Warum meinte der Therapeut das Zölibat wäre Krank?
Das ist schon länger her, aber ich hatte mal ein Therapeut der meinte versuchen komplett enthaltsam zu leben wäre "Krank".
Und, dass es wichtig sei seine Sexualität auszuleben. Ich sehe das halt nicht so, vor allem aus religiösen Gründen. Sex per se ist nicht böse, aber wenn man nicht verheiratet zu einer Frau ist als Mann, sollte man kein Sex haben, so sehe ich das.
Und masturbieren ist generell eine Sünde. Er meinte meine Einstellung zu Sexualität wäre zu extrem und schädlich, und langfristig würde, dass sehr übel für mich ausgehen, vor allem weil ich damals homosexuelle Neigungen hatte.
Aber gibt es wissenschaftliche Beweise, dass Enthaltsamkeit ungesund ist?
Hat er recht, dass ich mir damit irgendwie schade? Ich wüsste nicht wie.
15 Antworten
Enthaltsamkeit kann nicht ungesund sein. Wenn jemand für sich entschieden hat, enthaltsam zu leben und das auch konsequent durchzieht, wird er davon nicht krank. Er wird auch psychisch stabil bleiben, weil die Person das nun mal so für sich entschieden hat.
Was anderes, vor allem die Psyche betreffend, kann es sein, wenn jemand durch irgendwelche Regeln sich dazu genötigt sieht, enthaltsam zu bleiben, obwohl dies sonst gar nicht seiner Persönlichkeit entspricht. Das ist dann so, wie wenn man ein Leben lang in einem Käfig eingesperrt ist. Das wirkt sich auf jeden Fall negativ auf die Gesundheit aus. Vor allem auf die psychische, wodurch dann auch körperliche Nachteile auftreten können.
Du solltest jetzt nicht auf Anraten Deines Therapeuten mit aktivem Sex anfangen, wenn Du das bisher nicht wolltest. Wenn Du aber bisher nur verzweifelt unterdrückt hast, solltest Du nicht so streng zu Dir sein. Auch nicht aus religiösen Gründen.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, suchst du nach wissenschaftlichen Belegen dafür, dass es ungesund ist, seine Sexualität nicht auszuleben. Ich denke es gibt einige Menschen, die enthaltsam gelebt haben, und dennoch alt wurden. Ob diese auch auf allen Ebenen gesund waren, ist eine andere Frage. Wenn du auf Sexualität verzichtest und sie nur als Mittel zur Fortpflanzung siehst, dann könnte dir das einiges an Lebensqualität nehmen. Wenn dein Glaube dich jedoch für diesen Verlust an Lebensqualität kompensiert, dann könnte es vielleicht sogar ein Gewinn für dich sein. Ich kann nicht sagen, ob du per se einen schlechten Deal damit machst. Aber bedenke, dass du auch wirklich überzeugt von deinem Glauben sein solltest, wenn du solch einen Weg einschlägst. Denn du möchtest ja am ende deines Lebens nicht all die Dinge bereuen, die du dir selbst verboten hast.
Weil aus psychologischer Sicht ein Mensch ein soziales Wesen ist und es sein Zweck aus biologischer SIcht ist, sich zu vermehren. Da kannst du jetzt erwidern, dass es ja auch Homosexuelle gibt, die sich nicht vermehren werden. Das stimmt, aber auch die haben Sex, weil der Trieb eben auch in ihnen ist.
Wenn ich mir deine Frage so durchlese, komme ich zu der Überzeugung, daß DU es bist, der krank ist: Religiöser Wahn.
Aber wir haben ja Religionsfreiheit, und so lange du andere nicht belästigst, soll es egal sein.
Ja, schlauer Mann. Dein Therapeut stützt seine Aussage auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Religiöse Ansichten sind dagegen unwissenschaftlich und nicht mehr zeitgemäß. Wenn zwei oder mehr Menschen, egal welchen Geschlechts, einvernehmlich Sex haben, schadet das niemandem und ist somit völlig unproblematisch.
Warum sollte ich das wollen?