Ist das denn schädlich leute?

1 Antwort

Hallo,

du fragst dich, was es mit Multiorgasmen bei Männern auf sich hat.

Beim Mann ist der Orgasmus und die Ejakulation eng miteinander verknüpft, so dass dies allgemeingültig oft synonym verwendet wird, tatsächlich sind dies aber trennbare physiologische Vorgänge, die auch anteilig ausbleiben können.

Üblicherweise kommt es durch Stimulation des Penis zum Orgasmus, bei dem die Ejakulation begleitend auftritt. Durch die Ausschüttung von Hormonen nach Ejakulation (u.a. Oxytocyin und Prolaktin) wird die Refraktionsphase eingeleitet, die bei jungen Männern wenige Minuten, im späteren Alter bis zu mehreren Stunden anhalten kann, bei der es schwer ist, eine Erregung und Erektion aufrecht zu halten und zum Orgasmus oder Ejakulation zu kommen.

Bei einer sogenannten Anejakulation kann es entweder

orgasmisch (also Orgasmus OHNE Ejakulation) oder

anorgasmisch (kein Orgasmus, keine Ejakulation) ablaufen.

Ersteres (orgasmisch) ist auch als "trockener Orgasmus" geläufig, wobei dies nur in dem Fall zutreffend wäre, wenn kein Ejakulat ausgestoßen (z.B. bei einem noch nicht geschlechtsreifen Jungen).

Wenn es jedoch zu einem Orgasmus ohne sichtbare Ejakulation kommt (bei vorliegender Geschlechtsreife), ist es streng genommen kein trockener Orgasmus, sondern eine Sonderform:

- Injakulation (selbst herbeigeführt durch Grifftechniken oder Einsatz der Beckenbodenmuskulatur)

- retrograd (meist durch anatomische Gegebenheiten, Medikamente oder Operationen; hierbei landet das Sperma in der Harnblase und wird darüber ausgeschieden, Urin oft trüb und klumpig verfärbt und verändert.)

- Verschlüsse ausführender Gänge

Insbesondere die Injakulation wird in bestimmten spirituellen Richtungen (z.B. der sogenannte Jen-Mo-Punkt) gezielt herbeigeführt mit der Überlegung, die Refraktärzeit zu verhindern und damit eine lang anhaltende Erregungskurve mit mehreren Orgasmusphasen zu durchlaufen.

Physiologisch gibt es dafür keine Beweise, da zwar keine sichtbare Ejakulation stattfindet, aber sonst alle körperlichen Reaktionen genau gleich ablaufen.

Multiple Orgasmen (definiert als zwei oder mehr Orgasmen ohne Verlust der Erektion während des Sexakts) sind selten beschrieben, denkbar ist hier vor allem auch eine individuelle Veranlagung zu einer nur kurzzeitigen oder nicht vorhandenen Refraktärzeit.

Allerdings schließt dies einen luststeigernden, lustanhaltenden und sexuell bereichernden Effekt nicht automatisch aus.

Alles Gute!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung