell benutzt. Deswegen, und auch zum Glück, kann ich mich nur stückchenweise daran erinnern.
Mir fällt es wirklich schwer, überhaupt drüber nachzudenken und überhaupt erst drüber zu reden. Aber dennoch, jetzt nach 2 Jahren, nachdem ich eben, 4 Uhr nachts, im Bett hockte und versucht habe herauszufinden, wie genau das passiert ist, habe ich das Gefühl bekommen, dass ich mich am besten fühlen würde, wenn ich das jetzt anonym aufschreibe. Ich will keinen Fall aufrollen, ich will nicht, dass die Leute es wissen, ich will, dass ich es überwinde oder am besten für immer vergesse.
Aber wie soll das gehen? Psychotherapeuten ziehe ich nicht in Betracht, denn ich habe Angst vor jeglicher Beurteilung und jeglicher Kenntnisnahme.
Und mit sexuell benutzt meine ich Geschlechtsverkehr..
Danke für Alles schon mal.
12 Antworten
Es gibt keinen anderen Weg, als eine gute Psychologin oder guter Psychologe. Psychologen verschreiben keine Medikamente. Dürfen sie nicht. Psychiater hingegen schon und da musst du wirklich nicht hin. Da würde ich dich auch davor warnen.
Es gibt Dinge, die müssen aufgearbeitet werden. Wenn du sie verdrängst, dann werden sie immer bleiben und dich quälen. Zusätzlich kann helfen ein Tagebuch zu führen und deine Gefühle aufzuschreiben und dir liebevolle Menschen suchen, mit denen du dich ablenken kannst aber auch mit dem du sprechen kannst.
Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg findest und es dir bald wieder besser geht. Es ist vieles möglich und du kannst einiges erreichen trotz diesem Trauma.
Laien können dir leider helfen. Gerade bei Traumata ist es wichtig, sich in professionelle Hände, also in psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Anders wirst du es leider nicht schaffen. Ein Trauma verschwindet nicht von selbst. Im Gegenteil, deine Probleme können sich sogar verschlimmern.
denn ich habe Angst vor jeglicher Beurteilung und jeglicher Kenntnisnahme.
Der Therapeut ist auf deiner Seite. Er will dir helfen. Außerdem unterliegt er der Schweigepflicht. Deine Ängste sind vollkommen unbegründet. Du mußt versuchen, sie so schnell wie möglich zu überwinden.
Du hast dich überwunden, UNS deine Geschichte zur "Beurteilung und Kenntnisnahme" mitzuteilen. Das war eine richtige Entscheidung und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Was sollte dich jetzt davon abhalten, den zweiten Schritt folgen zu lassen, und sich einem Psychotherapeuten anzuvertrauen???
Hast du Suizidgedanken? Verletzt du dich selbst? Hungerst du? Wenn nicht, gibt es keine Grundlage, dich gegen deinen Willen in irgendeine Klinik einzuweisen
Nein, nichts von Allem. Ein gestörtes Verhältnis zu Essen habe ich zwar aber das ist nichts Schlimmes. Sind nur meine Gedanken. Klassiker halt.
Ich werd stark darüber nachdenken müssen, ob ich diese Entscheidung in Betracht ziehe. Danke für die Hilfe :)
Du hast falsche Vorstellungen von einer Therapie! Eine "Klapse" gibt es nicht. Es gibt Krankhäuser für psychische Erkrankungen wie es Krankenhäuser für Herzinfarkte und Blinddarmentzündungen gibt. Du solltest dich nicht so abwertend äußern. Jeder Mensch kann psychische Probleme bekommn, wie man an deinem Beispiel sehen kann.
