Sex vor der Ehe?

5 Antworten

Hallo ibrahimmueller,

die Bibel äußert sich durchaus zu diesem Thema, wenngleich das nicht unbedingt sofort erkennbar ist. Aus etlichen Stellen geht aber hervor, dass der rechte Platz für die Sexualität innerhalb der Ehe ist und aus diesem Grund fällt z.B. vor- und außerehelicher Sex unter „verbotene sexuelle Beziehungen“ (Hebräer 13:4, BasisBibel). Als Beispiele möchte ich nur drei Bibeltexte anführen, die zeigen, dass es für einen Christen, was den Sex angeht, schon bestimmte Beschränkungen gibt:

"Gott will nämlich, dass ihr heilig seid und euch von sexueller Unmoral [griechisch: pornéia] fernhaltet" (1. Thessa-lonicher 4:3)
Flieht vor sexueller Unmoral [griechisch: pornéia] ! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, ist außerhalb seines Körpers, wer aber sexuelle Unmoral [griechisch: pornéia] treibt, sündigt gegen seinen eigenen Körper." (1. Korinther 6:18).
"Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das Ehebett soll unbeschmutzt sein, denn Gott wird Menschen, die sexuell unmoralisch handeln, sowie Ehebrecher verurteilen" (Hebräer 13:4).

In diesen Texten ist zwar nicht explizit von vorehelichem Sex die Rede, doch das Wort aus dem Originaltext der Bibel, dass hier mit "sexueller Unmoral" übersetzt wurde, lautet pornéia. Dieser Begriff hat ein umfassendes Bedeutungsspektrum und schließt auch voreheliche Geschlechts-beziehungen mit ein! In diesem Begriff sind aber auch andere sexuelle Praktiken mit eingeschlossen, wie z.B. der Blowjob u.a. Woher weiß man das?

Wie gerade gesagt, hat der biblische Begriff pornéia eine ziemlich umfassende Bedeutung: Er schließt die gesamte Bandbreite unerlaubter sexueller Handlungen, wie z.B. Ehebruch, Homosexualität, Prostitution, vorehelicher Geschlechtsverkehr (einschließlich Oral- und Analverkehr), gegenseitige Masturbation unverheirateter Personen sowie sexuelle Handlungen mit Tieren ein. Unter dem Stichwort "Hurerei" heißt es in einem Bibellexikon:

"Unerlaubter Geschlechtsverkehr außerhalb der schriftgemäßen Ehe. Das hebräische Verb sanáh und seine verwandten Formen vermitteln den Gedanken von Hurerei, unsittlichem Verkehr oder Prostitution (1Mo 38:24; 2Mo 34:16; Hos 1:2; 3Mo 19:29). Das mit „Hurerei“ übersetzte griechische Wort lautet pornéia.

Über die Bedeutungen von pornéia schrieb B. F. Westcott in seinem Buch Saint Paul’s Epistle to the Ephesians (1906, S. 76): „Dies ist ein allgemeiner Ausdruck für jeglichen unerlaubten Geschlechtsverkehr: 1. Ehebruch, Hos. ii. 2, 4 (LXX.); Matt. v. 32; xix. 9; 2. unerlaubte Ehegemeinschaft, I Kor. v. I; 3. Hurerei im allgemeinen Sinne, wie hier [Eph 5:3].“ Im Griechisch-deutschen Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur von Walter Bauer (6. Auflage, Berlin 1988, Sp. 1389) wird pornéia wie folgt definiert: „d. Unzucht, d. Hurerei v. jeder Art illegitimen Geschlechtsverkehrs“.

Unter pornéia versteht man u. a. den schwerwiegenden Mißbrauch des Geschlechtsorgans oder der Geschlechtsorgane von mindestens einer Person; außerdem müssen es zwei oder mehr Beteiligte sein (d. h. einschließlich einer weiteren einverstandenen Person oder eines Tieres), ob vom gleichen Geschlecht oder vom anderen Geschlecht (Jud 7)" ("Einsichten über die Heilige Schrift", Bd. 1, Seite 1217).

Diese Erklärungen zeigen, dass Bibel jede Art von sexuellen Handlungen außerhalb einer Ehe ausschließt, folglich also auch vorehelichen Geschlechtsverkehr!

LG Philipp

Sex erst nach der Hochzeit ist auch für Christen heutzutage nicht selbstverständlich. Man heiratet spät und zieht vorher schon zusammen.

Manche Christen sind da sehr streng und für diese gilt diese Regel. Andere wiederum sind da sehr locker und für die ist das kein Problem. Deine Freundin gehört zu denen, die dass so sehen, das man es nicht darf vor der Ehe. Dazu gehört auch alles andere sexuelle und allein schon das voreinander ausziehen vermute ich mal.

Das, was sich bildungslose Frömmler vor 2000 Jahren und mehr ausgedacht haben, war für die damalige Zeit gemünzt.

Damals wurde es als Riesenproblem angesehen, wenn es Kinder ohne Versorger und Mütter ohne Mann gab.

Damals gab es kein Bürgergeld, keine Verhütungsmittel und keine Vaterschaftsnachweise. Unterhaltspflicht konnte nicht vollstreckt werden.

All diese Sexregelungen sind heute hoffnungslos überholt und niemand braucht sich durch diese drangsalieren lassen.

Ich würde mich an deiner stelle trennen: wenn deine Freundin so rückständig und fanatisch ist, dann liegt in Eurer Beziehung kein Heil!

Natürlich ist Sex vor der Ehe das einzig Vernünftige, weil Ihr nur so merkt, ob Ihr harmoniert!

Zudem hat Deine freundin ein gravierendes Problem mit der Semantik: Wenn sie sex erst nach der ehe will, dann heißt es, sie will sich verheiraten, dann scheiden lassen und dann erst Sex haben - das ergibt vedammt wenig sinn!