Pornos und SB in der Ehe - warum plötzlich ein Problem?
Ihr lieben, ich poste meine Frage anonym, weil es mir super peinlich ist.
Es geht um Pornos in der Beziehung.
Ich und mein Mann hatten einige Zeiten, wo im Bett nichts lief. Einmal war es sogar fast ein Jahr, dann wiederum gab es Zeiten, in denen wir nur einmal in 2-3 Monaten miteinander schliefen. Irgendwann pendelte sich alles ein und seit gewisser Zeit ist es wieder richtig gut. Nun. In den damaligen "Krisenzeiten" lag es an mir, dass ich keine Lust hatte. Ich habe exzessiv nach einer Lösung gesucht: Frauenarzt, Therapeut, habe versucht mit ihm einen Film für Erwachsene anzuschauen, diverse Literatur, habe mir/uns Toys besorgt. Ich hatte sehr schlechtes Gewissen und fragte ihn, ob er denn sich selbst den Druck abbaut mithilfe von Pornos oder Hand anlegen. Er hat immer angewidert reagiert und meinte, er braucht "sowas" nicht und macht es auf keinen Fall.
Ich habe schon immer die Filmchen für mich angesehen, manchmal öfter, manchmal selten bis gar nicht und finde es nicht verwerflich. Das habe ich ihm schon immer erzählt. Als ich mal versucht habe, einen Erotikfilm (weil ich Angst hatte, was härteres wäre ihm zu viel) mit ihm gemeinsam anzusehen, hat er sich fast wie ein Teenager verhalten und wäre am Besten von Zuhause abgehauen.
Vor einer Woche erzählte er mir plötzlich, dass er es doch so 2-4 Mal im Monat macht mit SB, schon seit wir uns kennen. Wenn wir viel miteinander schlafen, dann monatelang gar nicht. Es hilft ihm, sich zu entspannen. Was ich auch verstehe.
Irgendwie bin ich schockiert. Und ich weiß nicht warum ich jetzt sauer bin. Er meinte, es fällt ihm schwer, mir das zu erzählen und er schämt sich dafür. Und er hat Angst, es gemeinsam zu machen, da er nicht weiß wie er damit umgehen kann. Ich möchte darauf richtig reagieren und anerkennen, dass er mir jetzt etwas über sich erzählt, was für ihn offenbar sehr peinlich ist. Warum reagiere ich dann so? Ich kann mir das nicht erklären und bin irgendwie vor den Kopf gestoßen. Am liebsten würde ich ihm eine scheuern und ich hasse mich gerade dafür.
3 Antworten
Ich find's echt unglaublich von ihm, dass er dich einfach anlügt und dann auch noch so tut als wäre es das abscheulichste der Welt. Damit hat er dir indirekt und unbewusst ein schlechtes Gefühl gegeben, weil du es ja auch machst und offen (wie es sich eig. auch gehört) damit umgehst. Ihr hattet ein Problem und du hast nach einer Lösung gesucht. Ich sehe bei dir keinen Fehler. Was ich nur nicht verstanden habe ist, das du keine Lust für deinen Mann hattest, es dir aber dann selbst gemacht hast. Naja ich an deiner Stelle wäre auch sauer. In einer Partnerschaftlichen Beziehung sollte man offen mit dem Thema Sexualität umgehen.
Dann muss man sich bemühen und eine Lösung finden. Eine Möglichkeit wäre z.B sich einmal die Woche zusammenzusetzen und einfach miteinander offen zu sprechen. Ohne Vorwürfe und ohne zu Lügen das sagen was man denkt und fühlt. So schafft man Vertrauen und eine offene Basis.
Er hat gelogen. Eventuell deswegen. Du musst Deine Emotionen runterkochen, sonst entsteht bei Dir eine Doppelmoral.
Und alle Männer tun es. Die wenigsten sprechen darüber.
jeder Mann schaut Pornos... Leben ist zu kurz um keine Pornos zu schauen...oder ist dann Mann eher ein Waschlappen?
Oh Gott, nein! Das ist nicht meine Ansicht.
Jaaaa, genau, Doppelmoral und auch ein schlechtes Gewissen deshalb. Aber wie komme ich aus dem Zustand raus?
Den ersten Schritt hast Du gemacht. Du weißt, dass diese Haltung von Dir falsch ist. Jetzt musst Du es nur emotional greifen. Und das kannst nur Du hinbekommen. Mir reicht es dann meist so logisch wie Du meine Haltung als fehlerhaft zu erkennen und dann mich kurz zu überwinden und dann sag ich's meiner Partnerin und fertig :)
Also wenn Du ihn schon angemault hast, dann entschuldige Dich und erkläre es ihm und sage, Du bist zum Schluss gekommen, dass Du Unrecht hattest.
Tut auch gerne kund, dass Du gemeinsam die Filmchen sehen willst.
Ich habe ihn nicht angemault, ich habe ihn nur gefragt was für Filme er sich ansieht und wann. Und noch habe ich ihn gefragt, warum er es verheimlicht hat, ich tue es doch auch und er weiß es ja. Ich würde ihn deshalb auch nicht irgendwie belästigen oder doof kommentieren. Ich finde es lobenswert und bin stolz auf ihn, dass er es mit mir geteilt hat.
Mit dem gemeinsamen Schauen möchte ich ihn nicht bedrängen, vielleicht irgendwann in der Zukunft, jetzt nicht. Ich kann mir jetzt meine Emotionen nicht erklären und fürchte, es könnte dann doch etwas ähnliches auslösen.
Mein Verstand sagt mir: ich bin bescheuert. Ich habe versucht zu reflektieren und analysieren, warum ich den Pornos schaue und natürlich hat es rein gar nichts mit meinem Mann zu tun. Bzw liebe oder begehre ich ihn nicht weniger. Im Gegenteil, ich freue mich, dass er es weiß und mich so liebt wie ich eben bin. Bloß wie bekomme ich jetzt diesen Mist aus dem Kopf? Ich verstehe es nicht. Sind es meine Mängel an Selbstwertgefühl und Selbsteinschätzung, die mich so reagieren lassen? Soll ich eventuell da ansetzen?😔😔😔
Sag ihm das so auf jeden Fall. Besonders das Du stolz auf ihn bist und wenn er Mal Lust hat, kann er ja einen Film aussuchen und ihn gemeinsam mit Dir schauen. Du übernimmst dann auch die Hand / Mundarbeit. Reg es an.
So ist das ein positives Signal für ihn, dass er sich nicht schämen braucht und gleichzeitig Zunder für euer Feuer :)
Außerdem siehst Du dann was er sich anschaut. Das heißt, du machst dir nicht mehr den Kopf und wirst eventuell eifersüchtig oder ähnliches. Außerdem solltest Du reflektieren, warum du Pornos schaust. Weil die Männer da akttraktiver sind oder weil es einfach um die SB und die Stimulation durch die Bilder geht? Ich denke daraus kannst Du auch noch mildernde Erkenntnisse ableiten :)
SB ist eigentlich jedem selbst überlassen. Keiner kann einem das wegnehmen, es sei dem der Mann bekommt peniskäfig von der Frau.
ich kann dich sehr gut verstehen- er hatte ein Geheimnis. Das verunsichert einem.
das ist eher Indiz dafür, dass er im punkto Sex was neues ausprobieren möchte.
ist das ein Trennungsgrund? Eigentlich nicht. Konnte sogar Vertiefung der Beziehung sein…
Ich möchte mich nicht trennen, auf keinen Fall.
Ich möchte dieses Thema in meinem Kopf abarbeiten und meinen Mann nicht in meine Komplexe reinziehen. Und schon gar nicht ihm etwas verbieten.
Achso, in der Zeit als ich lustlos war, habe ich mich auch nicht selbsbefriedigt. Das habe ich vielleicht falsch ausgedrückt.
Es lag daran, dass ich eine sehr traumatische Geburt hatte, die Geburtsschmerzen noch länger als halbes Jahr nachgefühlt habe und mich vor mir selbst ekelte. Der Sex kam mir in der Rolle einer Mutter als eine Perversion vor. Mit der Zeit konnten ich mich ihm nähern und da war es so phasenweise ok und phasenweise lief nichts. Die Geburt unseres zweiten Kindes hat mich emotional wieder zurück gebracht. Ich habe mich gleich wenige Wochen nach der Entbindung in meinem Körper wohl gefühlt.
Ich verstehe ihn aber schon, dass er Schwierigkeiten hatte, es mir zu sagen. Er ist generell etwas zurückhaltender in seiner Sexualität, es hat auch lange gedauert bis er mir sagen konnte, was ihm gefällt oder was er sich wünscht. Manchmal jahrelang. Es liegt m.E. an seiner Erziehung, wo nie über Sex gesprochen wurde und Ehrlichkeit ist in der Familie ohnehin DIE Schwachstelle.