Der Therapeut hat ein langjähriges Universitätsstudium und langjährige Berufserfahrungen hinter sich. Er diagnostiziert nicht "irgendeine Krankheit". Ohne Diagnose kann er dich nicht behandeln. Es mag sein, dass du mit seiner Diagnose nicht einverstanden bist. Du kannst dich aber sowieso nicht selbst diagnostizieren und bist Laie! Deshalb kannst du nicht einmal beurteilen, ob die Diagnose richtig ist oder nicht. Überlasse die Diagnose den Experten. Das ist ganz alleine ihre Aufgabe und nicht deine! Du bist Patient.
So schnell wirst du nicht in eine Klinik eingewiesen. Auch das ist eine falsche Vorstellung. Die meisten Therapien erfolgen ambulant. Das entscheidet jedoch der Arzt und es hängt natürlich von der Schwere der Erkrankung ab.
Es ist deine Wahl: Entweder du bist bereit, dir helfen zu lassen und einem Experten zu vertrauen, oder du lebst weiterhin mit deinen psychischen Problemen, die im Laufe der Zeit nicht besser, sondern schlimmer werden. Wenn du dich gegen eine Therapie entscheidst, sind deine Problem ganz offenkundig nicht so schlimm wie du hier vorgibst.
Bei einer Therapie ist es übrigens wichtig, dem Therapeuten ALLES zu erzählen, was dich bewegt. Er kann nicht hellsehen. Weiß er das nicht, kann er die Therapie nicht deinen Bedürfnissen anpassen. Nur so kann eine Therapie ERFOLGREICH verlaufen! Bedenke, dass ihr EIN Team seid und DU deinen Teil der Aufgaben erfüllen mußt = ALLES erzählen.
Irgendwie hört es sich nicht gerade Traumatisiert an benutzt ist nicht gleich Vergewaltigung was man dann sagen würde bei einer Traumatisierung, so wie du es schreibst ist es eher das du zu dicht warst um es genießen zu können was dich belastet.
Echte Traumatisierte Patienten lassen sich vom Weißen Ring betreuen und somit auch Hilfe zur selbsthilfe bekommen sprich therapeutische Hilfe, da du aber das ablehnst und lieber Gutefrage.net dafür nutzt kann das leiden nicht so groß sein.
Sollte es sich um eine Vergewaltigung handeln hier ein link zu einer Seite die echten opfern hilft.
Rede am besten mit wenigstens einer vertrauten Person in deinem Leben darüber. Wenn du eine Beziehung hast und dir was zu weit geht sag ihm was dir passiert ist (wenn du dafür bereit bist). Man denkt immer man sei innerlich stark aber irgendwann zerbricht man wenn man schweigt. Hol dir am besten Hilfe bei einem Psychologen.
Viel Glück dir😘😘
Psychotherapeuten urteilen nicht. Wenn du darunter leidest, könnte es schon helfen, wenn du dich mit dieser Möglichkeit anfreundest.
Es gibt auch Selbsthilfemöglichkeiten, die allerdings alle ihre Grenzen haben. Einen Versuch ist es aber wert. Da wäre z.B. EFT zu nennen, eine kurze Einleitung dazu findest du z.B. hier: https://zeitzuleben.de/eft-bitte-klopfen/
Ich würde dir empfehlen, ein Buch dazu zu kaufen.
Was du auch mal versuchen kannst: Denke über die Sache nach, während du spazieren gehst, und lasse die ganze Zeit deine Augen von links nach rechts gehen und wieder zurück. Das ist eine sehr simple Variante des sogenannten EMDR, das auch von Traumatherapeuten eingesetzt wird, die du gefahrlos anwenden kannst. Wenn du Glück hast, wird es jedes Mal ein Stückchen leichter.
Sollte es dir aber sehr schlecht damit gehen, solltest du dir wirklich professionelle Hilfe holen.
Alles Gute!
Naja mit dem "Angst vor Dies und Jenem" bei Therapeuten meinte ich einfach nur, dass ich nicht mit irgendeiner Krankheit diagnostiziert werden will und man mich irgendwann in ne Klapse steckt wenn ich mich mal wirklich ausheule..