Selbstfindung - hilft labeln Jugendlichen wirklich weiter?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich halte es für Blödsinn. Sie suchen lieber ein Label als sich wirklich mal damit zu beschäftigen wer sie eigentlich sind. Am Ende sind sie mehr das was das Label vorsieht als die Person die sein können.

Ja, ich gebe dir gerne recht. Allerdings ist genau das auch eine Form von Erfahrung. Wie du vll merkst sagen ich und viele andere ja auch "lass dir Zeit", "ergründle langsam deine Gefühle ohne dich unter Druck setzen zu lassen". Aber es ist even auch manchmal schwer so ganz ohne Orientierung. Gerade in der Pubertät. Und wenn wieder mal die Unsicherheit wächst, braucht manch einer vll genau diese Rückmeldung. Es ist eben ein Spannungsfeld in dem man lernen muss zurecht zu kommen in dieser Lebensphase. Zwischen die Welt und sich selbst kennen lernen und einen Platz finden wollen wobei eben Labels nicht immer unhilfreich sind und andererseits offen bleiben für Individualität und dem langsamen Erfahrungen machen den eigenen Raum lassen und diese Unsicherheit nicht zu negativ wahrzunehmen vll sogar als Freiheit lieben zu lernen.


Früher mal, vor langer Zeit, gab es Labels nicht (zB das Wort Homosexualität gibt es erst seit 1868). Da fiel gleichgeschlechtliches Verhalten, Sex mit Tieren und Analsex unter das Label Sodomie.

Als das Label Homosexualität sich begann durchzusetzen, hatten besorgte Bürger Angst, dass sich Menschen als homosexuell labeln.

sexuellen Orientierung

das ist übrigens auch ein Label. Wieso verwendest du Labels, wenn du gegen Labels bist?

Dieses Label haftet

Nein. Jeder darf/kann sich beliebig sein Label ändern. Label umdefinieren oder sogar neue Label schaffen.

natürlich wäre das besser - dieses "labeln" ist doch Unsinn - was spielt es bitte schön für eine Rolle, welche sexuelle Ausrichtung ich habe oder nicht

und das nicht nur für Jugendliche - warum soll sich jemand in welche Schublade auch immer stecken lassen - man könnte meinen, in Zukunft muss jeder mit einem Schildchen herumlaufen

jeder kann doch so sein, wie er will - darum geht es - ich sehe das Ganze als eine Modeerscheinung, genauso wie diese albernen Gendersternchen - in ein paar Jahren spricht keiner mehr drüber

Kategorien / Schubladen / Labels... egal wie du es nennen willst, sind ein menschliches Grundbedürfnis an Ordnung und Orientierung.

Vorurteile genauso. Die gibts nicht grundlos. Alles ist dazu da um Situationen schnell genug bewerten zu können.

Kein Mensch kann alle Menschen und Situationen bereits kennen die einem begegnen werden. Daher benutzen wir Muster oder Schablonen um neue Menschen oder Situationen einschätzen zu können. Das ist ein logischer und automatischer Prozessablauf.

Sich selbst, bzw seine sexuelle Orientierung benennen zu können ist daher eben auch ein Grundbedürfnis um zu wissen, wie man mit sich selbst umzugehen hat.

Das solche Einschätzungen auch einfach mal falsch sein können oder nur eben in diesem Moment richtig sind aber später vielleicht nicht mehr, spielt dabei erstmal keine Rolle.

Solange man sich dessen bewusst ist, macht es nichts aus erstmal Kategorien zu verteilen.